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Die Ritter des Nordens

Die Ritter des Nordens

Titel: Die Ritter des Nordens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Aitcheson
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leid. Bist du verletzt?«
    Obwohl Papia den Kopf schüttelte, wusste ich sofort, dass sie log. Auch wenn sie äußerlich unverletzt geblieben war, hatte sie doch Dinge gesehen, die eine Frau – geschweige denn ein Mädchen in ihrem Alter – niemals zu Gesicht bekommen sollte. Und das war meine Schuld, da sie ohne mich gar nicht in diese Lage gekommen wäre.
    Ich schaute weg und griff mir an die verletzte Schulter. Die Wunde war zwar äußerlich nicht zu erkennen, aber bei jeder Bewegung schossen mir stechende Schmerzen durch den Arm.
    »Ihr blutet ja«, sagte Beatrice.
    »Halb so schlimm.« Tatsächlich hätte alles noch viel schlimmer kommen können. Wenn ich nicht so schnell reagiert hätte, hätte mich das Schwert auch im Gesicht oder an der Brust treffen können, und dann wäre es um mich geschehen gewesen. Ich versuchte, nicht daran zu denken.
    Dann fingen Hunde an zu bellen, und in einem der umliegenden Häuser waren laute Stimmen zu hören. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Bewohner aus den Häusern kommen und nachsehen würden, was draußen auf der Straße los war. Doch zu dem Zeitpunkt wollte ich längst verschwunden sein.
    »Wir müssen weg hier«, sagte ich. »Die zwei Kerle kommen gewiss bald mit Verstärkung zurück.«
    In dem Augenblick hörte ich hinter mir zuerst ein Grunzen, dann schwere Schritte. Als ich mich umdrehte, sah ich den Anführer, der wieder aufgestanden war und mit erhobenem Schwert langsam auf mich zukam. Offenbar hatte er sich bei seinem Sturz den Knöchel vertreten oder sich anderweitig verletzt, denn er humpelte.
    »Weg hier«, sagte ich zu den beiden Frauen. »Geht hinter mich.«
    Die beiden befolgten meine Anweisung. Ich blickte dem Mann in das hassverzerrte, vernarbte Gesicht. Er starrte zurück, die zerbrochenen Zähne fest zusammengebissen.
    »Das Spiel ist aus«, sagte ich. »Wirf das Schwert weg, dann lass ich dich laufen.«
    Der Mann blieb ungefähr zehn Schritte vor mir stehen. »Ich laufe aber nicht vor dir weg, du Bastard«, sagte er und spuckte vor mir aus. »Deine verdammte Hure hat einen von meinen Leuten umgebracht. Der Mann hat euch nichts getan.«
    Fast hätte ich gelacht. Schließlich war es nicht meine Schuld, dass die Kerle es nicht geschafft hatten, mich umzubringen. Und was konnte ich dafür, dass der andere seiner eigenen Geilheit zum Opfer gefallen war?
    »Nimm endlich Vernunft an und verschwinde«, sagte ich. »Sonst töte ich dich.«
    Doch er wollte nicht auf mich hören, sondern nahm das Schwert in beide Hände und ging dann wie ein Berserker auf mich los. Aus seinen weit aufgerissenen Augen sprach der Teufel selbst. Obwohl er in seiner Beweglichkeit eingeschränkt war, beging ich nicht wieder denselben Fehler wie zuvor, sondern trat ihm frontal entgegen. Er versuchte mich am Hals zu treffen, doch ich konnte den Hieb mit dem Schwert parieren. Dabei ignorierte ich die Schmerzen in meiner Schulter und vertraute auf die Qualität meiner Klinge. So gelang es mir, ihn mitsamt seinem Schwert zur Seite zu drücken. Dabei geriet er ins Stolpern und gab sich genau jene Blöße, auf die ich gewartet hatte.
    Bevor er die Waffe wieder hochreißen konnte, biss ich die Zähne zusammen, machte einen Ausfall und richtete das Schwert dabei direkt auf seine Brust. Er sah das Unvermeidliche kommen und versuchte dem Stoß noch auszuweichen. Doch zu spät. Die Spitze meines Schwertes durchtrennte zuerst seinen Rock, dann seine Bauchdecke und bohrte sich tief in seine Eingeweide. Mein Gegner schrie wie am Spieß, während ich ihm die Klinge im Leib umdrehte und sie dann wieder herauszog.
    Er hielt immer noch die Waffe in der Hand, obwohl ihm klar sein musste, dass ihm sein Schwert jetzt nichts mehr nützte. Sein Atem ging stoßweise, und er sah mich entgeistert an, dann stürzte er rücklings in eine Pfütze. Unten am Fuß des Hügels waren jetzt Stimmen und Pferdegetrappel zu hören. Als ich die Straße hinunterblickte, meinte ich das Flackern einer Laterne zu erkennen, die weiter unten um eine Ecke kam, doch ganz sicher war ich mir nicht. So viel war jedoch klar: Weiter unten am Hang waren Männer unterwegs, die offenbar näher kamen, und ich hatte in dieser Nacht schon genug Blut vergossen. Wir mussten schleunigst verschwinden.
    »Wer bist du?«, fragte der todgeweihte Anführer mit krächzender Stimme.
    Ich ließ mich neben ihm in die Hocke nieder. »Ich heiße Tancred«, sagte ich. »Und ich habe soeben dein Schicksal besiegelt.«
    Er blickte mich aus feuchten

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