Die Mädchen (German Edition)
danke. Was für ein
herrlicher Strauß.“
„Habt ihr hier
eine Vase?“
Roman sprang
auf. „Gib mir die Blumen. Ich werde mal sehen, ob ich eine auftreiben kann.“
Er verließ das
Zimmer und überließ die beiden Frauen sich selbst. Maggie kam zu ihr ans Bett
und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Was machst du
für Sachen?“
Sie winkte ab.
„Ist alles halb so wild.“ Sie sah ihren zweifelnden Blick. „Ehrlich. Es geht
mir gut. Und dem Baby auch. Es sah wohl schlimmer aus, als es war.“
Maggie nahm auf
dem Stuhl neben ihr Platz. „Ich war ganz schön geschockt.“
Sie schüttelte den
Kopf. „Ach Maggie, lass nur.“
Ihre Freundin
musterte sie. „Dein Mann sieht das alles weit weniger gelassen, wenn ich das sagen
darf.“
Johanna seufzte.
„Ja. Der arme Roman.“
Wie aufs
Stichwort kam er wieder herein, eine Vase mit dem Blumenstrauß mit beiden
Händen haltend. „War gar nicht so leicht, überhaupt eine Schwester zu finden.“
Er stellte die
Vase auf den Tisch.
„Sag mal,
Schatz, würdest du uns ein Stück Kuchen besorgen?“
„Ich weiß nicht.
Ich möchte dich ungern alleine lassen.“
„Bitte Roman. Du
musst dir keine Sorgen machen. Der Arzt hat gesagt, alles, was mir fehlt, ist
ein bisschen Ruhe. Außerdem ist Maggie ja hier.“
„Ich pass schon
auf sie auf, Roman.“
Ihr Mann sah von
einer zur anderen und kapitulierte. Lächelnd beugte er sich vor und gab ihr einen
Kuss. „Na, dann werde ich euch beide mal alleine lassen.“ Er blinzelte ihr zu
und ging. Sie lächelte in sich hinein. Er wusste genau, wann er über war.
„Er macht sich
große Sorgen.“
„Ja. Weißt du, ich glaube, es
war ein großer Schock für ihn, mich im Bad zu finden.“ Sie seufzte. „Ich glaube,
ein bisschen frische Luft tut ihm gut.“
„Wie lange musst
du hier bleiben?“
„Der Arzt meint,
er will mich noch zwei Nächte hier behalten, dann kann ich wieder nach Hause.“
Sie seufzte. „Aber arbeiten kann ich jetzt vergessen.“
„Sei doch froh.
Dann kannst du dich in Ruhe auf dein Baby vorbereiten.“
„Ich weiß, aber
ich bin doch so ungeduldig. Hoffentlich macht mich das Rumsitzen nicht verrückt.“
„Ach was. Wenn
dir die Decke auf den Kopf fällt, rufst du einfach bei mir an und dann geh ich
dir auf die Nerven.“
Sie lachten
beide bei dem Gedanken.
„Darf ich
ehrlich sein, Maggie?“
„Was ist das für
eine Frage?“
Sie griff nach
Maggies Hand. „Als ich heute Nacht im Badezimmer zu mir kam, in Romans Armen,
hatte ich Todesangst. Ich hatte keine Ahnung, was passiert war, hatte starke
Unterleibsschmerzen und war davon überzeugt, dass ich unser Kind verloren
hatte.“
„Oh, Johanna.“
„Aber weißt du,
was das Schlimmste war?“ Sie wartete ihre Antwort nicht ab. „Das Gefühl, Roman
enttäuscht zu haben.“
Sie merkte, wie
sich Tränen in ihren Augen sammelten.
„An so etwas
darfst du überhaupt nicht denken, hörst du?“ Maggie blickte ihr eindringlich in
die Augen. „Roman liebt dich. Ob mit oder ohne Kind. Du bist für ihn das
Wichtigste.“
Sie wischte sich
über die Augen. „Ich weiß. Aber er freut sich so auf das Kind. Und der Gedanke,
dass dieser Traum zerplatzen könnte...Es macht mich immer noch ganz fertig.“
Maggie hielt nur
ihre Hand und wartete, bis sie sich wieder beruhigt hatte. „Und deshalb mimst
du die Starke.“
„Wenn ich Roman
zeige, wie es wirklich in mir aussieht, dann kriegt er nur noch mehr Panik.“
„Du machst das
ziemlich gut, muss ich sagen. Ich bin auch darauf hereingefallen.“
Johanna seufzte.
„Aber es ist anstrengend, das kann ich dir sagen.“
Maggie lächelte
und zwinkerte ihr zu. „Wie gut, dass Roman jetzt eine Zeitlang unterwegs ist.“
„Ja, nicht? Es tut gut, alles einmal rauszulassen. Schön, dass du mich
besuchst.“
„Gern
geschehen.“
„Und? Was gibt
es Neues in Sachen Vicky?“
Vorher
Ich legte die beiden
Unterhosen von ihr wieder in die hinterste Ecke meines Schreibtisches. Sie
rochen längst nicht mehr nach ihr, aber das machte mir nichts aus. Ich brauchte
sie nur zu fühlen und in meiner Vorstellung waren sie auf ihrer Haut und
bedeckten ihr Geschlecht. Das reichte völlig aus, um mich auf Touren zu
bringen. So wie vor zehn Minuten. Wenn sie geahnt hätte, was sie in meiner
Fantasie schon alles mit mir getan hatte, wie weit sie bereits gegangen war,
wahrscheinlich hätte sie es sich zweimal überlegt, sich weiterhin mit mir zu
treffen.
Ich schob die Schublade
zu und stutzte plötzlich.
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