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Die Prophezeiung der Steine

Die Prophezeiung der Steine

Titel: Die Prophezeiung der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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spät. Der Bauer bekam sie nach einem unklugen Ausflug zum Markt in der nächsten Stadt (er hatte gehofft, bis dorthin sei sie noch nicht gekommen, hatte sich aber getäuscht). Auf dem Rückweg kam er bei uns vorbei, um mit meinem Vater über den Verkauf zu sprechen. Papa wurde zwei Tage später krank, Mama am Abend. Dann Larch.
    Allein auf mich gestellt, konnte ich mich nicht um alle kümmern, doch ich versuchte es. Larch war zunächst nicht ganz so schlimm erkrankt, und ich hoffte, bei den Göttern, ich hoffte, dass sie durchkommen würde, wie es bei manchen der Fall war. Mama und Papa brauchten mehr, als ich für sie tun konnte. Sie hatten Zahnfleischbluten, und unter ihren Armen hatten sich Beulen gebildet. Es ging so schnell. In einer Stunde dachte ich, sie könnten genesen, und in der nächsten schrien und bettelten sie um Wasser, und der Schweiß rann an ihnen herunter, als wären sie Wassergeister, die man aufs Trockene geworfen hatte.
    Wir holten unser Wasser aus dem Brunnen des Bauern, und ich wagte nicht, sie so lange allein zu lassen, um es zu holen, doch schließlich musste ich. Als ich zum Bauernhof kam, war das Tor von innen verriegelt. Ich stellte die Eimer ab und bemühte mich gerade, die Riegel beiseitezuschieben, als die Bauersfrau mit geröteten Augen und einer Mistgabel in der Hand in der Tür erschien..
    »Weg hier, du Wandererschlampe! Wegen dir und deinesgleichen ist mein Mann tot und müssen meine Kinder wahrscheinlich sterben! Weg von unserem Brunnen!«

    Ich wurde mir des schönen Sommermorgens gewahr, der frischen Luft, die Sperlinge zwitscherten, das Gras raschelte … und diese Frau starrte mich mit einem Hass an, der schon immer in ihr gewesen war und nur bis jetzt geschlafen hatte. In diesem Augenblick begriff ich, wer ich war und was ich tun konnte. Mir war es ganz gleich, was sie dachte oder fühlte, sagte oder tat. Ich brauchte das Wasser und würde es mir holen, wenn es sein musste, über ihre Leiche.
    Ich kletterte über das Tor, während sie nach wie vor schrie und mit der Mistgabel herumfuchtelte, öffnete es von der anderen Seite, hob meine Eimer auf und schritt zum Brunnen. Da ging sie mit der Mistgabel auf mich los. Als hätte ich es mein Leben lang geübt, als wäre ich einer der Männer des Kriegsherrn, trat ich beiseite und schlug ihr mit dem Eimerbügel in die Magengrube. Sie klappte zusammen, ging in die Knie und fing an zu weinen. Aber ich beachtete sie nicht. Ich füllte die Eimer, hob den Bügel an und kehrte mit dem Wasser zu meiner Familie zurück.
    Als ich ankam, waren Mama und Papa tot. Ich machte die Bauersfrau dafür verantwortlich, und das tue ich auch heute noch. Nicht dafür, dass sie gestorben sind, aber dafür, dass die Frau mich ihrer letzten Augenblicke beraubt hat und sie hat alleine sterben lassen. Hätte sie das Tor nicht verriegelt, hätte ich nur wenige Momente benötigt, um das Wasser zu holen, vielleicht wäre ich rechtzeitig wieder zurück gewesen, um ihnen den Tod zu erleichtern.
    Meine Larch lebte noch. Sie war heiß, hatte aber kein Zahnfleischbluten und war auch nicht schweißüberströmt. Die Krankheit befand sich noch im Anfangsstadium. Wenn sie früh genug mit dem Heilmittel behandelt wurde, so hatte ich gehört, konnte die Krankheit manchmal gelindert werden - bei denen, die keine Eiterbeulen bekamen, war
es das Fieber, das den Tod mit sich brachte. Ich wusste, dass es Kräuter gab, die Fieber senkten. Wo sie wuchsen, wusste ich nicht, außer Mutterkraut, und von dem hatten wir alles verbraucht, was wir besaßen.
    Ich beschloss, zum Heiler in die Stadt zu gehen. Ich trug Larch viele Meilen weit, ihr Körper lag heiß auf dem meinen, und mit ihren Ärmchen versuchte sie, sich an meinem Nacken festzuhalten. Oh, das ist das wahre Gefühl der Mutterliebe, diese kleinen Ärmchen um deinen Nacken. Ich spürte, dass ihr Griff immer schwächer wurde und beeilte mich dementsprechend, bis ich schließlich rannte.
    Jeder Laden und jedes Haus war verriegelt und verrammelt, sogar das des Heilers. Ich hämmerte an die Tür und rief um Hilfe, bis sich über mir ein Fenster öffnete, aus dem der Heiler sich herausbeugte.
    »Was ist?«, fragte er.
    »Meine Kleine hat gerade das Fieber bekommen«, sagte ich. »Kein Eiter, kein Zahnfleischbluten. Kannst du ihr nicht helfen. Das Fieber senken, damit sie eine Chance hat?«
    »Hier in der Gegend wachsen noch nicht einmal genug Kräuter für unsere eigenen Leute«, sagte er und schloss den Fensterladen.
    Ich

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