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Die Prüfung: Kriminalroman (German Edition)

Die Prüfung: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Prüfung: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristian Schlüter
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Patienten zu präparieren, da hielt Schönlieb ihn am Arm fest.
    »Sie haben Huynh mit den Pillen beliefert, dann hatten Sie Lieferprobleme. Er war sauer – schließlich geht es um viel Geld. Sie streiten sich, Sie hauen ihm auf den Kopf, er fällt hin und ist tot.«
    Max schaute mit ernster Miene auf die Rollen des Servierwagens.
    »So ein Quatsch. Ich habe nichts damit zu tun. Weder mit irgendwelchen Pillen noch mit seinem Tod.« Max zog seinen Arm weg und nahm wieder die Mappe in die Hand. »Ich habe hier echt noch viel zu tun, und wie Sie sehen, kann ich Ihnen nicht helfen. Es wäre nett, wenn Sie jetzt gehen würden.«
    Schönlieb sah Max scharf an.
    »Wir werden Sie auf das Präsidium bestellen. Dort werden dann Fingerabdrücke von Ihnen genommen und mit denen von Huynhs Ritalinpackungen verglichen. Meinen Sie nicht, dass Sie dann in Erklärungsnot kommen?«
    Max stöhnte laut auf und verdrehte kurz die Augen.
    »Das kann doch alles nicht wahr sein!«
    Seine Schultern sackten nach unten. Er blickte Schönlieb an.
    »Ich wollte das von Anfang an nicht. Ich weiß nicht, wieso ich das überhaupt gemacht habe. Außerdem ist das doch längst vorbei.«
    »Was haben Sie gemacht?«, hakte Schönlieb nach.
    »Huynh die Pillen gegeben.« Max griff sich mit den Händen in die Haare und schaute den langen Gang entlang ins Nichts. »Wir hatten uns auf einer Party nach langer Zeit wiedergesehen. Da haben wir über alles Mögliche gesprochen … Irgendwann habe ich ihm die Pillen gezeigt, die ich mithatte. Zum Partymachen, weißt du?« Max schaute Schönlieb an. Manchmal hatte Schönlieb das Gefühl, Gleichaltrige und Jüngere nahmen ihn sehr schnell nicht mehr als Autoritätsperson von der Polizei wahr, sondern als Kumpel, als Gleichgesinnten. Sah er wirklich so jung aus? Meistens nervte es ihn, aber ab und zu war es durchaus hilfreich. Wie jetzt, wo sich der Befragte ihm vertrauensvoll zu öffnen begann.
    »Na ja, wir haben die Pillen zerkleinert und uns durch die Nase gezogen. Wir sind ziemlich abgegangen. Auf jeden Fall muss ich Huynh dann auch im Laufe der Nacht erzählt haben, dass das Zeugs, also das Ritalin, auch beim Lernen hilft. Ehrlich gesagt kann ich mich nicht mehr daran erinnern, war schon ’ne heftige Nacht.« Max schmunzelte kurz vor sich hin.
    »Aber Huynh hat sich erinnert?«, fragte Schönlieb nach, um Max wieder in die Spur zu bringen.
    »Ja, Huynh hat sich erinnert. Tage später rief er mich an und meinte, er hätte da eine wichtige Hausarbeit und nur noch zwei Wochen Zeit. Ob ich ihm nicht ein paar von den Pillen besorgen könnte.«
    Es war dieser Augenblick gewesen, an dem hätte alles eine andere Wendung nehmen können. Er hätte einfach Nein sagen müssen.
    »Ich habe Ja gesagt, keine Ahnung, wieso, und habe ihm die Dinger besorgt.«
    »Woher hatten Sie die Pillen?«
    »Na, aus der Klinik. Am Anfang habe ich ein paar Blankorezepte mitgehen lassen, später habe ich durch … einen Helfer … ab und zu Zugang zur Krankenhausapotheke gehabt«, sagte Max und fügte schnell an: »Der ist aber mittlerweile nicht mehr hier im Krankenhaus, mein Helfer.« Schönlieb glaubte ihm nicht, aber im Moment war ihm das egal.
    »Und dann? Kam Huynh irgendwann auf Sie zu mit seiner Idee, das Ritalin in der Uni unter die Leute zu bringen?«
    »Nein, nein, das war keine Idee. Wir hatten nie richtig beschlossen, damit zu handeln … Das kam mehr so …«
    Max schaute Schönlieb mit fragendem Blick an, doch Schönlieb konnte Max nicht helfen.
    »… schleichend. Huynh wollte immer mehr Pillen, und er fing an, mich dafür zu bezahlen. Es war allerdings nicht leicht, immer mehr von den Dingern zu besorgen. Es ging jedoch eine ganze Weile gut, und wir haben beide nicht schlecht damit verdient.«
    »Wie lange ging das gut ?«
    »Vielleicht eineinhalb Jahre. Huynh wollte mehr und mehr. Es wurde immer schwerer für mich, für Nachschub zu sorgen, und ich hatte immer größere Angst, entdeckt zu werden. Ist doch klar, dass das irgendwann auffällt, wenn Medikamente fehlen, und dass dann nachgefragt wird. Und von den Rezepten kann man auch nicht viele mitgehen lassen, ohne dass das auffällt. Da habe ich ihm gesagt, dass ich aussteige – dass er von mir nichts mehr bekommen würde.«
    Schönlieb zog eine Augenbraue hoch.
    »Wann war das?«
    »Vor ungefähr ein, zwei Monaten.«
    »Wie hat Huynh reagiert?«
    »Er war außer sich! Richtig wütend. Er hat gesagt, dass ich ihm das nicht antun könnte und dass ich ihn noch weiter

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