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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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Sie meinen.»
    «Man bekommt hier oben unweigerlich ein Gefühl von Überlegenheit. Vielleicht werde ich noch größenwahnsinnig! Ich beneide jetzt schon den Käufer.»
    «Es gibt viele Interessenten, aber – unter uns gesagt – ich denke, dass der Boss liebend gern selbst hier wohnen würde. Er kommt so oft her, wie er kann, und er hat sich auch um die Innenausstattung gekümmert. Also, hier ist der Schlüssel, und dieser hier ist für den Eingang unten. Man braucht dazu noch einen Code, den habe ich Ihnen aufgeschrieben und in der Küche hinterlegt. Ich selbst werde bis sechs Uhr hier sein, und morgen um neun bin ich wieder da. Rufen Sie mich an, wenn Sie etwas brauchen. Meine Handynummer steht auch auf dem Zettel.»
    «Vielen Dank, Richard. Ich werde einfach die ganze Zeit hier stehen bleiben.»
    Er lächelte und winkte ihr zu, bevor er das Penthouse verließ. Nach einer Weile ging Flick auf Erkundungstour. Sie öffnete und schloss ein paar Küchenschränke, die alle leer waren bis auf eine Minimalausstattung in Form von stilvollem Geschirr, Gläsern und Besteck, um auch dem phantasielosesten Kaufinteressenten einen Eindruck davon zu vermitteln, wie wohl ein Teller in einem der Küchenschränke aussah. Die beiden Schlafzimmer hatten jeweils ungefähr die Größe von Flicks Wohnung. Auf den Betten lagen dicke Daunendecken, Kopfkissen und Überwürfe, und in jedem von ihnen hätte eine Kleinfamilie Unterschlupf gefunden. Die Wohnung war lichtdurchflutet vom Schein der Nachmittagssonne, das auch durch die langen Badezimmerfenster auf die schwedische Dusche und die eierförmige Badewanne aus Kalkstein fiel. Wie Georgie sich über all das hier doch kaputtgelacht hätte, während Ed grün vor Neid geworden wäre. Trotzdem herrschte hier eine freundlichere Atmosphäre als bei Georgie zu Hause, hervorgerufen durch die warmen Farben und dasHolz, das zur Berührung einlud. Sogar die Türklinken waren groß, sexy und kurvig, und Flick fuhr mit der Hand darüber, genoss das kühle Metall.
    Sie konnte es kaum erwarten, Georgie zu erzählen, wo sie war, aber sie wusste, dass das jetzt nicht ging. Georgie wäre außer sich vor Wut, dass die Dinge außer Kontrolle geraten waren. Um sie zu beruhigen, würde sie ihr eine SMS schicken. Flick fischte ihr Handy aus ihrer Handtasche. Das Display verriet ihr, dass sie jede Menge Anrufe verpasst hatte. Die meisten von Georgie, und ein paar von ihrer Mutter. Flick spürte einen Anflug von schlechtem Gewissen. Sie schickte beiden eine SMS – «Es geht mir besser, aber ich fahre zu meiner Mum» an Georgie und «Sorry, mein Handy war aus. Bin bei Georgie, melde mich morgen» an ihre Mutter. Flick warf das Handy zurück in ihre Handtasche und reckte sich träge. Dann schlenderte sie ins Schlafzimmer, legte sich aufs Bett und ließ sich Gesicht und Körper von der Sonne wärmen.
    Flick blinzelte mehrmals und rieb sich über die Augen, als sie versuchte, das Ziffernblatt ihrer Uhr zu erkennen. Sie musste zweimal hinsehen, um zu begreifen, dass es sieben Uhr war. Sie war so müde gewesen, dass der Schlaf sie sofort übermannt hatte. Flick wusste zuerst nicht, wo sie war. Die Abendsonne stand nun tief und sandte ihre Strahlen über die Gebäudedächer und Kirchtürme, die golden aufleuchteten. Flicks Magen knurrte, und sie stellte fest, dass sie seit Ewigkeiten nichts mehr gegessen hatte. Sie fühlte sich erschöpft und würde erst ein Bad nehmen – warum auch nicht, wenn die riesige Wanne geradewegs dazu einlud? – und sich dann etwas zu essen besorgen.
    Eine halbe Stunde später lag sie tief in einem duftenden Schaumbad versunken (die Flaschen von Acqua di Parma waren sogar echt und nicht bloß Deko, wie sie vermutet hatte). Sie ließ sich von dem warmen Wasser umschmeicheln und lehnte den Kopf gegen den glatten Rand der steinernenBadewanne, während vor ihr die Sonne langsam tiefer sank. Flick fragte sich gerade, ob sie nicht eine Karriere als Hollywoodschauspielerin der A-Liga in Betracht ziehen sollte, als es an der Tür klingelte. Ob das Richard war, der sich von ihr verabschieden wollte, bevor er Feierabend machte? Aber er müsste mittlerweile schon längst gegangen sein. Flick wand sich ein Handtuch ums Haar und ein weiteres um den Körper – zu kurz wie immer – und tappte barfuß zur Tür, sorgfältig darauf bedacht, nicht auf den weichen Holzfußboden zu tropfen. Durch den Türspion erkannte sie Ben Houghton.
    Sie öffnete die Tür einen Spalt und spähte dahinter hervor. «Oh,

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