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Die Liebesluege

Titel: Die Liebesluege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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müsse durchsucht werden.«
    »Und?«
    »In Catias Schreibtisch fand man Swetlanas Kette.«
    »Swetlana hätte sie dort verstecken können.«
    »Genau was Professor Mori sagte. Aber Catia hatte nicht nur Freundinnen unter den Mädchen. Das Schlimme war, dass die Gerüchte nicht verstummten. Es wurde schlimmer, als in Catias Sporttasche Madam Reeves Lehrerkalender gefunden wurde. Ganz schlimm wurde es, als im Schrank in der Bar drei Flaschen Bier fehlten. Die leeren Flaschen entdeckte Sophia-Leonie hinter Catias Büchern im Regal.«
    Elena zog die Stirn in Falten. »Auch die Flaschen hätte Swetlana -«
    »Nur Poldi und Gordon haben den Schlüssel zum Schrank in der Bar«, unterbrach Max sie. »Catia drehte schließlich durch. Alle, die schon immer gegen sie waren, nahmen das als Beweis ihrer Schuld. Viele gingen ihr aus dem Weg, die meisten ließen sie links liegen, sprachen nicht mehr mit ihr. Irgendwann hielt sie das nicht mehr aus. Sie nahm Schlaftabletten - zum Glück nicht genug. Nach den Weihnachtsferien ist sie nicht mehr wiedergekommen.«
    »Vielleicht war sie es doch, die -«
    »Nein«, erwiderte Max bedrückt. »Die Sache ist viel komplizierter, als du denkst. Catia war Swetlana nicht gewachsen. Wir alle waren es nicht, keiner von uns hat auch nur im Entferntesten geahnt, wie raffiniert sie vorgegangen ist. Sicher ist, dass sie selbst nichts geklaut hat. Aber dass Poldy vor Eifersucht fast verrückt geworden ist, das wusste sie mit Sicherheit. Und das machte sie sich zunutze.«
    »Eifersucht auf wen?«
    »Poldys Eifersucht auf Catia. Hast du nicht bemerkt, wie Poldy an Gordon hängt?«
    Elena erinnerte sich an Poldys Blicke, als Gordon seinen Arm um Charly legte. »Liebt er Gordon?«
    »Ich denke: Ja und Nein. Er bildete sich ein, Catia dränge sich zwischen ihn und Gordon - jedenfalls hat er es so gesehen. Und als Swetlana ihm ins Ohr flüsterte, er müsse doch nur Catia in Misskredit bringen, folgte er nur zu gern ihrem Rat.«
    »Weiß Professor Mori davon?«
    Max hob die Schultern. »Swetlana ist immer noch hier.«
    »Ich muss Charly warnen«, sagte Elena, schaute sich suchend nach ihr um und sah, dass sie schon die Bar verlassen hatte. »Ich glaube, ich sollte auch besser los.«

    Als Elena in ihr Zimmer kam, hielt ihr Charly wutschnaubend einen übel stinkenden, dreckigen Lappen vors Gesicht. »Der lag in meinem Bett!«
    Elena rümpfte angeekelt die Nase. »Ein Geschenk von Swetlana?«, vermutete sie spontan und begann, ihre neuen Kleidungsstücke und Kosmetika auszupacken. Mit den Gedanken war sie allerdings immer noch bei Max. Interessierte er sich nun für sie oder nicht? Sie wurde nicht ganz schlau aus ihm.
    Elena warf die hässlichen Pullis und Jeans, die schrecklichen Baumwollschlüpfer und verwaschenen BHs auf den Boden und räumte die schicken Neuerwerbungen in den Schrank und ins Nachtkästchen. Dann stopfte sie das alte Zeug in die jetzt leeren Tragetaschen und stellte sie in eine Ecke. Währenddessen schilderte sie Charly, was ihr Max berichtet hatte.

    »Du musst aufpassen, dass Swetlana dich nicht genauso mobbt, wie sie Catia gemobbt hat.«
    »Gordon interessiert mich nicht.« Charly gähnte. »Das Beste wird sein, Swetty das so bald wie möglich ins Hirn zu trommeln. Die Frage ist nur: Wird sie mir glauben?«
    Elena wollte gerade den wollmausgrauen Rollkragenpulli in eine Tragetüte stopfen. Sie überlegte es sich anders, hielt ihn prüfend hoch, faltete ihn dann sorgfältig zusammen und legte ihn aufs oberste Fach ganz hinten in ihren Schrank. »Den behalte ich zur Erinnerung an meine Vergangenheit.«
    Sie sammelte die Preisschildchen ein und warf sie in den Papierkorb. »Lana wird dir nicht glauben«, nahm sie den Faden wieder auf. »Sie ist eifersüchtig auf alle, die Gordon auch nur anlächeln - nein, sie erträgt es nicht, dass Gordon ein anderes Mädchen anlächelt, das ist ein großer Unterschied, Charly!«
    Charly dachte nach. »Ich werde ihr klipp und klar und vor möglichst vielen Zeugen sagen, dass ich Gordon und Poldy nett finde, aber dass beide nur Freunde sind. Gute Freunde«, setzte sie hinzu. »Nichts weiter. Ich will keinen Lover. Kein Bedarf vorhanden.«
    Ungläubig drehte sich Elena zu ihr um. »Das ist aber nicht dein Ernst, oder?«
    »Mein verdammt absoluter Ernst ist das.«
    »Aber weshalb denn? Ein Mädchen wie du muss doch nur die Locken schütteln, und schon liegen ihr alle Jungs zu Füßen!«
    »Eben, genau das ist’s.« Wieder gähnte Charly. »Sättigung des

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