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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

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zu
schnell geht, dann kann ich warten.« Er bedeckte ihre Hand mit Küssen.
    Isobels Herz klopfte bis zum Hals. Ja, sie wollte diesen Mann, und
wie!
    Â»Ich brauche keine Bedenkzeit …« Sie stockte. »Wie heißt du? Ich
kann ja schlecht sagen: Lord Fraser, ich will!«
    Â»Keith, ich heiße Keith.«
    Â»Ja, ich will deine Frau werden, Keith.«
    Â»Wann wollen wir unsere Verlobung bekanntgeben?«
    Â»An Hogmanay. Was meinst du?«
    Â»Das ist ein guter Tag.«
    Isobel kam das Ganze wie ein Traum vor. Am liebsten würde sie sich
kneifen. Dieser gut aussehende Mann wollte sie, Isobel Munroy, die ihr Leben
lang das Dasein eines Mauerblümchens gefristet hatte, tatsächlich zur Frau? Da
würde Murron aber Augen machen. Und was würde Lili erst dazu sagen. Lili? Der
Gedanke, ihre Stiefmutter verlassen zu müssen, war allerdings ein kleiner
Wermutstropfen in ihrem unbeschreiblichen Glück.

11
    A ls Bonnie das
Cranachan, eine Himbeerspeise mit Sahne, ser 
vieren wollte, blieb sie verlegen in der Tür stehen und überlegte, wie
sie unbemerkt den Rückzug antreten sollte. Ein Lächeln umspielte ihren Mund,
denn Miss Isobel und Lord Fraser küssten sich gerade.
    Isobel aber erblickte das Hausmädchen noch rechtzeitig, bevor sie
sich unauffällig aus dem Staub machen konnte. Hastig und mit hochrotem Kopf
löste sie sich aus der Umarmung mit Keith und winkte Bonnie heran.
    Â»Bringen Sie ruhig die Nachspeise her«, sagte sie, als wäre nichts
geschehen. »Jetzt weiß es gleich das gesamte Personal«, lachte sie, kaum dass
die Tür des Salons hinter dem Hausmädchen zugeklappt war.
    Â»Warum auch nicht?«, lachte Keith. »Wir haben doch nichts zu
verbergen, nicht wahr?«
    Â»Nein, die ganze Welt soll sehen, wie glücklich ich bin«, stieß
Isobel übermütig hervor.
    Â»Und ich auch, mein Liebling«, erwiderte Keith, bevor er sich mit
Heißhunger auf das Dessert stürzte. Isobel aber hatte Mühe, überhaupt etwas
davon hinunterzubekommen. Das unbeschreibliche Glück hatte sie rundherum satt
gemacht.
    Zum Abschluss des reichhaltigen Menüs tranken sie noch einen Whisky,
obwohl Isobel sich von dem ganzen Wein schon ein wenig benebelt fühlte.
    Â»Warte erst einmal, bis du meinen guten Tropfen probierst«, bemerkte
Keith voller Stolz.
    Isobel wusste im ersten Augenblick gar nicht, wovon er redete, doch
dann fiel es ihr glücklicherweise wieder ein: Hatte er nicht erwähnt, dass er
auf der Black Isle eine marode Whiskybrennerei übernommen hatte? Und was hatte
es mit dem Schloss auf sich, das er vorhin erwähnt hatte und das es eigentlich
gar nicht geben konnte?
    Â»Nun erzähl mir doch einmal von deinem Schloss. Wir sind vorhin vom
Thema abgekommen.«
    Â»Ich habe ein Grundstück ganz in der Nähe des legendären Chanonry
Castle gekauft. Oben auf einem Berg. Dort lasse ich mir gerade ein Haus im
viktorianischen Stil bauen. Ich sage immer: Das ist mein Schloss auf den
Klippen.«
    Â»Aber auf der Black Isle gibt es doch keine …« Weiter kam sie nicht,
weil Keith ihr seinen Finger über den Mund legte. Isobel verstand, was das bedeuten
sollte. Sie war schon wieder in ihren Lehrerinnenton verfallen.
    Â»Von der Sache her hast du wie immer recht, aber in der Phantasie
ist alles möglich. Verstehst du? Wenn ich möchte, dass auf der Black Isle
Klippen sind, dann schaffe ich sie mir, und dann höre ich am Morgen beim
Aufstehen das Tosen des Meeres, wie man es oben im Norden erlebt. Und wenn ich
ein Schloss in Fortrose besitzen möchte, dann baue ich mir eines. Es gibt
nichts, was man nicht bekommt. Man muss es nur wollen.«
    Seine Worte brachten Isobel in Verlegenheit. Sie war ein
pragmatischer Mensch, für den nur das existierte, was sie mit eigenen Augen
sah. Sie konnte sich schwerlich vorstellen, in ihrer Phantasie aus einem
viktorianischen Haus auf den grünen Hügeln von Fortrose ein Schloss über den
Klippen zu machen. Ich bin ihm bestimmt zu langweilig, durchfuhr es sie
eiskalt. Aber es widersprach ihrem aufrechten Charakter, sich deshalb zu
verbiegen und ihm vorzuspielen, dass sie besonders phantasievoll war.
    Â»Das hört sich verlockend an, aber es ist nichts für mich. Meine
Familie hat dieses Haus hier auch immer Scatwell Castle genannt, obwohl es doch
nur ein kurioses Farmhaus mit Schlossallüren ist. Ich fand das immer schon
komisch. Warum steht

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