Die Rache der Horror-Reiter
Zeit«, sagte Kara.
Myxin nickte. »Sicher, wir härten ihn nicht allein gehen lassen sollen.«
»Glaubst du, daß etwas passiert ist?«
»Ich rechne damit.«
»Aber dann hätte uns John Bescheid gegeben.«
»Vielleicht und auch nur, wenn er dazu noch in der Lage war.«
Diese Antwort machte Kara sehr nachdenklich. »Ja, das kann natürlich sein. Was schlägst du vor?«
»Wir warten noch eine Viertelstunde. Wenn John dann nicht wieder auftaucht, greifen wir ein.«
Die nächsten fünfzehn Minuten vergingen schweigend. Myxin und Kara beobachteten den Parkplatz, achteten auf jeden, der ihn überquerte, doch einen Feind konnten sie nicht identifizieren.
Es blieb ruhig.
»Die Viertelstunde ist um«, erinnerte Kara den Magier. »Wir sollten nachsehen.«
Myxin war einverstanden. Sie stiegen aus und schaute an der Fassade hoch. »Da wurde ein Fenster eingeschlagen«, sagte sie und deutete nach oben.
Auch Myxin sah es.
»Seltsam oder zumindest außergewöhnlich für eine Bank«, meinte die Schöne aus dem Totenreich.
»Du glaubst, daß es etwas mit unserem Fall zu tun hat?« erkundigte sich Myxin.
»Wahrscheinlich.«
Die beiden spürten ein ungutes Gefühl. Wohl war ihnen nicht in ihrer Haut.
Sie schritten nebeneinander auf den Hinterausgang der Bank zu. Ein seltsames Paar. Myxin klein und mit einer leicht grünlich schimmernden Haut, Kara fast einen Kopf größer als er, mit langen schwarzen Haaren, in denen der Wind spielte.
Die Tür öffnete sich automatisch, nachdem sie einen Kontakt unterbrochen hatten.
Eine große Halle nahm sie auf. Kara und Myxin merkten etwas von der Hektik, die herrschte. Sie hörten das Klappern der Schreibmaschinen, das gedämpfte Rattern der Kleincomputer.
Eine fremde Welt. Beide fühlten sich ein wenig unsicher.
Sie durchquerten die Halle und schauten nach links als auch nach rechts.
Keine Spur von John Sinclair. Dafür wurden sie von einigen Angestellten beobachtet. Sehr mißtrauisch.
Kaltes Licht strahlte von der Decke. Kara und Myxin entdeckten eine Sitzgruppe aus schwarzem Leder und ließen sich darauf nieder. Das schien ein Startzeichen für einen der Angestellten gewesen zu sein, denn er trat auf sie zu und fragte nach ihren Wünschen.
»Wir suchen zwei Männer«, erklärte Myxin.
»Und wen bitte?«
»Einen Mr. Sinclair und Ihren Direktor, Mr. Essex!«
Das Gesicht des Angestellten verzog sich zu einem bedauernden Lächeln. »Mit beiden kann ich Ihnen nicht dienen. Tut mir leid.«
»Aber Mr. Sinclair hat Ihrem Direktor einen Besuch abgestattet!« Myxin ließ nicht locker.
»Das mag sein. Nur sehe ich niemals, wen unser Chef empfängt.«
»Dabei handelt es sich bei Mr. Sinclair um einen Oberinspektor von Scotland Yard.«
Jetzt wurde der Angestellte ein wenig blaß. »Dreht es sich um ein Verbrechen?« wollte er wissen.
»Möglich.«
»Soll ich mit dem Sekretariat des Direktors telefonieren?« Myxin nickte.
»Das wäre nett.«
»Warten Sie bitte so lange.« Der Mann verschwand mit eiligen Schritten.
Myxin und Kara aber blieben mit ihren Gedanken und Gefühlen zurück.
Letztere waren ziemlich gemischt. Irgendwie merkten beide, daß etwas nicht stimmte.
Sie behielten den Angestellten im Auge, der einen Telefonhörer ans Ohr gepreßt hatte. Konzentriert hörte er zu, nickte ein paarmal, und seine Gesichtsfarbe veränderte sich.
Schließlich legte er auf.
Als er Myxin und Kara erreichte, rang er ein wenig nach Fassung. »Was hat es gegeben?« fragte Myxin.
»Von beiden wissen wir nicht, wo sie geblieben sind. Das Bürofenster des Direktors stand offen. Soweit die Sekretärin. Sie ist dann von Oberinspektor Sinclair hinausgeschickt worden.«
»Ist das Fenster mit dem der zerbrochenen Scheibe identisch?« erkundigte sich Myxin.
»Wie?«
Der kleine Magier berichtete.
»Das ist nicht bekannt, Sir!«
»Wir müssen zum Direktor«, sagte Myxin. »Bringen Sie uns hin.«
»Aber er ist nicht in seinem Büro.«
»Vielleicht finden wir eine Spur.«
Der Angestellte nickte hastig. Sie gingen. Die Absätze des jungen Mannes hämmerten auf den Fliesen und riefen ein Echo hervor. Sie liefen dorthin, wo sich die zweite Glastür und der Haupteingang befanden.
Dort gab es auch einen Portier oder Empfangschef. Er hockte in seinem kleinen Raum, stand aber jetzt vor der Tür.
»Fragen Sie ihn mal«, sagte Myxin.
Der Angestellte tat es.
Und er bekam eine positive Antwort. »Ja, ich habe Mr. Essex gesehen.«
»War er allein?«
»Allerdings!«
»Und einen
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