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Die Nächste, bitte • Ein Arzt-Roman

Die Nächste, bitte • Ein Arzt-Roman

Titel: Die Nächste, bitte • Ein Arzt-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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porenminimierende, rückgängig machende, faltenauffüllende, mattierende, feuchtigkeitsspendende, durstlöschende, aufbauende Ultra-Lift-Anti-Aging-Starting-Over-Tagescreme. Dazu dann noch die passende Nachtcreme, das Serum, diverse Ampullen und nicht zu vergessen: das Konzentrat mit Leuchtkraft-Finish und totaler Anti-Müdigkeitsformel.
    Wahnsinn. In Bezug auf Nella ist mir allerdings klar, dass man von einer Frau, deren beste Freundin Teebeutelweisheiten propagiert, nichts anderes erwarten kann, als dass sie an die göttliche Kraft von Öl-in-Wasser-Emulsionen glaubt. Ich meine, Falten wegspritzen, gut und schön. Das hat wenigstens nachweisbaren Erfolg und ist somit die Investition wert. Aber Salben? Ich dachte, es wüsste inzwischen jeder, dass man Falten nicht wegcremen kann.
    «Dr. Rosenkranz? Haben Sie den Wunsch der Patientin gehört?» Professor Schümli, den man nun wirklich nicht gerade als Vorreiter bezeichnen kann, wenn es darum geht, gut zuzuhören, trat nervös von einem Bein aufs andere. Beruhigend zwinkerte er Frau Steiner zu. «Er arbeitet nun mal sehr gründliccch. So etwas braucccht seine Zeit.»
    Keine Ahnung, was genau in mir vorging, aber ich konnte meine Gedanken nicht von Nella lösen. Urplötzlich beschlich mich ein eigenartiges Gefühl. Eine Art dumpfe Vorahnung kroch in mir hoch, und ich verspürte das dringende Bedürfnis im Hotel anzurufen und mich zu erkundigen, ob alles in Ordnung sei. Vor allem hätte ich gern gewusst, ob Nella und somit auch meine Kreditkarte wohlbehalten ins East-West zurückgekehrt waren.
    In weiser Voraussicht hatte ich Nella heute Morgen die PIN -Nummer meiner Karte nur undeutlich und sehr schnell ins Ohr genuschelt und gehofft, dass sie sich die Ziffern nicht würde merken können. Schließlich hatte sie die Information bezüglich meiner Sportvorlieben in null Komma nichts vergessen. Es erschien mir daher unwahrscheinlich, dass sie in ihrem weiblichen Zwergenhirn ausgerechnet einen Zahlencode abspeichern konnte – noch dazu einen vierstelligen. Allerdings wusste man bei der Frau ja leider nie so genau.
    Wie auf Bestellung piepste in diesem Moment mein Handy. Professor Schümli gab ein unwilliges Grunzen von sich, und ich beeilte mich, das Telefon auszuschalten. Allerdings nicht ohne vorher einen Blick auf das Display geworfen zu haben: Birte Morgenroth schickte mir eine SMS . Die würde ich später lesen. Aber das ungute Gefühl breitete sich weiter in mir aus. Eine Nachricht von Birte bedeutete gewiss nichts Gutes, selbst wenn sie zumindest nichts mit meiner Kreditkarte zu tun haben würde.
    Frau Steiner sah missbilligend auf ihre Armbanduhr, sagte aber nichts.
    «Kann es losgehen?», drängelte stattdessen Schümli und warf mir einen Blick zu, als hegte er inzwischen leise Zweifel, dass ich der Arzt war, für den ich mich ausgab.
    «Natürlich.» So zuversichtlich, wie es ging, wandte ich mich an die Patientin: «Dann wollen wir mal, Frau Steiner, nehmen Sie Platz.» Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Schümli sich von uns weggedreht hatte und aus dem Fenster sah. Unbeirrt fuhr ich fort: «Hier sind ein paar Formulare, die Sie mir unterschreiben müssten. Beachten Sie bitte auch die möglichen Komplikationen. Fälle, in denen etwas schiefgeht, sind zwar selten, aber 

»
    «Danke. Ich kenne die Klauseln.» Frau Steiner würdigte das Papier keines Blickes.
    Leicht irritiert machte ich weiter: «Für Lippen und Wangen werde ich schätzungsweise drei bis vier Ampullen brauchen. Eine Ampulle kostet 460 Euro, äh… das dürften knapp 600 Schweizer Franken sein. Wenn Ihnen das Ergebnis allerdings nicht ausreicht, benötigen wir eine Ampulle mehr. Geht das in Ordnung?» Fragend blickte ich sie an und raschelte noch einmal mit den Formularen.
    «Das geht in Ordnung», sagte sie, machte aber keinerlei Anstalten, die Zettel an sich zu nehmen und zu unterschreiben.
    Wieder wurde mir mulmig zumute. Dass sich die Steiner von der Summe nicht abschrecken lassen würde, war mir von Anfang an klar gewesen. Allerdings dachte ich auch, dass ihr die Prozedur insoweit vertraut war, als sie mir die Formulare ohne zu zögern unterschreiben würde. Inzwischen hegte ich aber den Verdacht, sie wolle sich die Kosten dadurch wieder hereinholen, dass sie mich im Anschluss wegen unterlassener Informationspflicht verklagte.
    «Wir können anfangen», sagte sie auffordernd und schob meine Hand mit den immer noch jungfräulichen Unterlagen von sich. «Bitte beeilen Sie sich. Ich habe

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