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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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streifte mich kurz und wanderte dann weiter, » nicht so einfach für mich. Ich weiß, dass ich bald sterben werde, aber wenn ich richtig leben will, bringe ich damit andere in Gefahr. «
    Cat stand auf und zog auch Max hoch. Sie winkte dem Wachmann. » Wir wechseln « , bestimmte sie. » Jessie, du auch. « Sie umarmte ihre Mutter, genau wie Max. Dann folgten ein paar angespannte Sekunden, die Wächter hielten die Gewehre bereit, die Sirene heulte, die Lampe blinkte und wir wechselten die Plätze. Max und Cat starrten die Wärter an, Pietr, Alexi und ich Tatiana.
    Pietrs Mutter schlang die Arme um ihn und ließ ihn nur los, um ihm in die Augen zu sehen. » Du schläfst nicht genug « , bemerkte sie. Nach einem Blick auf Alexi und mich wiederholte sie: » Warum schlaft ihr alle nicht? «
    » Wir haben nach dir gesucht « , flüsterte Pietr.
    » Ihr alle? « Sie sah mich an.
    » Nicht mehr « , antwortete Alexi für mich. » Wir normalen Menschen durften zuletzt nicht mehr. «
    Sie nickte. » Ihr seid ihnen wichtig, sie wollen euch nicht verlieren. Ich habe ebenfalls nach euch gesucht « , berichtete sie. » Für eine kurze Zeit war ich frei. Ich bin eurem Duft gefolgt, so weit ich konnte, bin über Farmen und durch Parks gestreunt … Aber am Fluss wurde die Sache schwierig. « Sie seufzte. » Ich hatte gerade eure Schule ausfindig gemacht, als sie mich wieder schnappten. «
    » Dann waren Sie das in jener Nacht in der Highschool « , schoss es mir durch den Kopf.
    Ich setzte mich auf den Boden, schlug die Beine unter und überlegte. » Aber damals im Regen? Das waren doch nicht Sie? «
    » Musst du jetzt unbedingt davon anfangen? « , fragte Max. » Ich war auf Erkundung « , schilderte er, » aber nach unserem Zusammentreffen musste ich nach Hause humpeln. «
    Nun begriff ich und musste grinsen.
    » Seit wann ist es üblich, einem angreifenden Wolf einen großen Stock in die Weichteile zu rammen? « , fragte er mich.
    Pietr, Cat und Alexi waren nahe dran loszuprusten.
    » Entschuldige? « , bot ich an.
    Er schnaubte.
    Tatiana brachte uns zurück zum Thema. » Wenn du die Matrjoschka geöffnet hast, wo ist dann der Anhänger? « , flüsterte sie und blickte auf meinen Ausschnitt. » Ist es der …? «
    » Nein « , musste ich einräumen. » Das ist das Netsuke meiner Mutter. «
    » Aber ihr habt ihr den Anhänger doch gegeben? « , fragte sie Alexi.
    » Da, Pietr hat das getan. « Er sah den Bruder verwirrt an.
    Pietr hatte ihm nicht gesagt, dass er das Schmuckstück inzwischen zurückerhalten hatte.
    » Pietr? «
    » Ich habe ihn. «
    » Gib ihn mir. « Sie streckte die Hand aus.
    Pietr zog ihn aus der Tasche und übergab ihn.
    » Dies ist dein « , erklärte sie. » Du hast die Matrjoschka geöffnet. Du bist wichtig für uns. «
    » Aber wie? « , hauchte ich. » Ich weiß gar nicht, warum ich für Ihre Familie wichtig bin. Ich werde natürlich helfen, wo ich kann – das müssen Sie mir glauben – aber … « Ich schüttelte den Kopf.
    Ich spürte ihre warmen Hände auf meinem Gesicht. » Schhh, Jessie « , beruhigte sie mich. » Manchmal erkennen wir unsere Rolle erst, wenn sie uns auferlegt wird, und erst dann können wir alles dafür tun, dass wir sie erfüllen. « Sie legte mir die Kette um den Hals und hakte sie zu.
    Ich sah Pietr an. Die Kette war neu. Schwerer. Stärker.
    Seine Mutter sah uns beide an. » Ihr solltet jetzt gehen. Die Zeit … «
    Der Lautsprecher plärrte: » Dreißig-Minuten-dreißig-Minuten. «
    » Die Zeit ist um. «
    Noch ein paar schnelle Umarmungen, die eine oder andere Träne, dann waren wir wieder aus der Zelle hinaus und (mit unseren Bewachern) auf dem Weg zu Wanda und Kent.
    Im Labor lieferten sich Wanda und Henry gerade ein heftiges Wortgefecht. » Und was soll ich jetzt unternehmen? Hoffen, dass keine Körperflüssigkeiten ausgetauscht werden? Den Anstandswauwau spielen … «
    Ein Blick von ihm ließ sie mitten im Satz innehalten.
    » Verdammt « , brummte sie. » Dann werde ich mich wohl darum kümmern müssen. «
    » Sooo « , flötete sie und drehte sich mit einem aufgesetzten Lächeln zu uns um. » War Mami froh, euch zu sehen? «
    Max verzog über diese Geschmacklosigkeit das Gesicht.
    » Wir sind alle froh, dass wir sie sehen konnten « , antwortete ich und strich Max beruhigend über den Arm. Bestimmt würde ich später noch etwas zu hören bekommen, weil ich ihn bei seiner Mutter verpfiffen hatte.
    » Wunderbar « , säuselte Wanda. » Dann wollen wir diese kleine

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