Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
denn?“
    „Es lohnt sich.“
    „Geld? Macht? Liebe?“
    „Ja.“
    „Woher wissen sie von dir?“
    „Einige nehmen den alten Weg. Nicht viele, nicht mehr so viele. Deshalb würde es auch eine Zeit dauern, bis ich einen anderen Gegenstand verzaubern könnte.“ Er beugte sich vor, hob den Ring auf und drehte ihn zwischen den Fingern, während er sich wieder aufrichtete.
    Ich dachte daran, wie der Phönix mit der aufgehenden Sonne emporgestiegen war und den Schlüssel Salomos Gott weiß wohin getragen hatte, um damit weiß der Teufel was anzustellen.
    „Nein.“ Ich nahm dem Dagda den Ring aus der Hand. „Wir haben wirklich keine Zeit zu verlieren.“
    „Scheiße“, murmelte Jimmy, als ich mich nun ihm zuwandte. Seine Augen flackerten rot, er zeigte mir die Reißzähne. „Ich werde nicht zulassen, dass du mir das anlegst.“
    „Da wäre ich auch ziemlich enttäuscht.“ Ich sah den Dagda an. „Würdest du ihn bitte festhalten?“
    Der Blick des Feengottes ruhte auf Jimmy. „Ich dachte schon, du würdest nie fragen.“

 
    20
    I ch hätte es wahrscheinlich auch alleine geschafft, aber das hätte sicher länger gedauert. Außerdem, da hatte der Dagda schon recht, Jimmy hätte in diesem Zustand überhaupt kein Problem damit, mich, sich selbst oder irgendjemanden im Umkreis von hundert Kilometern (sofern sich jemand fand) umzubringen. Es würde ihm Spaß machen. Ich hingegen musste daran denken, was mit der Welt geschehen würde, wenn ich entweder starb oder ihn tötete. Und ich würde doch die Schuld tragen, wenn Jimmy dem Dagda den Kehlkopf herausriss, um eine warme Dusche zu nehmen – in seinem Blut.
    Jimmy wich zurück, starrte abwechselnd mich und den Dagda an. „Das wird ihm nicht gefallen“, sagte er und meinte damit, nehme ich jedenfalls an, den Jimmy, der auf der anderen Seite wartete.
    „Das ist mir egal.“ Das war gelogen. Es war mir nicht egal, aber ich hatte auch keine andere Wahl.
    Jimmy fuhr herum und wollte fliehen. Also schickte ich mich an, ihm zu folgen. Der Dagda streckte die Hand aus, wie ein Schülerlotse, der Halt signalisiert, und Jimmy krümmte sich auf dem Boden.
    „Hey!“ Ich eilte an Sanduccis Seite. „Ich dachte, du wolltest ihn festhalten?“
    Jimmy hatte die Augen geschlossen, aber ich ließ mich nicht täuschen. Ich traute ihm durchaus zu, eine Ohnmacht vorzutäuschen, um mir dann die Leber herauszureißen und sie zum Mittagessen zu verspeisen.
    „Ich dachte, du hättest das hier gemeint“, sagte der Dagda. „Du hast doch nicht wirklich von mir erwartet, dass ich meine Hände benutze, wenn ich ihn nur …“ – er hob seine riesige Schulter – „lahmlegen muss, damit du loslegen kannst.“
    Ich zögerte. Der Feengott ließ ein ungeduldiges Schnaufen hören.
    „Meine Zauberkraft ist stark genug. Er wird sich nicht rühren, bis ich es wünsche.“
    Ich beäugte den Dagda. Diese Zauberkraft könnte ganz schön nützlich sein. Doch dann fiel mein Blick auf seine Schamkapsel, und ich änderte meine Meinung sofort. Nie im Leben!
    Grinsend schob ich den Ring über Jimmys schlaffen Penis. Auf halber Strecke sah ich ihm prüfend ins Gesicht. Seine Augen waren offen: Wie erwartet, war er nicht bewusstlos. Sie hatten noch immer das rote Flackern in ihrem Inneren. Weiße Linien gingen von seinem angespannten Mund aus, und in kleinen Rinnsalen lief Blut an seinem Kinn hinab, weil er sich mit den Reißzähnen die Lippen aufgeritzt hatte. Offenbar war er wütend. Ich hoffte nur, dass der Zauber des Dagda hielt.
    Meine Finger streiften durch lockiges Schamhaar, als ich den Ring platzierte. Dann erlosch der rote Funke in Jimmys Augen wie eine Kerze. Seine Reißzähne zogen sich augenblicklich zurück, doch die Spannung in seinem Gesicht blieb. Jetzt sah ich dort Traurigkeit statt wahnsinniger Wut. Der Dämon war gefangen.
    „Lass ihn los.“
    „Bist du sicher?“, fragte der Dagda.
    „Lass ihn los und lass uns allein!“
    „Meinetwegen.“ Der Feengott bewegte seine Hand kreisend abwärts, als vollführte er eine überkandidelte Verbeugung, duckte sich durch den Höhleneingang und verschwand.
    Ich rechnete damit, dass mich Jimmy packen werde, er konnte mich schlagen, würgen oder es zumindest versuchen. Und ich hätte es zugelassen. Vielleicht hätte es ihm geholfen.
    Stattdessen stand er auf und ging langsam in den Schatten, wo er sich bückte, seine Kleidung aufhob und sich anzog.
    „Willst du nicht …“
    Er fuhr herum. „Das hatten wir doch bereits,

Weitere Kostenlose Bücher