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Die Pferde vom Friesenhof 03 - Flucht bei Nacht und Nebel

Die Pferde vom Friesenhof 03 - Flucht bei Nacht und Nebel

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 03 - Flucht bei Nacht und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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angezeigt?«
    Klara murmelte etwas und folgte ihrem Vater in den Stall. Sie musste mit ihm unter vier Augen sprechen.
    Denn es gab ein weiteres Problem neben den Pferden: Das Geld vom Rennbahn-Job fiel flach. Sie, Klara, kam ohne den Verdienst klar, aber Kim nicht. Vielleicht konnte ihr Vater helfen?
    Kim blieb unterdessen unschlüssig in der Einfahrt stehen. Sie wusste nicht recht, wohin. Wenn sie jetzt nach Hause ging, in den »Seehund«, musste sie ihrer Mutter den Tag über helfen. Dabei hatte Kim ihre ganze Überredungskunst gebraucht, um in den Ferien freizubekommen. Frei für die Trabrennbahn und für die gut bezahlte Arbeit.
    Kim seufzte und stieg aufs Rad. Zuhause wollte sie die Zeitung durchfilzen, ob irgendwo kurzfristig Arbeit angeboten wurde. Aber es wäre wohl ein Wunder, wenn sie gleich Ersatz finden würde.
    Das Wunder geschah kurz darauf, dank Klaras Hilfe. »Kim«, rief Herr Eichhorn hinter ihr her, als sie gerade losfuhr, und winkte sie zum Stall zurück. »Hast du Lust, die nächsten Wochen auf dem Friesenhof auszuhelfen? Unsere Ferienkurse sind voll, ich könnte Unterstützung gebrauchen. Natürlich gegen anständige Bezahlung.« Kim ließ ihr Rad fallen und umarmte Herrn Eichhorn. Bereits nach dem Mittagessen war Kim Behrens voll dabei. Sie half so fachgerecht beim Putzen der Pferde, als hätte sie schon immer zu den Betreuern gehört.
    Die Nachmittags-Reitstunden fanden draußen statt. Noch war es heiter, aber die Sonne schien grell, man musste mit einem Sommersturm rechnen. Auf dem
    Außenplatz mühten sich sechs Mädchen ab, ordentlich aufzusitzen. Klara ging zu jeder einzelnen Reiterin und half ihr beim Festziehen des Sattelgurtes. Ihr Vater lehnte am Zaun und gab Kommandos, während die Reiterinnen, die als zweite Gruppe dran waren, kichernd über der Bande hingen und Bemerkungen abgaben.
    Die Blätter der Silberpappeln begannen zu säuseln. Der Wind frischte auf und fuhr durch die Zweige.
    Die Abteilung ritt gerade an, als sich vom Leuchtturmweg zwei Männer in Jeans und Pullovern näherten. Sie nahmen Kurs auf Markus Eichhorn. Kräftiger Wind wehte ihnen entgegen und trieb ihnen Sandschleier ins Gesicht. Die Männer rieben sich vorsichtig Sand aus den Augen, als sie sich vorstellten.
    »Tierarzt Grote.«
    »Kommissar Jäger. Sind Sie Dr. Eichhorn?«
    Die Mädchen an der Bande bekamen lange Ohren, als sie das hörten, und drängten sich näher. Es konnte nur um die Trabrennbahn gehen.
    »Bin ich. Hatten Sie Erfolg?« Markus Eichhorn schüttelte den Besuchern die Hände und rief in die Reitbahn: »Teresa, übernimm du auf Flicka die Führung. Setz dich an die Spitze der Abteilung. Passt alle gut auf! Beine am Pferd lassen! Denkt dran, der Wind reitet mit.«
    »Erfolg? Teilweise«, sagte Kommissar Jäger und betrachtete die Mädchen, die ihn gespannt anstarrten, als hätten sie ein Recht auf Erklärung. »Ich darf natürlich keine Ermittlungsergebnisse ausplaudern.« Er zögerte.
    »Aber die halbe Rennbahn hat unseren Einsatz mitgekriegt, jeder dort weiß Bescheid. Also: Trainer Ulf Hanks war angetrunken, als wir kamen. Er hat alle rebellisch gemacht und wollte uns nicht in den Stall lassen. Auch nicht, als ich ihm den Durchsuchungsbeschluss unter die Nase hielt.«
    Wissbegierig lauschten die Mädchen. Vergessen waren die Pferde auf dem Reitplatz, von denen sie normalerweise keinen Blick ließen. Jetzt war der Besuch interessanter.
    »Letzten Endes rückte der Trainer aber doch die Stallschlüssel heraus und ich konnte den Traber Paris Proud untersuchen«, sagte Tierarzt Grote. »Ich darf hier keine Einzelheiten erzählen, nur so viel: Ein Segen, dass Ihre Tochter Klara den Stacheldraht als Beweis gesichert hat. Ist sie hier?«
    Klara hörte ihren Namen und kam vom Reitplatz an die Bande. »Sind Sie von der Kripo? War Tipo gedopt?« Sie strich ihr Haar zurück, das der Wind ihr sofort wieder ins Gesicht wehte.
    Die Männer wechselten einen raschen Blick. Tierarzt Grote räusperte sich. »Er - also Tipo - ist weg. Leider.« »Wie bitte?«, fragte Klara ungläubig.
    In knappen Sätzen berichtete Kommissar Jäger, was auf der Trabrennbahn passiert war. Trainer Thiessen und andere Trainer waren aus ihren Ställen nach draußen gestürzt, als der betrunkene Ulf Hanks pöbelte. Obwohl der Kripomann keine Polizeiuniform trug, roch Dirk
    Thiessen den Braten. Mit halbem Auge hatte Kommissar Jäger gesehen, wie Thiessen in aller Hast einen Rappen auf einen Hänger zerrte. Der Traber entwischte ihm

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