Die Rache Der Wanderhure
Hosenlatz und ließ sein Glied herausschnellen.
»Mach schon! Wenn du mit ihr fertig bist, werde ich sie nehmen und du mir …« Dem erregten Priester versagte die Stimme.
Der Stumme beugte sich über Marie und gab unwillkürlich ihre Beine frei. Sofort warf sie sich in einer schlangenartigen Bewegung herum und zog die Knie an. Dann trat sie so fest zu, wie sie es vermochte. Aber sie hätte genauso gut auf einen Felsklotz einschlagen können.
Der Mann packte ihre Knöchel, verdrehte sie schmerzhaft und zwang sie, die Beine zu spreizen. Dann drang er mit einem schmerzhaften Ruck in sie ein. Während er sich schnaufend auf den Tisch stützte und vor- und zurückbewegte, fiel Maries Blick auf die Öllampe, die ganz in der Nähe auf einem Bord stand, und dann auf den Strohsack des Stallmeisters direkt darunter. Sie stieß mit dem Fuß nach der Lampe, traf aber nur die Flamme und verbrannte sich die Zehen.
Ihr zweiter Tritt fegte die Lampe herunter. Das heiße Öl ergoss sich über die Lagerstatt, und der noch brennende Docht entzündete den Strohsack. Fauchend breiteten sich die Flammen aus und schossen bis zur Decke.
Der Priester kreischte entsetzt auf. »Feuer! Feuer! Du musst sofort löschen! Schnell!«
Der Stallmeister drehte mit einem fassungslos erstaunten Ausdruck den Kopf. Zunächst schien er nicht zu begreifen, was vor sich ging, aber dann ließ er von Marie ab und packte einen Eimer, um Wasser zu holen.
Mit einem heftigen Ruck befreite Marie ihre Arme und sprang vom Tisch. Der Priester griff nach ihr, erwischte aber nur das Oberteil ihres Kleides und riss es bis zur Taille auf. Marie entkam ihm, ließ ihn mit dem Fetzen in der Hand zurück und rannte zu ihrem Pferd.
»Tut mir leid, aber du wirst mich weiterhin tragen müssen«, sagte sie zu dem erschöpften Tier und schwang sich in den Sattel. Als sie losritt, drehte sie sich noch einmal um. Der Teil des Stalles, in dem der Stallmeister wohnte, stand bis ins Dach hinein in Flammen. In deren Schein sah sie den Priester verwirrt hin und her laufen und vernahm sein entsetztes Kreischen, während sein Stallmeister mit stoischer Ruhe in einem Eimer Wasser vom Teich holte und in die Flammen schüttete.
»Er sollte besser die Gäule und das übrige Vieh herausholen«, dachte Marie noch, dann ließ sie die Stätte, die ihr beinahe zum Verhängnis geworden wäre, hinter sich zurück.
14.
R uppertus war wie von Sinnen durch das Land gebraust, um Marie einzuholen, und seine Begleiter waren ihm insgeheim fluchend und schimpfend gefolgt. Unterwegs hatten sie mehrmals die Pferde gewechselt und hofften nun, den Vorsprung der Frau bald aufgeholt zu haben. Laut der Auskunft eines Bauern, der ihr den Weg gewiesen hatte, konnte Marie nur noch wenige Stunden vor ihnen sein, und Ruppertus war überzeugt, sie schon so gut wie in der Hand zu halten. Die Vorfreude auf seinen endgültigen Triumph über die Vergangenheit versetzte ihn in Hochstimmung, und er hetzte seine Begleiter gnadenlos weiter, obwohl die Sonne bereits hinter den westlichen Horizont gesunken war.
»Die Männer sind erschöpft! Wir sollten Rast machen«, mahnte Falko von Hettenheim ihn.
Ruppertus schüttelte den Kopf. »Nicht jetzt! In Kürze haben wir sie! Oder wollt Ihr, dass sie uns wieder entwischt?«
Die hinter Ruppertus und Hettenheim reitenden Männer begannen nun offen zu murren. »Der Schwarzkittel jagt uns durch das Land wie die Wilde Jagd«, rief Eberhard dem Kameraden an seiner Seite zu.
»Ich sage dir, der Mann ist besessen! Seit wir Hohenstein verlassen haben, sind wir kaum aus den Sätteln gekommen. Dreimal schon haben wir die Gäule gewechselt, und die, die wir jetzt reiten, sind auch bereits erschöpft. Janus Suppertur gönnt uns nicht einmal die Zeit zum Essen, und wenn sich einer in die Büsche schlagen muss, um sich zu erleichtern, darf er hinterher seinem Gaul die Sporen in die Weichen schlagen, bis sie bluten, um wieder aufzuschließen.«
Hettenheim spürte die Unzufriedenheit der Männer, wusste aber nicht, wie er den Inquisitor dazu bewegen konnte, mehr Rücksicht auf seine Begleiter zu nehmen. Er wagte einen schwachen Versuch: »Wir werden heute noch die Pferde wechseln müssen. Die Gäule sind schon so schwach, dass sie in der Dunkelheit über kleinste Hindernisse stolpern. Wollt Ihr, dass sie sich die Beine brechen?«
»Wenn der Mann, der uns den Weg wies, nicht gelogen hat, treffen wir bald auf ein Dorf mit einem Pfarrer, der sich einige prachtvolle Pferde hält. Den Rest
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