Die leuchtende Stadt
dieser Gegend dokumentieren. Ich habe keine exakten Kenntnisse über die Seismologie dieses Planeten; den Schluss zu ziehen, die Astari seien von diesen seismischen Störungen ebenso betroffen wie die Neri, erscheint jedoch nur logisch.«
Askelanda hörte auf, hin und her zu wandern, und starrte den Roboter mit vor Sorge trüben Augen an. Er schien nicht einmal wahrzunehmen, dass Kailan und L’Kell die Halle soeben betreten hatten. »Nun gut. Es gibt also auch seismische Störungen auf dem Festland.«
»Und ich sollte an dieser Stelle vielleicht anfügen«, mischte Li-Jared sich ein, »dass es im Zusammenhang mit den Störungen der Unterwasserströmungen auch dramatische Klimawechsel gegeben hat.«
Askelanda war ganz und gar nicht begeistert davon, gerade jetzt mit diesem Argument konfrontiert zu werden. »Was hat das alles denn mit uns zu tun?«, fragte er ungeduldig.
Harding trat einen Schritt vor und ließ die zangenförmigen Finger seiner rechten Hand in der Luft zuschnappen. »Was das mit Euch zu tun hat? Es hat zu tun mit schrecklichen Erdbeben und Orkanen, die tief im Ozean ihren Ursprung haben. Es hat zu tun damit, dass mein Volk Verletzte und Tote zu beklagen hat. Möglicherweise haben die Neri keine Kontrolle darüber, möglicherweise verstehen sie es nicht einmal oder wissen nicht viel davon. Aber die Neri sind viel näher an der Quelle all dieser Störungen als wir. Und es gibt da auch eine Reihe von Astari, die sich fragen, ob diese geheimnisvollen, selten beobachteten Amphibien, die unsere gesunkenen Schiffe ausrauben, nicht für all die Katastrophen verantwortlich sind.«
»Ausrauben?«, erregte sich Askelanda. »Sind wir wieder bei den Anschuldigungen angelangt?«
»Ich glaube«, wagte sich nun Ik an dem Gespräch zu beteiligen, »Harding weist nur darauf hin, welche Vorstellungen über die Neri in seinem Volk kursieren, das nicht über dieselben Informationen verfügt, zu denen wir Zugang haben.«
Askelanda ignorierte Iks Einwurf. »Warum …«, fauchte er aufgebracht, »sollte irgendwer sich vorstellen, wir könnten den Todesschlund aus der unergründlichen Tiefe kontrollieren? Den Dämon! Wir hier in seiner Nähe schweben doch in viel größerer Gefahr als sonst jemand! Wenn er die Ursache für den Absturz des Astari-Schiffs ist, haben die Astari ihn wohl auch auf diese Welt gebracht!«
»Es tut mir Leid, Askelanda, dass ich Euch hier nicht Recht geben kann«, mischte sich nun auch Bandicut ein, »aber ich habe selbst gesehen, was geschah, als das Raumschiff abstürzte! Die Astari waren ebenso hilflos und verwirrt, wie die Neri es angesichts der Bedrohung durch den Todesschlund sind, wenn dieser zum Leben erwacht!«
»Wie könnt Ihr das gesehen haben?«
»Ich habe Euch doch davon berichtet, was ich in den Erinnerungsspeichern des Raumschiffes gefühlt habe.«
Askelanda schien zu zweifeln. In diesem Moment trat L’Kell vor, um Bandicut zu verteidigen. »Darf ich Euch daran erinnern, dass unser Freund Bandicut sich ohne Rücksicht auf seine Person in der Kammer des Wahnsinns in Gefahr brachte, um dem Gefangenen …«, er neigte seinen Kopf in Richtung Harding, »… der jetzt unser Gast ist, das Leben zu retten?«
Askelanda brummelte etwas Unverständliches vor sich hin. Er glaubte wohl, alle hätten sich gegen ihn gewendet.
Bandicut vernahm ein Klicken: Napoleon versuchte, auf sich aufmerksam zu machen. »Captain, wenn ich dazu etwas sagen dürfte? Danke sehr. Ich unterbreche nur, weil wir etwas von der Fabrikintelligenz erfahren haben, das meines Erachtens in dieser Diskussion als Argument dienlich wäre.«
»Argumente sind sicher hilfreich!«, sagte nun Antares, und ihre sanfte Stimme klang weit durchdringender als alle scharfen Entgegnungen zuvor.
»Die Information, die ich anzubieten habe«, begann Napoleon, »ist zwar technischer Natur. Aber seit der Todesschlund Gegenstand der Diskussion geworden ist, halte ich sie für relevant …«
»Nicht von großer Dringlichkeit?«, echauffierte sich Askelanda. »Wie konntet Ihr nur annehmen, es könnte nicht wichtig sein?«
Die Fabrikintelligenz, so schien es nach Napoleons Kenntnissen zumindest, habe über einen Zeitraum von Jahren hinweg alles aufgezeichnet, welche Störungen der Todesschlund im Tiefseegraben ausgelöst hatte. Zudem behauptete die Fabrikintelligenz, Informationen darüber zu besitzen, wie man mit dem Todesschlund in Verbindung treten könnte. Sie habe einen derartigen Versuch nie selbst gewagt, doch in den teils
Weitere Kostenlose Bücher