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Die letzte Rune 01 - Das Ruinentor

Titel: Die letzte Rune 01 - Das Ruinentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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»Hah!« zum Schluß.
    Kel griff sich mit einer großen Hand ans Herz. »Was ist, Hexe?«
    Grisla blickte auf und fixierte Falken und Travis mit ihrem Glubschauge. Travis' Herz pochte wild.
    »Die Orakelknochen sind eindeutig«, sagte Grisla. »Die beiden kommen in finsteren Angelegenheiten.«
    Der König schnaubte. »Ich brauche wohl kaum deine Zauberkunst, Hexe, um das zu wissen.«
    »Ich bin noch nicht fertig! So finster ihre Angelegenheiten auch sein mögen, sie betreffen nicht uns.« Grisla betrachtete erneut ihre Knochen, dann runzelte sie die Stirn. »Andererseits betreffen sie uns schon.«
    »Das ist praktischerweise ziemlich vage«, meinte Falken.
    Grisla schnaubte. »Ich mache das Orakel nicht. Ich lese bloß, was es sagt.« Die alte Vettel strich die Knochen zusammen und ließ sie wieder unter ihren Lumpen verschwinden.
    König Kel dachte angestrengt über diese neue Information nach. Er kratzte sich am Kopf und brachte sein wild abstehendes Haar noch mehr durcheinander. Dann nickte er. »Ich habe eine Entscheidung getroffen.« Er baute sich vor Falken und Travis auf. »Ich versage dir die Gastfreundschaft meines Hauses, Falken Schwarzhand.«
    Travis warf Falken einen entsetzten Blick zu. Der Barde wollte protestieren, verstummte aber, als Kel eine dicke Hand hob.
    »Ich werde dir jedoch erlauben, sie dir zu verdienen«, fuhr der König fort.
    Als Falken das hörte, ersetzte ein breites Lächeln seinen grimmigen Gesichtsausdruck. Travis atmete erleichtert auf.
    »Nichts würde mich mehr freuen, als mir meinen Aufenthalt mit meiner Laute zu verdienen, Euer Majestät«, sagte der Barde. »Und falls es der Hof wünscht, könnte ich auch gern ein paarmal Boradis' Heldenlied singen.«
    Kel grinste. »Bei Jorus, ich konnte dir noch nie lange böse sein, Falken!« Er packte den Barden und drückte ihn an seine Brust. Die Feier in der Halle nahm ihren Fortgang.
    »Ich kann nicht spielen, wenn Ihr mich entzweibrecht«, sagte der Barde mit gedämpfter Stimme.
    Kel ließ Falken auf das Podium fallen. Der Barde taumelte und wäre wahrscheinlich gestürzt, hätte Travis ihn nicht gehalten. Der König kehrte an die Hohe Tafel zurück und rief nach seinen Dienern. Zwei Schemel wurden auf die Stufen gestellt. Der einzige Stuhl in der ganzen Halle gehörte dem König – alle anderen saßen auf Bänken. Eine Magd drückte Travis einen schäumenden Krug in die Hand. Durstig nahm er einen tiefen Zug und mußte sofort husten. Die sandige Flüssigkeit in dem Krug war weder Budweiser-Bier noch Haferschleim, sondern ein Zwischending aus beidem.
    »Sitz nicht einfach hustend da rum, Travis«, sagte Falken. »Pack meine Laute aus und gib sie mir.«
    Travis bekam wieder Luft. »Aber der Rucksack steht doch direkt neben dir. Kannst du sie dir nicht selbst nehmen?«
    »Das könnte ich«, erwiderte Falken. »Aber es ist die Aufgabe des Lehrlings, seinen Barden zu bedienen. Es sei denn natürlich, du möchtest meinen Lehrling nicht spielen und lieber selbst eine Möglichkeit finden, dir König Kels Gastfreundschaft zu verdienen. Ich bin sicher, die betrunkenen Krieger da drüben könnten jemanden brauchen, der ihnen ihr Ziel für ihre Wurfmesser hochhält.«
    Travis griff eilig in den Rucksack und holte die Laute des Barden heraus.
    Das Fest nahm seinen Gang, und Falken schlug seine Laute und sang von uralten Schlachten, stolzen Königen und Feenschätzen. Travis saß zufrieden auf seinem Schemel und trank sein Bier. Es war gar nicht so übel, nachdem er gelernt hatte, es vorher durch seine Zähne zu filtern. Er hörte den Liedern des Barden zu und ließ die Blicke durch die Halle schweifen. In einer Ecke fielen ihm zwei Leute auf – ein Mann und eine Frau –, die nicht zu dem Rest der barbarischen Feiernden zu passen schienen. Die Frau war wunderschön; schwarze Haare, kupferfarbene Haut und eindrucksvolle bernsteinfarbene Augen. Sie trug ein mitternachtsblaues Unterkleid, dessen Säume mit Silber bestickt waren, und einen dazu passenden ärmellosen Überrock. Ihr Gefährte war ein großer, schlanker Mann mit blonden Haaren. Er schien eine Art Ritter zu sein, denn er trug ein schwer aussehendes Kettenhemd, und vor ihm auf dem Tisch lag ein Helm. Der Ritter betrachtete das ausgelassene Treiben amüsiert, während der Blick der Frau nach innen gerichtet war, als würde sie einen geheimen Ort betrachten.
    Falken gab Travis die Laute, und seine Aufmerksamkeit wurde von den beiden Fremden abgelenkt. Es war Zeit für eine Pause. Kel

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