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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Rücken. Sie ergriff ein wollenes Gewand und umwickelte hastig ihren bloßen Körper. Zornfunkelnde Augen sprangen Khardan an. Vor Wut vermochte Zohra nicht zu sprechen.
    Auch Khardan erstarben die Worte auf den Lippen, als er Zohras betörende Figur vor sich sah. Der ganze Plan war mit einem Schlag dahin.
    Er starrte bezaubert auf die gebräunten Wangen, die in tiefem Rosa erglühten, und war gefangen von der Pracht der schwarzglänzenden Locken, die über ihre nackten weißen Schultern fielen. Ein erregender Duft von Jasmin schlug ihm entgegen, während das Öl auf ihrer Haut im Licht der Sonnenstrahlen schimmerte, die sich in Kaskaden über sie ergossen. Der Zauber dieses Anblicks ließ ihn alle Vorsätze vergessen. Ein schneller Griff nach dem Gewand und…
    Wie von einer Tarantel gestochen, fuhr er zurück und wandte sich verärgert ab, damit sie seine plötzliche Schwäche nicht sah. Ihr Liebreiz verwandelte sein Blut in Wasser. Warum bloß begehrte er diese Frau wie keine andere? Er mußte seine Würde retten.
    »Bist du die Konkubine eines Paschas, daß du mitten am Tag in diesem schamlosen Aufzug herumläufst? Zieh dir etwas an, Weib!«
    Scham und Wut schossen ihr ins Gesicht. Ihr Blick war von Tränen des Zorns so sehr getrübt, daß ihr die sehnsüchtige Liebesglut in Khardans Augen entging. Sie sah nur, daß er den Kopf offensichtlich voll Ekel und Abscheu abwandte. Verletzter Stolz durchschüttelte sie. Sie stand wie vom Donner gerührt am selben Fleck und hielt das staubige Gewand an ihre Brust gepreßt.
    »Sag, was du zu sagen hast, und verschwinde dann!« Doch ihre leise Stimme war erfüllt von etwas, das bei jeder anderen Frau das Verlangen nach Liebe ausdrücken mochte. Bei Zohra jedoch verbarg sich dahinter nur das schiere Verlangen, diesen Mann zu töten, der sie wie kein anderer in Augenblicken der Schwäche überraschte.
    Khardan räusperte sich. »Ich habe gehört, daß du meine Mutter aufgesucht hast, um den Beruhigungszauber für Pferde zu erlernen.«
    »Was geht dich das an? Magie ist Frauensache und nichts für Männer.«
    »Ich habe mich allerdings gefragt, warum du ein plötzliches Interesse an weiblichen Angelegenheiten entwickelst«, fuhr Khardan fort, der sich bemühte, einen kühlen Kopf zu bewahren. Er hatte die Intrige durchschaut und wußte, warum Zohra so versessen auf diese magische Fähigkeit war. Doch es machte ihm einfach Spaß, mit ihr Katz und Maus zu spielen.
    Zohra hörte einen seltsamen Ton in seiner Stimme, und für einen Augenblick flatterte ihr das Herz. Ob er ihr Geheimnis entdeckt hatte…? Nein, das war völlig unmöglich! Alle Mitstreiter, die sie für das Unternehmen ausgesucht hatte, waren treu bis aufs Blut. Außerdem brannte in ihren Herzen dieselbe Flamme unversöhnlichen Hasses auf Khardan und seinen Stamm. Eher würden sie sich die Zunge abbeißen, als das Geheimnis preiszugeben.
    Angst durchzuckte sie. Khardan, der sie mit Adleraugen beobachtete, entging nicht, daß ihre Wangen erbleichten und die leuchtenden Augen sich angstvoll weiteten. Er lächelte verschmitzt, als er einen Blick auf Zohras Bett warf. »Vielleicht bist du auch an anderen weiblichen Angelegenheiten interessiert? Versuchst du darum, mich zu verführen?« spöttelte er.
    »Pah! Das hättest du wohl gern!« lachte Zohra verächtlich, deren Wut die Angst überwunden hatte. »Lieber habe ich mein Pferd zwischen den Beinen!«
    Ihre Worte trafen Khardan messerscharf, der sie nur noch entgeistert anstarrte. Wie konnte sie es wagen, ihm auf diesem ehrenrührigen Gebiet den Schneid abzukaufen? »Bei Sul! Für diese Beleidigung könnte ich dich töten, und nicht einmal dein Vater nähme mir das übel!«
    »Dann ziere dich nicht länger! Töte mich doch! Dein Mut reicht gerade aus, wehrlose Frauen zu töten und dumme Schafe zu stehlen! Pah! Ganz der feige Akar!«
    Khardans Blut kochte, zumal es auch andere Begehrlichkeiten anheizten. Mit starrem Blick sprang er vor und packte die zarten Handgelenke seiner Gemahlin. Tränen schossen Zohra in die Augen, so schmerzhaft war sein Griff. Doch sie wich weder einen Schritt zurück, noch wehrte sie sich gegen seine Zudringlichkeit. Ihre Finger verkrallten sich fest in den Stoff ihres Gewands, während sie ihm furchtlos in die Augen blickte und die Lippen zu einem verächtlichen Strich verzog.
    »Feigling!« hauchte sie. Sie neigte den Kopf, damit ihre Locken über sein Gesicht strichen. Sanft fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen. Khardans Herz pochte

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