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Die Rache Der Rose

Die Rache Der Rose

Titel: Die Rache Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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ihn gefangenzusetzen und mehr von ihm zu erfahren hoffte.«
    »Er steht wohl immer noch in Graf Mashabaks Diensten«, sagte Elric.
    »Soviel weiß auch ich, mein Herr«, sagte die Rose sanft und mit einer Betonung, deren Bedeutung nur ihr selbst klar war.
    Rasch hatten sie sie auf ein gepolstertes Lager gesetzt, ihre Haut schimmerte blaßrosig im sanften Licht des blauen Saales, das Haar floß wie Blütenblätter um ihren zarten Kopf.
    Etwas später war Koropith mit Wheldrake und Mutter Phatt eingetroffen (sie hatten Tunnel erklommen, die leichter zu begehen waren als die äußeren Treppen), und dann war die Rose soweit, ihnen zu berichten, was sich ereignet hatte, nachdem sie diese Höhle betreten hatte (›nachdem ich wie ein Dieb in der Nacht durch die Dimensionen gerutscht bin‹). Sie hatte die Schwestern gefunden, die sich nach einer fehlgeschlagenen eigenen Suche, die sie so weit fort geführt hatte, verborgen gehalten hatten. Sie hatte ihnen, nicht zum ersten Mal, ihre Hilfe angeboten, und sie hatten sie freudig angenommen, doch Gaynor hatte einen Riß im Stoff des Kosmos bemerkt. Sein Stützpunkt lag kaum fünfzig Meilen von hier entfernt, und er war mit einem kleinen Heer angerückt, um sich der Schwestern und ihrer Schätze zu bemächtigen. Er hatte nicht erwartet, daß man ihm Widerstand leisten würde, besonders nicht durch die einzigartige Magie der Rose, deren Beschaffenheit zu fein war, als daß das Chaos sie leicht begriffen hätte.
    »Meine Magie bezieht weder von der Ordnung noch vom Chaos Kraft«, sagte sie, »sondern von der natürlichen Welt. Manchmal benötigt einer unserer Zauberbanne ein Jahrhundert, um die Wurzeln einer besonders beharrlichen Tyrannei zu ersticken, aber wenn diese abgetötet ist, dann ist es gründlich geschehen. Unsere Berufung bestand darin, Tyrannen aufzuspüren und zu vernichten. Wir waren darin so erfolgreich, daß wir uns allmählich den Zorn gewisser Lords der Höheren Welten zuzogen, die vermittels solcher Menschen regieren.«
    »Ihr seid die Töchter des Gartens«, unterbrach Wheldrake sie und hielt dann entschuldigend inne. »Ich glaube, in einem alten persischen Märchen wird von Euch gesprochen. Vielleicht stammt es auch aus Bagdad. Ein anderer Name war auch: Die Töchter der Gerechtigkeit … Aber ihr erlittet ein Martyrium… Vergebt mir, Madame. Es gab eine Geschichte…
     
    Der grimme Graf Malcolm kam in das Land
    mit Feuer und Stahl in jeder Hand
    und einem Fluch mit giftigem Od:
    Ich suche die Blumen von Bannon Brae;
    ich bring ihnen Leid und Tod.
    Beim Himmel, Madame, manchmal fühle ich mich, als wäre ich in einem unendlichen gewaltigen Epos meiner eigenen Erfindung gefangen!«
    »Ihr erinnert Euch an das Ende dieser alten Ballade, Meister Wheldrake?«
    »Es gibt mehrere davon«, sagte Wheldrake diplomatisch.
    »Allerdings erinnert Ihr Euch doch an ein bestimmtes Ende, nicht wahr?«
    »Ich erinnere mich, Madame«, sagte Wheldrake in erwachendem Schrecken. »Oh, Madame! Nein!«
    »Aye«, sagte die Rose. Und langsam und müde, mit großer Kraftanstrengung sprach sie…
     
    »Jeder Feuerbrand in Bannon Brae
    war einer Seele Qual
    Bis auf eine schnitt Malcolm die Blumen dahin,
    ihr Lied klang zum Trauerfanal.
     
    Ich«, sagte die Rose, »war die einzige Blume, die nicht schließlich von dem niedergemäht wurde, den die Ballade Graf Malcolm nennt. Sein Vorgänger war Gaynor, der uns belog, was seinen eigenen heldenhaften Kampf gegen die Kräfte der Finsternis betraf.« Und sie hielt inne, als ob sie eine Träne unterdrückte. »So wurden wir von der Invasion überrascht. Wir vertrauten Gaynor. Tatsächlich setzte ich mich für ihn ein! Ich erfuhr, daß er sich sparsamer Methoden bedient. Er betrügt uns alle mit denselben Geschichten. Innerhalb von Stunden war unser Tal eine Wüstenei. Ihr könnt Euch die Verheerungen vorstellen, denn wir waren auf das Chaos nicht vorbereitet, das nur mit sterblicher Hilfe in unser Reich eindringen konnte. Mit Gaynors Hilfe. Und die der ahnungslosen Narren, die er betrog…«
    »Oh, Madame!« wiederholte Wheldrake. Darauf streckte sie eine freundliche Hand aus, um ihn zu trösten. Doch er wollte sie trösten. »Die einzige Blume…«
    »Bis auf eine«, sagte sie, »doch griff sie auf verzweifelte Hexerei zurück und starb einen unheilvollen Tod…«
    »Dann sind die Schwestern nicht mit Euch verwandt?« murmelte Fallogard Phatt. »Ich hatte angenommen…«
    »Vielleicht Schwestern im Geiste, allerdings teilen sie meine

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