Die Liebesgöttin (German Edition)
unvergessliche Inseltage und Nächte bescheren, ich weiß.«
»Absolut.«
»Peter ist als kleine Liebe ein außergewöhnlicher Glücksgriff.«
»Das erscheint mir auch so. Worauf wartest du also noch? Simse ihm zurück, und ich kann endlich wieder ins Bettchen. Zu meiner kleinen Liebe.«
»Er hat es sich durchaus verdient …«
Katrin lachte schallend am anderen Ende. »Wer … Sam?«
»Der auch. Aber eigentlich meinte ich Peter.«
»Meine Absolution hast du, falls dir das wichtig ist. Wo liegt das Problem?«
»Adrian! Ich hätte die Kassette nicht ausgerechnet heute Abend finden sollen. Ich würde die ganze Zeit über nur an ihn denken.«
»Na und? Selbst das wäre nicht das Schlimmste. Du brauchst deinem Piloten ja nichts davon zu erzählen.«
»Kann man sich eine große Liebe von einer kleinen Liebe aus dem Kopf vögeln lassen?«
»Wenn ich ehrlich sein soll, Amanda …« – Katrin zögerte hörbar am anderen Ende der Leitung.
»Was glaubst du denn?«
»Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht! Ich fürchte, ich bin noch nie einer großen Liebe begegnet. Dafür einer ganzen Reihe von kleinen und sogar kleineren. Es war immer gut, gelegentlich sogar super. Mir ist nie der Gedanke gekommen, dass mir etwas abgehen könnte. Wirklich, Amanda! Ich bin nicht wie du. Ich habe so gar keine künstlerische Ader. Damit fängt es schon mal an. Meine Bedürfnisse sind eher schlicht und relativ einfach zu stillen. Ein Mann muss nett sein und gut riechen. Wenn er dann noch gepflegte Finger- und Fußnägel besitzt, das nötige Kleingeld für ein gutes Essen im Restaurant aufbringen und mich wiederum zum Lachen bringen kann, ist das Rennen schon gelaufen.«
Amanda seufzte vernehmlich. »Ich wollte, ich wäre wie du, Katrin.«
»Nein, das willst du nicht wirklich! Mach dir nichts vor. Wie auch immer, du solltest Peter anfunken. Ihr hattet doch echten Spaß zusammen, beim letzten Mal?«
»Das ist richtig. Allerdings hatte ich es nicht auf eine Wiederholung abgesehen. Der zugegeben fulminante Höhepunkt der Geschichte war zugleich auch ihr gut durchgeplantes Finale. Und dabei wollte ich es eigentlich belassen!«
Dieses Mal war es an Katrin, laut und vernehmlichzu seufzen. »Was kümmerst du dich um Entscheidungen, die du in der Vergangenheit getroffen hast? Lebe hier und jetzt und hör auf deinen Bauch.«
»Ja, ja! Ich habe die einschlägigen Ratgeber ebenfalls gelesen, meine Liebe.«
»Gelesen vielleicht, aber leider nicht verstanden«, mokierte sich Katrin, ehe sie herzhaft gähnte. »Hör zu, Amanda. Ich muss wieder in die Heia. In wenigen Stündchen schon klingelt mein unbarmherziger Wecker. Wir normalen Bürger mit normalen Jobs können uns keine nächtlichen Telefonsitzungen erlauben. Warum rufst du nicht deinen Freund auf der Insel an? Diesen Maler mit den spirituellen Neigungen. Wie hieß er noch gleich?«
»Ricardo!«, sagte Amanda.
»Richtig. Ricardo. Warum lässt du dir nicht von ihm ein Mandala malen, diesen Peter betreffend. Wenn ich mich richtig erinnere, dann war Adrians Mandala damals doch unglaublich zutreffend. Auch wenn dir Ricardos Auslegung der Chakras deines Liebsten ganz und gar nicht in den Kram gepasst haben, seinerzeit. Ich kann mich noch genau an deinen verärgerten Gesichtsausdruck erinnern. Beim Abhören der Kassette, die Ricardo für dich und Adrian besprochen hatte. Du warst gewarnt, gib es zu, Amanda.«
»Das stimmt. Danke, dass du mich daran erinnerst, Katrin. Allerdings ist so ein Mandala eine aufwändige Geschichte. Viel zu aufwändig für eine kleine Liebe. Außerdem müsste ich dazu Peter und Ricardo einander vorstellen.«
»Na und? Peter ist auf der Insel, du wirst ihn treffen, da bin ich sicher. Das mit dem großen Aufwand kaufe ich dir nicht ab. Außerdem ist es Ricardos Aufwand, nicht deiner. Er lässt sich dementsprechend von dir dafür bezahlen. Die kleine Investition wird dich sicher nicht ruinieren! Stell dir bloß mal vor, Peters Mandala entlarvt ihn als deinen lange gesuchten Soulmate, deinen Seelenzwilling.«
»Wenn er das wäre, dann wäre es mir sicherlich schon beim letzten Mal aufgefallen.«
»Da bin ich mir nicht so sicher«, sagte Katrin langsam. »Du hast noch unter Schock gestanden. Wegen Adrian, seinem Verhalten dir gegenüber und seinem Verschwinden. Mach dir nichts vor. Du wolltest einen anderen Mann leiden lassen an seiner Stelle. Peter hat sich eine zweite Chance redlich verdient.«
»Ich denke drüber nach. Gute Nacht, Katrin. Und danke!«
»Gern
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