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Die Rache der Heilerin: Roman (German Edition)

Die Rache der Heilerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Rache der Heilerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Sauer
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Unannehmlichkeiten verantwortlich.« Matilda nickte und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Die Flammen spiegelten sich in dem Kreuz auf ihrer Brust und in den Ringen an ihren Händen und überzogen das Metall mit einem irrlichternden roten Glühen.
    »Als ich erfuhr, dass Adela in eine Falle gelockt worden war, schärfte ich Schwester Amelia, der Vorsteherin des Filialklosters, ein, wachsam zu sein«, sprach sie weiter. Simon fand ihre Stimme recht tief für eine Frau, aber nicht unangenehm. Irgendwie erinnerte Matilda ihn an Ann, auch wenn er sich nicht zu erklären wusste, weshalb.
    »Dann, als Ihr dort aufgetaucht seid und nach Robin gefragt habt, befürchtete Schwester Amelia, William de Thorigny könnte Euch damit beauftragt haben, das Kind zu entführen. Jemanden mit gefälschten Briefen loszuschicken, wäre etwas, das ihm Spaß machen würde. Deshalb hielt sie es für ratsam, Euch außer Gefecht setzen und hierherbringen zu lassen. Sie dachte, vielleicht könnten wir von Euch erfahren, wohin William Adela verschleppte. Schwester Amelia weiß um ihre Vergangenheit und macht sich, wie ich, große Sorgen um sie. Wie ich schon sagte, es tut mir sehr leid, dass wir Euch zu Unrecht verdächtigten, und ich bedaure die Strapazen, die Ihr deshalb erlitten habt, zutiefst.«
    »Nun ja, immerhin war es besser, dass ich zu Unrecht verdächtigt wurde, als dass einer von Williams Leuten sich tatsächlich Robins bemächtigt hätte«, räumte Simon ein.
    »Es freut mich, dass Ihr dies so sehen könnt.« Matilda lächelte ein wenig.
    »Nur aus Neugier«, Simon beugte sich vor, »was hat Euch nun erfreulicherweise davon überzeugt, dass ich nicht Williams Mann bin, sondern auf Eurer Seite stehe?«
    »Ich bezahle einige Männer dafür, dass sie mich über gewisse Entwicklungen in England und der Normandie auf dem Laufenden halten. Einer von ihnen war gerade anwesend, um mir Bericht zu erstatten, als Eure Wächter mit Euch hier ankamen. Ich bat ihn, sich Euch anzusehen. Er kannte Euch – sowohl als Ritter Simon de Bohun als auch als wandernden Sänger.«
    »Was bin ich doch für ein Glückspilz«, konnte Simon sich nicht verkneifen, sarkastisch zu bemerken. »Ich schätze, wenn Euer Spion nicht gerade hier gewesen wäre, hättet Ihr mich in einen finsteren Kerker gesteckt oder mich gleich umbringen lassen?«
    »Wenn Ihr Williams Mann gewesen wäret, hätte ich auf jeden Fall dafür gesorgt, dass Ihr kein Unheil mehr hättet anrichten können.« Matilda sah ihm ohne mit der Wimper zu zucken in die Augen. »Hättet Ihr etwa an meiner Stelle anders gehandelt?«
    »Nein«, gab Simon zu. »Trotzdem, offen gesagt, verwünsche ich Euch und Eure Einmischung. Denn wegen Euch habe ich wertvolle Zeit verloren, um nach Adela zu suchen.« Nach allem, was er bisher von William de Thorigny gehört hatte, war dieser schlimmer als ein wildes Tier – ein Tier war wenigstens nicht absichtlich grausam. Er durfte sich nicht vorstellen, was Adela als seine Gefangene zu erdulden hatte. Falls sie überhaupt noch am Leben war. Wieder nagte das Gefühl an ihm, Francis gegenüber versagt und das Vertrauen seines Freundes enttäuscht zu haben.
    »Seit ich von Adelas Verschwinden erfuhr, war ich nicht untätig.« Für einen Moment zerbrach Matildas beherrschte Maske, und sie wirkte ängstlich und besorgt, was Simons Ärger ein wenig dämpfte. »Ich setzte Späher auf William de Thorigny an. Einer dieser Männer ist sich ziemlich sicher, dass Adela in einem Anwesen de Thorignys bei Bristol gefangen gehalten wird.«
    »Dieser Spur werde ich auf jeden Fall nachgehen«, erwiderte Simon nachdenklich.
    »Während der vergangenen Tage habe ich mir immer wieder den Kopf darüber zerbrochen, wie Adela befreit werden könnte. Ein Angriff auf das Gut ist nicht sehr erfolgversprechend, dafür ist es zu gut befestigt. Außerdem wäre die Gefahr zu groß, dass de Thorigny Adela dann töten würde.« Matilda musterte Simon prüfend. »Deshalb bin ich zu dem Schluss gelangt, jemand Unverdächtiges müsste in das Gut eindringen und dann einen Befreiungsversuch wagen. Ich dachte an eine Truppe von Gauklern. Nun seid Ihr hier. Ihr seid ein Sänger, und nach allem, was ich von Euch weiß, seid Ihr auch ein guter Kämpfer. Deshalb dachte ich, Ihr könntet eine solche Truppe anführen.«
    »Ja, wenn ich nicht gerade hinterrücks niedergeschlagen werde, weiß ich mich schon meiner Haut zu wehren«, entgegnete Simon trocken.
    »Das wird Euer Wächter wahrscheinlich bestätigen,

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