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Die Pferde vom Friesenhof 03 - Flucht bei Nacht und Nebel

Die Pferde vom Friesenhof 03 - Flucht bei Nacht und Nebel

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 03 - Flucht bei Nacht und Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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trudelten über den Platz und verstärkten die Aufregung der Pferde zusätzlich.
    »Kreist Tipo vorsichtig ein. Aber langsam!«, sagte Markus Eichhorn mit ruhiger Stimme. Er beschattete seine Augen, weil er gegen die stechende Sonne wenig sah. Im Schneckentempo machten sich Klara und Kim auf den Weg in die Mitte des Reitplatzes. Von der anderen Seite folgte Tierarzt Grote.
    Ein paarmal bekam Klara Tipo fast zu fassen, aber kurz bevor sie sein Halfter ergreifen konnte, schlug er plötzlich Haken. Noch immer war der Traber völlig kopflos. Mit bebenden Nüstern schnaubte er und schnorchelte aufgeregt, seine Augen waren weit aufgerissen.
    »Wenn der unter Beruhigungsmitteln steht, dann möchte ich nicht wissen, wie er sich ohne benimmt«, sagte Kommissar Jäger trocken und wischte sich Schweißperlen von der Stirn.
    Plötzlich schoss Tipo auf die Barriere aus Menschen und Pferden zu, die instinktiv zurücksprangen, und stürmte hindurch. Mit großen Sprüngen galoppierte er zum Stall hinüber, stoppte am offenen Tor und verschwand dann in der Stallgasse. Drinnen hörte man helles Wiehern von den Pferden, die auf die nächste Reitstunde warteten. Es klang eher überrascht als angstvoll.
    Sobald Tipo außer Sicht war, kamen die Schulpferde auf dem Reitplatz zur Ruhe. Von fern hörte man jetzt deutlich das Rollen der Brandung. Der Wind trieb das Donnern der sich brechenden See bis zum Friesenhof vor. »Abteilung aufmarschieren und absitzen!«, rief Dr. Eichhorn. »Ich kümmere mich um den Traber. Behalte du die Reiter im Auge, Lea.«
    »Geht in Ordnung«, antwortete Lea.
    »Ihr kommt mit«, ordnete Markus Eichhorn an und schob Klara und Kim vor sich her zum Stall. Die Ferienmädchen, die bisher wie versteinert an der Bande gestanden hatten, folgten ihnen. Emma ging zögernd hinterher.
    An der Stalltür drehte sich Markus Eichhorn um. »Wartet hier«, wies er die Ferienmädchen an. »Und bleibt von der Tür weg. Kann sein, dass der Traber wieder nach draußen rennt.«
    Klara schob sich mit Kim an ihrem Vater vorbei auf die Stallgasse. Zunächst konnten sie kaum etwas erkennen, weil sie aus der gleißenden Sonne kamen. Doch allmählich belebte sich die Dunkelheit. Auf Zehenspitzen näherte sich Klara den Boxen. Angestrengt suchten ihre Augen die Stallgasse ab. Keine Spur von Tipo. Wo war er? Zum Hintereingang hinaus?
    »Da ist er«, flüsterte Kim auf einmal und zeigte auf die Box neben Muli. In der Dämmerung des Stalls erkannte man erst nur den weißen Stern auf der Pferdestirn.
    Klara machte ein paar Schritte auf die Box zu. Zitternd drückte sich der Traber an die Wand. Das Maultier rieb seine Nase an der Trennwand und grummelte. Tipos Atem ging schnell und stoßweise.
    Klara drehte sich zu ihrem Vater um. Mit gepresster Stimme sagte sie: »Papa, er will bei uns bleiben.« Halblaut sagte Markus Eichhorn: »Der Traber hat tatsächlich den Weg zu uns wieder gefunden. So wie er aussieht, ist er die ganze Strecke gerannt. Ein Glück, dass er nicht auf die Straße gelaufen ist!«
    Durch das Gewusel bahnte sich Tierarzt Grote eine Schneise zu Markus Eichhorn. »Am besten untersuche ich Tipo sofort, Herr Kollege«, schlug er vor. »Ich muss als Sachverständiger einen Bericht für die Polizei schreiben und nehme ihm Blut für die Dopingprobe ab. Hoffentlich finden wir noch Reste des Medikaments.«
    Er packte seinen Arztkoffer aus und betrat Tipos Box. Sofort zog der Traber seinen Körper wie eine Ziehharmonika zusammen. Als der Tierarzt ihn berührte, machte er sich stocksteif. Dr. Grote deutete auf das Messingschild am Halfter. »Hier steht sogar sein Name drauf, Tipo. Kein Zweifel, das ist das gesuchte Pferd.«
    Mit großer Anspannung duldete Tipo die Untersuchung. Dr. Grote horchte Herz und Lunge ab, prüfte die Zahl der Atemzüge, fühlte den Puls und untersuchte den Pferdekörper auf Wunden und die Beine auf Prellungen.
    »Ein toller Hecht«, murmelte er, als er seine Geräte wieder einpackte. »Nicht ein einziger Kratzer. Der ist nicht blindlings durchs Gelände gelaufen, sondern offenbar auf den Wegen geblieben. Intelligenter Bursche.«
    Die Reitermädchen trauten sich nun näher, gegenseitig schubsten sie sich durch die Stallgasse und kreisten Markus Eichhorn ein.
    »Bitte, Herr Eichhorn, behalten Sie ihn doch.«
    Es war Emma Hansen, die besonders herzzerreißend bettelte. Auch die anderen bestürmten den Reitlehrer. Ein paar Mädchen hängten sich an seine Weste.
    Genervt hob Dr. Eichhorn die Arme. »Unter den Augen

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