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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
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gedroht.«
    Â»Aber vielleicht nimmt sie das alles zurück, wenn wir sie noch
einmal gemeinsam aufsuchen. Ich werde mit ihr reden. Wahrscheinlich ist sie nur
krank vor Kummer, obwohl ich ihr in meinem Briefen immer wieder versichert
habe, dass es mir gut geht …«
    Rose konnte den Satz nicht zu Ende bringen, weil Keith ohne
Vorwarnung ihre Handgelenke gepackt und mit seinen Fäusten eisern umklammert
hielt.
    Â»Du hast was? Waren wir uns nicht einig, dass du dich nicht von
unterwegs bei ihr meldest?«
    Â»Ja, schon, aber … sie sollte doch wissen …«, stammelte Rose.
    Â»Du bist doch wirklich ein selten blöder Kindskopf«, fauchte er.
    Rose schnappte nach Luft. Das hätte er nicht sagen sollen! Sie war
es leid, von Miss Brannon und ihm wie eine dumme Göre behandelt zu werden.
    Â»Aber du kannst mir nicht verbieten, meine Mutter zu sehen. Ich
werde morgen allein mit dem Zug fahren, wenn du nicht mitkommen willst«,
schnaubte Rose.
    Es herschte eine Weile eisiges Schweigen, bis Keith mit fester
Stimme erklärte: »Tu, was du nicht lassen kannst, nur erwarte nicht, dass sie
mit dir sprechen wird!«
    Â»Sie ist meine Mutter!«
    Â»So?«
    Â»Ja!«
    Â»Ich wollte es dir ersparen, aber nun bleibt mir nichts anderes
übrig als dir die Wahrheit zu sagen. Weißt du, wie ihre letzten Worte waren,
bevor sie mir die Tür vor der Nase zugeschlagen hat? Nachdem ich ihr deinen
Besuch angekündigt habe?«
    Rose schüttelte stumm den Kopf.
    Â»Ich habe keine Tochter mehr!«
    Â»Das glaube ich nicht!« Roses Stimme bebte.
    Â»Es tut mir leid, ich wollte es dir ersparen. Deshalb habe ich
Ausreden erfunden, warum wir nicht ins Tal fahren können, denn sie fügte noch
hinzu, dass sie dich nie mehr wiedersehen wolle, du seist gestorben für sie …«
    Rose hielt sich die Ohren zu.
    Â»Nein, nein, das glaube ich nicht!«
    Keith griff grob nach ihren Händen, sodass sie seine Worte hören
musste. Ob sie es wollte oder nicht.
    Â»So etwas kann man nicht erfinden. Und auch nicht ihren letzten
Satz, bevor die Tür zuknallte: Ich hätte ihr alles verziehen, aber sie hat
ihrer Schwester auf übelste Weise den Mann ausgespannt, das zeugt von
schlechtem Charakter!«
    Â»Aber das kann ich mir nicht vorstellen, meine Mutter würde niemals
so über mich reden, aber das kann sie doch nicht wirklich denken!« Rose
schluchzte auf.
    Keith nahm sie behutsam in den Arm und drückte sie fest an sich.
    Rose weinte sich an seiner Brust aus. Sie kam sich wie ein kleines
ausgesetztes Kind vor. Hatte sie ihre Mutter wirklich so verletzt, dass sie
tatsächlich mit ihr gebrochen hatte? Oder hatte Isobel das in ihrer
Gekränktheit von Lili verlangt? Wie sie es drehte und wendete, es wollte ihr
schier das Herz zerreißen. Aber was hatte sie auch erwartet? Dass ihre Mutter
sie mit offenen Armen empfangen würde, nach allem, was sie ihr angetan hatte?
Dass sie ihr verzeihen würde, dass sie mit dem Verlobten ihrer Schwester
durchgebrannt war und sie in Angst und Schrecken zurückgelassen hatte? Wie naiv
kann man nur sein, zu glauben, ein paar Briefe würden genügen, um die Wunden zu
heilen, fragte sie sich bitter.
    Aus großen geröteten Augen sah sie Keith an. In seinem Blick glaubte
sie, Mitgefühl zu erkennen. Jetzt hatte sie nur noch ihn, ihren Mann.
    Â»Ich liebe dich«, flüsterte sie, während sie sich mit dem Ärmel
ihrer Bluse über das verweinte Gesicht fuhr, als könne sie die Traurigkeit
damit einfach wegwischen.
    Â»Ich dich auch, Kleines«, erwiderte er.
    Rose kamen erneut die Tränen, aber sie schaffte es, sie zu
unterdrücken. Er sollte nicht denken, dass sie wirklich noch ein kleines
unreifes Mädchen war, das bei jeder Gelegenheit losheulte.
    Â»Ich muss mich jetzt hinlegen. Darf ich mich in dein Bett kuscheln?«,
stieß sie heiser hervor.
    Keiths eben noch freundliche Miene versteinerte. »Nein, du weißt
doch, was wir vereinbart haben. Ich möchte warten, bis du achtzehn wirst. Damit
mir keiner nachsagen kann, ich hätte ein junges Mädchen verführt.«
    Â»Ich will doch nur in deinem Arm einschlafen«, entgegnete Rose
verzweifelt, doch Keith ließ sich nicht erweichen. Er riet ihr, in ihr eigenes
Bett zu gehen und versprach ihr, gleich noch einmal nach ihr zu sehen.
    Mit hängenden Schultern verließ Rose den Salon.
    Â»Ich komme gleich. Ich muss nur noch

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