Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Prophezeiung

Die Prophezeiung

Titel: Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krystyna Kuhn
Vom Netzwerk:
gebracht? Oder haben sie beschlossen, die Geräte abzustellen?«
    »Deine Seele ist krank, Katie.«
    »Was?«
    »Zorn und Hass sind die schlimmsten Übel von allen.«
    »Sagt wer?«
    »Der Dalai-Lama.«
    Katie zog ihre Schuhe aus und stellte sie in den Spind. »Was ist los, Mutter?«
    »Er ist aufgewacht und hat nach dir gefragt.«

Grace Dossier
    Aufzeichnungen aus Elizas Notizbuch
    (22. August 1974)
    Haben am Abend wieder ein Spiel gespielt:
    Jeder soll seinen Lieblingsfilm aus den letzten Jahren auf eine Liste schreiben und es wird darüber abgestimmt.

    1. Odyssee im Weltraum 2002
    2. Rosemaries Baby
    3. Verschollen im Weltraum
    4. Der Pate
    5. Doktor Schiwago
    6. Wer hat Angst vor Virginia Woolf?
    7. Papermoon
    8. Love Story

Kapitel 7
    Katie war gerade erst eingeschlafen, aber sie musste die Schwelle zum Tiefschlaf bereits überschritten haben, denn als sie durch das Geräusch erwachte, taumelten ihre Gedanken nur lose am Rande ihres Bewusstseins entlang. Traumreste huschten vorbei. Felsenbilder. Wasser. Unendlich lange Wege, die sie entlangrannte, ohne jemals anzukommen.
    Albträume sollten die Funktion einer Kläranlage für das Gehirn haben. Wer immer sich das ausgedacht hatte, war offenbar noch nie aufgewacht mit allen Anzeichen von Panik, Herzrasen, vermehrtem Schwitzen und dem Schrei in der Kehle.
    Und immer noch nicht schaffte sie es, die Augen aufzuschlagen.
    Dabei spürte sie es genau: Jemand steht neben deinem Bett, Katie, und starrt dich an. Also wach auf.
    Aber was, wenn sie sich das nur einbildete? Sie war so müde. Und im Traum wartete Sebastien auf sie und …
    »Katie?«
    Das war nicht Sebastiens Stimme.
    War er es? Der Duke?
    Eigentlich war er ganz und gar nicht ihr Typ. Aber er löste etwas in ihr aus, das nichts zu tun hatte mit den Gefühlen für Sebastien. Sie konnte nicht anders. Etwas an ihm zog sie unwiderstehlich an, und das nicht nur seit diesem Kuss dort oben auf dem Gletscherfeld. Und unwiderstehlich war ein Wort, das ihr Angst machte.
    Eine kalte Hand auf ihrem Arm ließ sie zusammenzucken. Sie fuhr hoch und riss die Augen auf.
    Draußen herrschte tiefe Nacht. Ein fahler bleicher Mond zeichnete sich hinter der Nebelwand vor dem Fenster ab. Sein Licht war so schwach, dass sie sich nur mit Mühe zurechtfinden konnte.
    »Zum Teufel, was soll das? Ich bin nicht online, okay? Für niemanden«, sagte sie in das Dunkel hinein. »Also, wer immer du bist, verschwinde aus meinem Zimmer.«
    Keine Antwort. Allenfalls hörte sie aufgeregte Atemzüge.
    Katie war zu müde, um Angst zu haben. Sie hatte sich nach dem, was gestern passiert war, über drei Stunden im Fitnesscenter verausgabt. Sie hatte wie immer auf dem Speedbike begonnen und fünfundvierzig Minuten lang Adrenalin in ihre Adern gepumpt, bis ihr Gehirn nur noch auf Stand-by lief. Das restliche Programm – Hanteltraining, Klimmzugstange und Gleichgewichtsübungen auf der Slackline – hatte sie mehr oder weniger automatisch abgespult.
    Nur so hatte sie mit der Nachricht, die ihre Mutter überbracht hatte, umgehen können. Danach war sie ins Bett gefallen und tatsächlich sofort eingeschlafen.
    Katies Hand tastete nach dem Schalter. Das Licht traf sie direkt in die Augen, und erst als sie ein paarmal geblinzelt hatte, erkannte sie einen hellblau-weiß gestreiften Pyjama. Ein Pyjama, der garantiert nicht in ihr Zimmer gehörte.
    Katie zog die Bettdecke hoch. Nackt zu schlafen, war ein Risiko. Und dieser kleine Freak spazierte einfach hier herein.
    »Verdammt, was machst du denn hier? Ich habe dich nicht für einen Spanner gehalten, Robert.«
    Robert trug keine Brille. Seine Augen waren weit geöffnet. Er sah nicht nur so aus, als ob er fror. Nein, er zitterte am ganzen Körper. Und war bleicher als der Mond dort draußen.
    »Du siehst echt scheiße aus«, murmelte Katie.
    »Wo warst du am Abend? Ich hab dich überall gesucht.«
    Katies Augen schweiften zu dem Digitalwecker auf dem Schreibtisch. Sie ließ sich zurück ins Kissen fallen. »Es ist zwei Uhr nachts. In fünf Stunden kannst du mich meinetwegen finden, aber nicht eher.«
    »Ich bin dir noch das Zweitens schuldig.«
    Katie seufzte. »Ich habe keinen blassen Schimmer, wovon du sprichst und ich will es auch nicht wirklich wissen.«
    »Die Formel.« Robert starrte auf irgendeinen Punkt an der Wand, als ob dort geheimnisvolle Zeichen zu lesen seien, die nur er entziffern konnte. Er zog den schmutzigen Zettel aus der Pyjamajacke. »Sie ist nicht vollständig.«
    Katie warf nur einen

Weitere Kostenlose Bücher