Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons
dem Behandeln der Blutblasen fertig war. Die meisten sahen nicht so schlimm aus wie die Herzers, aber ein paar kamen nahe heran. Sie packte ihre Sachen ein, ging zum Lager zurück und sah sich nach Jody um. Die Hände zu versorgen war der angenehmere Teil ihrer heutigen Mission gewesen.
»Jody, ich muss mit sämtlichen Frauen sprechen, und zwar jetzt«, erklärte sie dem Aufseher.
»Worum geht es denn?«, wollte der wissen. »Die arbeiten alle.«
»Edmund hat mir gesagt, dass ich hierher kommen soll, und ich weiß, dass die Frauen beschäftigt sind. Aber dieses Gespräch ist wirklich notwendig. Glaub mir.«
»Okay«, sagte er mit einem Anflug von Argwohn. »Courtney, Nergui, Shilan, Karlyn, Deann! Herkommen!«
Er wartete, bis die Frauen sich versammelt hatten, drehte sich dann zu Rachel herum und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Und du wirst jetzt einen kleinen Spaziergang machen«, erklärte Rachel.
»Warum?«
»Weil ich es sage, Jody«, seufzte Rachel. »Geh einfach. Glaub mir, du willst hier nicht dabei sein.«
Er musterte sie einen Augenblick lang finster und stapfte dann davon.
»Ladys, setzt euch«, sagte Rachel und wies auf ein paar
umgestürzte Baumstämme. »Wir müssen hier ein kleines Gespräch unter Mädchen führen.«
Sie erzählte ihnen von dem Besuch bei Bethan und machte ihnen dann klar, dass es da ein Phänomen gab, das zurückgekehrt war, um die ganze weibliche Spezies heimzusuchen, und wartete dann auf die Ausbrüche.
»Du machst dich über uns lustig !«, erregte sich Nergui. »Das ist einfach …«
»Widerwärtig«, nickte Rachel. »Aber bedauerlicherweise ist es wahr. Und es wird nicht wieder verschwinden.«
»Nie?«, fragte Karlyn mit geweiteten Augen.
»Wenn alle Eier abgelegt sind, hört es auf, sagen wir in fünfzig Jahren. Vielleicht auch später. Aber dann, ohne die Hormone, fangen alle möglichen anderen Probleme an. Oder du kannst die ganze Zeit schwanger bleiben.«
»Scheiß drauf!«, schimpfte Deann.
»Wohl in letzter Zeit ein wenig reizbar?«, fragte Rachel sarkastisch.
»Na und?«, antwortete Deann hitzig. »All das …« Sie machte eine weit ausholende Handbewegung, »das muss einem doch ein bisschen die gute Laune verderben.«
»Mehr als normal?«, erwiderte Rachel und atmete tief durch. »Ich spüre, wie es bei mir kommt und ich kann euch sagen, mich freut das überhaupt nicht. Ganz besonders freue ich mich auf die Krämpfe. Bethan sagt, wie eine Muskelzerrung, die einfach nicht aufhört.«
»Werden wir alle so sein?«, fragte Shilan. »Ich fühle mich nicht … gereizt. Müde, ja, aber nicht … ungewöhnlich schlecht gelaunt.«
»Keine Ahnung«, sagte Rachel. »Mom hat nichts Schriftliches, das sich im Detail damit befasst. Wir werden einfach sehen müssen, wie es wird.«
»Das … das …«, erregte sich Courtney schließlich, »ist einfach beschissen .«
»Jo, kann man sagen«, antwortete Rachel. »Wir haben uns überlegt, wie man … den Ausfluss stillt. Eine Art Verband. Und denkt daran, ihr seid jetzt alle fruchtbar . Wenn ihr mit eurem Boyfriend ein wenig zu freundlich werdet, könnte es sein, dass ihr bald ein paar Pfund Fötus mit euch herumschleppt, und das monatelang.«
»Ich kann’s einfach nicht glauben«, erregte sich Nergui.
»Das solltest du aber«, fuhr Rachel ihr über den Mund. »Glaub es ruhig. Oder lass es bleiben, dann kannst du alles voll bluten. Oder schwanger werden «, fügte sie angewidert hinzu.
»Hey, was ist denn hier los?«, fragte Jody, der wieder zu ihnen herüberkam.
»Jody, ich möchte es nicht noch einmal sagen müssen«, schimpfte Rachel. »Verdufte hier!«
»Jetzt hör mal zu, Mädchen …!«
»Nein, hör du zu!«, fiel sie ihm ins Wort. »Das ist ein Frauen gespräch. Männer sind nicht erwünscht. Und jetzt verdrück dich !«
»Mir ist völlig egal, wer dein Vater ist …«
»Um den geht es hier überhaupt nicht«, sagte Rachel und stand auf. »Aber wir sind ohnehin fertig.« Sie wandte sich wieder den Frauen zu, die immer noch teils verblüfft, teils verärgert dasaßen. »Wir werden versuchen, euch das, was ihr braucht, bis heute Abend zu liefern. Aber ihr solltet euch darüber im Klaren sein, dass das jederzeit anfangen kann.«
»Ist ja großartig«, erwiderte Karlyn und schüttelte resigniert den Kopf. »Wirklich beschissen.« Sie stand auf, ging auf eine Axt zu und suchte sich einen geeignet aussehenden Ast. Als sie einen entdeckt hatte, fing sie an darauf einzuhacken, als ob es der Teufel
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