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Die Nächte der Aphrodite

Die Nächte der Aphrodite

Titel: Die Nächte der Aphrodite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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Teig über Nacht aufgehen sollte.
    Nicolas holte am frühen Abend gemeinsam mit François den Suppentopf, um ihn zu den Arbeitern hinüberzutragen. Elaine hatte zwei Portionen in einen kleineren Topf gefüllt und das beim Bäcker erstandene Weißbrot in handliche Portionen geteilt.
    Die Zutaten fürs Omelett standen bereit, sie wollte damit allerdings erst anfangen, wenn Troy am Tisch saß. Da sonst nichts mehr zu tun war, begann sie die Küche in Ordnung zu bringen und verschaffte sich dabei zugleich einen Überblick über die vorhandenen Arbeitsgeräte. Ihr erster Eindruck hatte sie nicht getrogen. Daran gab es nichts auszusetzen.
    Die Zeit verstrich, es wurde dunkel, François brachte den leeren Suppentopf zurück und bedankte sich im Namen aller für die Mahlzeit.
    Elaine nahm seine Worte mit einem Kopfnicken zur Kenntnis, normalerweise hätte sie sich mit ihm freundlich unterhalten, aber im Augenblick war ihr nicht danach zumute. »Monsieur de Rossac ist wohl unterwegs?«, fragte sie ihn, nachdem sie sich überwunden hatte.
    »Ja.« Mehr sagte François nicht. Er ging zur Tür, und Elaine biss sich auf die Lippen. Dann überwand sie sich. »Du weißt wohl nicht, wo er ist?«
    François zuckte mit den Schultern und murmelte: »Plessis-Fertoc.«
    Ehe sie nachfragen konnte, war er verschwunden. Nachdenklich ging sie zum Herd und schob den Suppentopf auf die Platte, nachdem sie die Glut geschürt hatte. Natürlich wusste sie nicht, wer oder was »Plessis-Fertoc« war. Aber ihr Gefühl sagte ihr, dass es ganz eindeutig nichts Gutes sein konnte.

5
 
    Die Stimmung an der erlesen dekorierten Tafel war so angespannt, dass sich Troy einbildete, die Gläser unter dem Druck knirschen zu hören. Er hatte versucht, mit Ghislaine zu reden, aber sie ließ ihn einfach nicht zu Wort kommen, sondern verdammte ihn zu einem gemeinsamen Abendessen mit ihr und Jacques.
    Der Comte war bester Laune und plauderte ohne Unterlass, ohne darauf zu achten, dass sich Troys Antworten auf Ja und Nein beschränkten. Ein grobschlächtiger Mann stand hinter seinem Sessel und füllte ihm regelmäßig das Glas mit einer dunkelroten Flüssigkeit nach, die wie Wein aussah, in Wirklichkeit aber Holundersaft war.
    Nachdem er sein viertes Schüsselchen Creme Caramel hinuntergeschlungen hatte, gähnte er herzhaft. »Ich bin müde, Ghislaine, ich gehe zu Bett. Du brauchst mir heute keine Geschichte vorzulesen.« Geräuschvoll schob er den Sessel zurück, drückte seiner Frau einen Schmatz auf die Wange und winkte Troy zu. »Bonne nuit, mon ami.«
    Sein Leibwächter ging hinter ihm her und schloss nach einer Verbeugung zu Troy und Elaine die Tür von außen.
    »Musste das wirklich sein?«, fragte Troy gereizt und warf die Serviette auf die Tafel. »Du weißt, wie zuwider mir diese Situation ist.«
    Ghislaine blickte ihn unschuldig an. »Ich weiß gar nicht, was du meinst, mein Lieber.« Sie streckte ihm die Hand entgegen, und zu seinem Leidwesen legte er seine hinein, ehe er nachdachte. »Wollen wir nach nebenan gehen?«
    »Deshalb bin ich hier ...«
    »Wie schön.« Sie schnurrte die beiden Worte, ohne ihn dabei aus den Augen zu lassen.
    Er zog seine Hand wieder weg. »Ich muss mit dir reden, Ghislaine, das ist längst überfällig, und du weißt es sehr wohl.«
    Sie stand auf, ging zu ihm hinüber und blieb so knapp neben ihm stehen, dass sein Knie in den Falten ihres fliederfarbenen Rocks verschwand. Nervosität machte seinen Mund trocken, und er griff mit einer fahrigen Bewegung nach seinem Weinglas.
    »Was möchtest du mir sagen, Troy?« Ghislaines Finger spielten mit seinem im Nacken zusammengebundenen Haar und zogen dünne Strähnen aus dem Zopf. Die federleichte Berührung seiner Haut brachte seine Konzentration erheblich durcheinander.
    »Ich werde nicht mehr herkommen, Ghislaine«, sagte er schließlich mit belegter Stimme und hob den Kopf, um sie anzusehen.
    Da sie schwieg und fortfuhr, sein Haar um ihre Finger zu wickeln, fügte er hinzu: »Was wir taten, war von Anfang an nicht richtig. Du liebst mich nicht, und ich liebe dich nicht, wir klammern uns aneinander, wir suchen nach etwas, das wir uns nie geben können.«
    Sie hielt den Blick auf ihre Finger gerichtet. »Wir lieben uns nicht, aber wenn wir zusammen sind, dann ist es so, als ...«
    Mit einer heftigen Geste drehte er den Kopf weg und stand auf. »Nein, es ist nicht so. Wenn du das glaubst, dann machst du dir etwas vor. Ich bin nicht Tris, und du bist nicht ...« Er brach ab und

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