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Die Mütter-Mafia

Titel: Die Mütter-Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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Prozent sicher, und ich bin supi-supi-happy, dass ich endlich nicht mehr das einzig weibliche Wesen in diesem Männerhaushalt (Mann, Sohn, Hund, Kater, Kanarienvogel) bin. Ich habe meinem Männe sofort nach der Ultraschalluntersuchung ein T-Shirt gekauft, auf dem »Zickenbändiger« steht. Ist das nicht supi-witzig?
    Timmi will übrigens ein Instrument lernen. Was könnt ihr für einen Dreijährigen empfehlen?
    Mami Ellen
    P. S. Weißt du schon, was es bei dir wird, Sonja? Es wäreeinfach supi-toll, wenn du auch ein Mädchen bekämst. Ich will ein rosa Prinzessinnenzimmer einrichten, so mit Himmelbett und Feentapete. Und wir könnten uns gemeinsam Mädchennamen ausdenken. Wie gefällt euch »Lola«? Ich find's irgendwie supi-süß, und es würde auch gut zu Timm passen, aber mein lieber Männe findet, es klingt nach Bordell.
    8. März
    »Lolita« klingt nach Bordell, »Lola« klingt einfach nur billig. Aber bei Namen gehen die Geschmäcker eben sehr weit auseinander, und letztendlich muss doch jeder für sich entscheiden, mit welchem Namen er das Kind herumlaufen lassen will. Ich meine mich erinnern zu können, dass du bei der Geburt von Karsta eine ziemlich gemeine Bemerkung über unsere Namenswahl gemacht hast, liebe Ellen. Aber Schwamm drüber.
    Schick Timmi doch erst mal zur musikalischen Früherziehung, da ist Karsta auch, und es macht ihr viel Spaß. Wibeke nimmt seit einem halben Jahr Klavierunterricht, und den Lehrer, Jeremias Ludwig, kann ich nur bedingungslos weiterempfehlen. Er ist Konzertpianist und Musikpädagoge, und er ist wirklich eine Koryphäe. Aber er ist nicht ganz billig und nimmt erst Kinder ab fünf. Noch ein paar Vorschläge zum Nachbarschaftsfest. Bisher war das Angebot für unsere Kinder an diesem Tag doch immer ziemlich armselig. Spiele wie Eierlaufen, Sackhüpfen und das Schubkarrenrennen sind ja wohl mehr als antiquiert, das Verletzungsrisiko ist unnötig hoch und der Lernfaktor gleich null. Alternativvorschläge erbeten! Leider kann ich nicht persönlich zum nächsten Gruppentreffenkommen, eine Tagung am Genfer See, schön, aber stressig, zumal ich Wibekes Ballettaufführung verpasse, seufz, manchmal beneide ich euch babyrosa »Nur«-Hausfrauen doch ganz schön um euren gemütlichen Alltag.
    Sabine
     
    P. S. Rosa ist übrigens total out. Falls du für deine Lolalita im Trend liegen willst: Hellgrün ist das neue Rosa.
    8. März
    Ja, Jeremias Ludwig ist wirklich fantastisch, Flavia und Laura-Kristin haben beide das Privileg, bei ihm Unterricht zu nehmen, und sie schwärmen für ihn, weil er mit seiner blonden Lockenmähne so unglaublich männlich aussieht und trotzdem so wahnsinnig sensibel ist. Allein seine Hände - einfach göttlich. Und er ist auch noch so sozial eingestellt. Gittis Marie-Antoinette bekommt aufgrund ihrer prekären Finanzlage gratis Unterricht. Ich glaube wirklich, er ist der bestaussehende Mann, der mir jemals über den Weg gelaufen ist, und das, obwohl ich eigentlich überhaupt keine langhaarigen Männer mag und natürlich absolut glücklich verheiratet bin. Ich hoffe, er wird Laura-Kristin dazu animieren, weniger zu essen, Jetzt mit vierzehn ist ihr Babyspeck so gar nicht mehr niedlich. Leider gerät sie nach der Familie meines Mannes, dort haben alle ein kleines Stoffwechselproblem. Was den »gemütlichen« Alltag angeht: Drei Kinder sind deutlich schwieriger zu managen als zwei, meine liebe Sabine, und warte erst mal ab, wie es wird, wenn deine Mädchen in die Pubertät kommen!
    Hat übrigens noch jemand Interesse an dem Kurs vonFranziska Jakob? »Mit >Ebay< das Haushaltsgeld aufbessern - richtig kaufen und verkaufen speziell für Frauen«. Es ist noch ein Platz frei. Franziska Jakob ist wirklich eine Koryphäe auf ihrem Gebiet, dank ihr spare ich im Jahr sicher einige hundert Euro.
    Frauke

4.
    Nelly kam und kam nicht zurück. Ich hatte sie in Verdacht, die Gelegenheit genutzt und sich doch auf den Weg zu ihrer Freundin Lara gemacht zu haben. Das kleine faule Biest hatte mich reingelegt. Statt Nelly stand irgendwann Brigitta Hempel an der Tür. Sie war eine kleine, dicke Person, die ihrer Mutter so ähnlich sah, dass ich sie auch erkannt hätte, wenn sie sich nicht vorgestellt hätte.
    »Guten Tag, mein Name ist Frau Brigitta Hempel, und ich komme im Auftrag der Mütter-Society Insektensiedlung«, sagte sie und zeigte auf den Schreibblock in ihrer Hand. »Ich glaube, meine Eltern sind schon bei Ihnen vorstellig geworden.«
    »Ja, allerdings«, sagte ich und

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