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Die Rache der Heilerin: Roman (German Edition)

Die Rache der Heilerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Rache der Heilerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Sauer
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Bündnisse ein.«
    »Das mag schon sein.« Richard seufzte gereizt und schenkte Matilda und sich Wein aus einem vergoldeten Krug ein, der neben ihm auf einem niedrigen Tisch stand. »Aber dass ein Anführer gegen die Leute, die ihm gefolgt sind, kurz darauf selbst in den Krieg zieht, kommt, fürchte ich, eher selten vor.«
    »Die Adligen wissen, dass Euch der König dazu gezwungen hat.«
    »Nun, ich habe es ihnen nicht gesagt.« Richard hob die Augenbrauen. »Ich habe keinen Wert darauf gelegt, nicht nur als Wortbrüchiger, sondern auch noch als Jammerlappen dazustehen.«
    »Das dachte ich mir.« Matilda lächelte ihn an. »Deshalb habe ich verbreiten lassen, dass der König es Eure Mutter hätte büßen lassen, wenn Ihr ihm nicht zu Willen gewesen wäret.«
    »Das habt Ihr wirklich getan?« Richard wirkte aufrichtig überrascht.
    »Ja, wozu habe ich denn meine Kontakte?« Matilda trank einen Schluck Wein. »Glaubt mir, in ein paar Jahren ist Gras über diese Sache gewachsen. Immerhin wissen Eure früheren Anhänger jetzt, dass Ihr imstande seid zu siegen.«
    »Ihr versteht es wirklich, in den übelsten Umständen noch das Beste zu sehen.« Richard lachte, wurde dann aber wieder ernst. »Wie geht es meiner Mutter?«
    »Soviel ich weiß, wird sie in ihrer Haft gut behandelt und darf sich innerhalb der Burgmauern frei bewegen. Der König hat sein Wort gehalten.«
    »Unser Vater kann nachtragend und rachsüchtig sein. Das hat er bei seinem früheren Kanzler Thomas Beckett ja zur Genüge bewiesen.« Richard sah seine Halbschwester nachdenklich an. »Aber er ist eigentlich nicht hinterhältig. Ich bin davon überzeugt, mich mit meiner Mutter zu erpressen, war nicht seine, sondern William de Thorignys Idee.«
    »Das glaube ich auch.« Matilda nickte.
    »Habt Ihr diesen Kerl in letzter Zeit gesehen?«
    »Ja, erst vor Kurzem. Am Hof unseres Vaters in Winchester. Leider ist es ihm gelungen, seine Stellung noch mehr zu festigen. Er gehört jetzt zu den engsten Ratgebern des Königs.« Es hatte Matilda all ihre Selbstbeherrschung gekostet, mit William an der königlichen Tafel zu sitzen. Manchmal hatte sie seine Blicke abschätzend auf sich ruhen gespürt, als wüsste er nicht recht, was er von ihr halten sollte. Sie hatte ihn stets mit kühler Höflichkeit behandelt, so wie sie sich den meisten Menschen gegenüber verhielt.
    »Irgendwann werde ich es diesem Widerling heimzahlen, was er mir eingebrockt hat«, knurrte Richard.
    »Meine Unterstützung habt Ihr, das wisst Ihr ja«, erwiderte Matilda. »Früher oder später wird unsere Gelegenheit kommen.« Sie blickte einige Momente in die Flammen, ehe sie schließlich leise sagte: »Als Ihr Euren Aufstand gegen unseren Vater begonnen habt, ging es mir nur um meine Rache. Aber inzwischen frage ich mich manchmal, ob wir adelig Geborenen unsere Interessen nicht zu selbstsüchtig verfolgen. Die wirklich Leidtragenden unserer Kämpfe sind immer die einfachen Menschen.«
    »Das sind ja ganz neue Töne von Euch.«
    »Ich weiß …« Matilda strich tastend über die Armlehne ihres Stuhls. »Vor einer Weile bin ich einer Frau begegnet, deren Gatte Francis de Nonant zu Euren Gefolgsleuten gehörte. Ihre Mutter war Aline, die Dienerin unserer Großmutter Matilda.«
    »Ich habe von dieser Dienerin erzählen hören.« Richard nickte. »Unsere Großmutter schätzte sie sehr. Und an Francis de Nonant erinnere ich mich ebenfalls. Er war ein tapferer Mann.«
    »Der Name dieser Frau ist Adela. William de Thorigny vergewaltigte sie und verwüstete ihr Gut. Er tötete auch ihren Gatten.«
    »Das wusste ich nicht …«, sagte Richard überrascht.
    »Adela hat in den Kämpfen so vieles verloren. Sie war so verzweifelt, dass sie sich in Winchester unserem Vater zu Füßen warf und ihn um Hilfe für ihre kranke Tochter anflehte. William behauptete, sie sei eine Hexe und wollte sie gefangen nehmen lassen. Gott sei Dank konnte ich sie retten und mit ihrer Tochter an einen sicheren Ort bringen lassen …«
    »Noch jemand also, dem William de Thorigny übel mitgespielt hat.«
    »Ja, aber Adela hatte viel schlechtere Karten als wir.« Matilda seufzte. »Sie war ihm völlig ausgeliefert.«
    Richard zog einen goldenen Ring von seiner rechten Hand und reichte ihn seiner Halbschwester. »Lasst ihn dieser Frau bitte in meinem Namen zukommen. Als Dank und als Wiedergutmachung.«
    Matilda wog das Schmuckstück in ihrer Hand. Es funkelte rötlich im Schein des Feuers. Wieder ein Geschenk , dachte sie, das eigentlich

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