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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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gegen den Karren. »Die Reichen raffen und raffen.«
    »Stellt unser Vehikel quer auf die Straße«, befahl Rovo, »damit sie nicht passieren können. Vier bleiben hier, verstecken die Waffen und tun so, als wäre etwas kaputt. Der Rest ab in die Büsche.« Er sah zu Tokaro. »Und du hältst dich vollständig im Hintergrund. Versteck dich im Dickicht und schieß einen der Begleiter um, wenn sie sich zu sehr wehren. Aber bleib, wo du bist. Wir können es uns nicht leisten, dich zu verlieren.«
    Tokaro lenkte den Hengst in das dichte Unterholz, machte ihn am Baum fest und rutschte auf dem Bauch bis an den breiten Weg heran.
    Aus der Ferne hörte er das Rattern der Kutschräder, kurz darauf polterte das Gefährt an ihm vorbei, auf dessen Seite die Insignien des Kabcar gemalt waren. Na, hoffentlich geht das gut aus, durchfuhr ihn eine düstere Vorahnung.
    Behutsam schob er sich ein Stück weit aus der Deckung, um das Geschehen mit verfolgen zu können.
    Die Kutsche hatte in einigem Abstand zu dem Hindernis angehalten, eine der Wachen sprach mit dem Räuber. Der Mann packte die Zügel des Pferdes und stieß einen Pfiff aus. Plötzlich sprangen die übrigen Gesetzlosen aus dem Wald, während die Soldaten ebenfalls zum Angriff übergingen.
    Die Wachen des Kabcar wehrten sich ausgesprochen überlegen und glichen ihre Unterzahl recht schnell aus. Ein Armbrustbolzen schoss einen der Begleiter aus dem Sattel, doch im Nahkampf war ihnen fast nicht beizukommen. Zwei Diener, die hinten auf dem Gefährt saßen, holten ebenfalls Armbrüste hervor und sandten die Geschosse gegen die Gesetzlosen.
    Tokaro pirschte lautlos auf gleiche Höhe mit den Livrierten und zielte auf den Oberschenkel eines der Männer. Er schwenkte den Lauf so weit zur Seite, dass er möglichst nicht den Knochen, sondern nur das Fleisch träfe. Bei der geringen Distanz würde eine Kugel ausreichen, beide Gegner zu verwunden.
    Der Knabe löste die Büchse aus. Beinahe gleichzeitig schrien die Diener auf und fielen aus ihrem Hochstand hinter der Kutsche auf die Straße. Die weißen Strümpfe an ihren Waden färbten sich rot.
    Nach dem lauten Knall geriet der Kampf ins Stocken, und der entsetzte Ruf einer Frau drang aus der Fahrgastkabine. Diesen Augenblick der Ablenkung nutzten die Räuber für sich. Schließlich wussten sie im Gegensatz zu ihren Opfern, woher dieser infernalische Lärm rührte.
    Tokaro lud in voller Konzentration nach, setzte anschließend den Langdolch in die Halterung unter den Lauf und stürmte aus dem Dickicht, genau auf den ungeschützten hinteren Teil der Kutsche zu. Unterwegs zog er sich das Halstuch vors Gesicht. Mit einem Satz war er auf dem Trittbrett, um nach den hoch gestellten Passagieren zu sehen. Wie gern hätte er das Gesicht von diesem Nesreca erspäht, um es mit einem Schuss aus der Büchse in Brei zu verwandeln. Es wäre das erste Mal, dass er mit den Kugeln töten würde.
    Doch zu seinem Erstaunen entdeckte er eine ältere Frau, die sich schützend über ein Mädchen legte und um Gnade jammerte.
    Der Knabe senkte die Stimme, um gefährlicher zu wirken, und reckte den Dolch gegen den gewaltigen Busen der älteren Frau. »Gebt mir all Eure Wertsachen, und es wird Euch nichts geschehen. Die einfachen Leute von Ulsar werden es Euch danken, dass Ihr sie so fürstlich beschenkt.«
    »Wage es nicht«, keifte sie und packte in einem Anfall von Todesmut den Lauf der Büchse, »Hand an uns zu legen.« Die kräftigen Finger schlossen sich um das Metall und rissen daran. »Gib deinen Spieß her, Halunke!«
    »Weib, du bist verrückt«, keuchte Tokaro und zerrte auf der anderen Seite. »Weißt du nicht, was das ist?« Er nahm eine Hand vom Kolben und griff nach einer Laterne, die seitlich an der Kutsche hing, um sie der Frau an den Schädel zu schlagen, bevor sie aus Versehen die Büchse abfeuerte und sich selbst tötete.
    Besinnungslos sank sie auf die Polster und gab den Blick auf ihre Begleiterin frei, die der ehemalige Rennreiter des Kabcar nur zu gut kannte.
    Er schaute in das betörende Antlitz von Zvatochna. Und er glaubte, sein Herz werde aussetzen.
    »Zurück, Räuber!«, schrie sie und hielt ein Stilett in beiden Händen. Ein kurzer Schwenk mit dem Lauf der Büchse, und der montierte Langdolch schlug ihr die zierliche Waffe aus den Fingern. Ihre Hände bewegten sich, und dunkel erinnerte sich Tokaro daran, dass ihr Bruder und sie die Kunst der Magie beherrschten.
    »Augenblicklich hört Ihr damit auf!«, herrschte er sie an und

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