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Die Rache der Heilerin: Roman (German Edition)

Die Rache der Heilerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Rache der Heilerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Sauer
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Position und flößte ihr bitter schmeckende Tränke ein. Adela hatte keine Ahnung, warum ausgerechnet er sie umsorgte. Aber sie vertraute sich seinem festen und doch behutsamen Griff an.
    Dann wieder spürte sie, dass sie auf einem fahrenden Karren lag. Wolken zogen über sie hinweg. Hin und wieder schützte sie eine Plane vor grellem Sonnenschein und Regen. Manchmal legte sich Luce neben sie und kuschelte sich an sie. Und manchmal fühlte sie Guys feuchte Hundenase an ihrer Wange. Dies waren die tröstenden Momente.
    Schrecklich waren die Alpträume, in denen William de Thorigny sie heimsuchte. Dabei waren die Schmerzen, die er ihr zufügte, nicht das Schlimmste. Viel furchtbarer war das Gefühl, ihm völlig ausgeliefert zu sein. Sie schrie vor Qualen. Aber sie wollte ihn nicht um Gnade bitten. Denn dies würde bedeuten, dass er ihren Willen gebrochen hätte. Aus diesen Träumen weckte Gerard sie und flößte ihr erneut die bitteren Tränke ein, die sie für eine Weile ruhig und traumlos schlafen ließen.
    Als Adela wieder einmal zu sich kam, blickte sie auf morsche Dachbalken und Strohbüschel. Sie lag, in Decken gehüllt, in einem Raum, dessen eine Wand eingestürzt war. Dahinter erstreckte sich eine sonnenbeschienene Waldlichtung. Zu ihrer Linken befand sich eine Feuerstelle, aus deren Umrandung Steine gebrochen waren. Der Schäfer kniete davor und schob Äste in die Glut.
    »Gerard«, flüsterte Adela. Ihre Stimme hörte sich rau an und wollte ihr nicht recht gehorchen.
    Der Schäfer drehte sich zu ihr um. Ein Lächeln huschte über sein verwittertes Gesicht. »Ihr seid also endlich richtig zu Euch gekommen.«
    »Wo ist Luce?«
    »Euer Junge spielt draußen mit Guy. Der Hund passt auf ihn auf. Ihr müsst Euch keine Sorgen um ihn machen.« Nun konnte Adela in der Ferne Luces fröhliches Rufen hören. Guy antwortete ihm mit Gebell. Ein Maultier wieherte.
    »Wo sind wir? Habt Ihr mich und Luce aus dem brennenden Gehöft gerettet und hierhergebracht?« Adela erinnerte sich nun wieder daran, wie sie neben Luce über den Hof gekrochen war, weg von den Flammen.
    »Um Eure erste Frage zu beantworten: Wir befinden uns in einem ehemaligen Waldhaus, das der Familie Eures Mannes gehört. Es wurde früher als Unterkunft bei Jagden mit dem Lehnsherrn benutzt, ist aber schon seit vielen Jahren zerfallen. Ich wollte Euch eigentlich zum Gehöft Eures Gatten bei Giverny bringen. Aber unterwegs erfuhr ich, dass die Gegend dort nicht sicher ist. Deshalb entschloss ich mich, hierherzukommen. Das Waldhaus ist sehr abgelegen. Ich schätze, kaum einer der Bediensteten Eures Mannes weiß noch, dass es überhaupt existiert.«
    »Habt Ihr etwas über Francis erfahren?«, fragte Adela voller Angst.
    Gerard schüttelte seinen grauen Kopf. »Nein, ich habe nur gehört, dass Richard Plantagenet mit den Resten seines Heers Quartier in der Burg von Vernon genommen hat.« Er berührte Adelas Hand. »Seid zuversichtlich! Ich kenne Euren Gatten, seit er ein Junge war. Er ist jemand, der meist das Glück an seiner Seite hat.«
    Und wenn das Glück Francis dieses Mal verlassen hat ?, dachte Adela.
    »Um auf Eure zweite Frage zurückzukommen …« Als hätte er ihre Gedanken gelesen und wollte sie von ihrem Grübeln ablenken, redete Gerard rasch weiter. »Am Tag, als Euer Gut überfallen wurde, weidete ich die Schafe auf einer abgelegenen Wiese auf der anderen Seite des Dorfes. Gegen Abend sah ich Rauch aus der Richtung Eures Anwesens aufsteigen. Deshalb dachte ich, ich gehe besser einmal nachsehen, ob bei Euch alles in Ordnung ist. Schließlich sind Überfälle in Kriegszeiten keine Seltenheit. Als ich das Lager der Soldaten entdeckte, machte ich mich auf das Schlimmste gefasst. Ich war froh, Euch und Luce am Leben zu finden. Auch wenn Ihr sehr schlimm zugerichtet wart …«
    »Luce und ich verdanken Euch unser Leben«, sagte Adela leise. »Ich weiß nicht, wie ich Euch das jemals vergelten kann.«
    Der Schäfer hob wegwerfend die Schultern. »Wahrscheinlich verdankt fast jeder Mensch irgendwann einem anderen sein Leben. Ihr seid mir nichts schuldig.«
    »Aber …«, beharrte Adela.
    Gerard schüttelte ungeduldig den Kopf. »Der Vater Eures Gatten hat mir vor vielen Jahren das Leben gerettet. Ich bin nicht zu Eurem Gehöft gekommen, weil ich glaubte, eine alte Schuld abtragen zu müssen, sondern weil ich Eure Familie mag. Falls es Euch jedoch beruhigt, dann denkt einfach, dass ich diese Schuld nun beglichen habe.«
    Adela spürte, dass es aus

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