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Die Rückkehr der Königin - Roman

Die Rückkehr der Königin - Roman

Titel: Die Rückkehr der Königin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Tatsache fiel ihm plötzlich ein, als er wie gebannt auf den Khelsie hinabstarrte, der Anghara irgendwie davon abgehalten hatte, sich in ihrer Freude, die rote Wüste wiederzusehen, in die Tiefe zu stürzen.
    Die Entfernung war zu groß für jedwede Kommunikation. Das war Kieran klar, aber es war eindeutig, dass der Pfad zur Rechten sie vom Plateau in die Wüste führen würde ... und dass der unerwartete Verbündete unten auf sie warten würde, während sie hinabstiegen. Kieran blickte Anghara an. Sie saß ganz still auf ihrem zitternden Kamel – er vermochte nicht zu sagen, ob sie irgendetwas spürte – aber als er leise nach ihr rief, reagierte sie nicht. Mit Sicherheit hatte irgendeine Macht das Kamel berührt; völlig untypisch gab das Tier keinen Laut von sich und verdrehte die Augen, sodass man nur das Weiße sah. Schließlich befestigte Kieran die Zügel seines Kamels hinten an Angharas Sattel, nahm die Zügel ihres Tiers in die Hand und führte ihre kleine Karawane zu Fuß den Pfad hinab.
    Es war ein heißer und beschwerlicher Abstieg, in vollkommener Stille. Vor ihm lag eine Begegnung mit etwas, das er nicht kannte und dem er misstraute, und Kieran war allein. Dennoch biss er entschlossen die Zähne zusammen, seine blauen Augen waren hart. Ja, deshalb waren sie schließlich gekommen. Es gab zwar keine Garantie, dass Anghara je diesen Ort erreichen würde, an dem sie Hilfe zu finden hoffte. Als er zurückblickte auf ihre starre Gestalt mit weit aufgerissenen Augen, war es deutlicher als je zuvor, dass sie jede Hilfe brauchte, die diese Leute ihr geben konnten.
    Langsam kamen sie der Wüste näher. Roter Sand türmte sich gegen die herausragenden Felsen. Am Fuß begann der Pfad sich zu schlängeln, zu winden und kehrtzumachen, sodass Kieran mindestens ein Mal in eine Sackgasse geriet, aus der er sich mit drei Kamelen hinter sich nur sehr schwer herauswinden konnte. Er überlegte ernsthaft, ob er hier, am Ende der Reise, in einem Labyrinth verloren ging, in welches der Pfad unerwartet geführt hatte. Kieran blieb stehen, schöpfte Atem und blickte ringsum, um seine Lage zu orten. Er konnte die Wüste riechen. Eine gelegentliche warme Brise trug ihm einen scharfen, heißen Geruch zu, doch blieb die Wüste selbst vor ihm hinter einer Felswand verborgen. Hatte der Khelsie ihn zu einem langsamen Tod hierhergelockt? Kieran fluchte vor sich hin und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn. Als er wieder aufblickte, stand der schmächtige Khelsie vor ihm, als hätte Kieran ihn mit seinen misstrauischen Gedanken herbeigezaubert. Instinktiv griff er nach dem Schwert, aber der andere hob beide Arme und zeigte Kieran die Handflächen.
    »Friede! Ich bin unbewaffnet.«
    Er sprach Roisinanisch mit dem Akzent Shaymirs, aber es war unverwechselbar Kierans Sprache. Dieser ließ die Hand sinken. Er war hin- und hergerissen von den Gefühlen der Abneigung gegen dieses Geschöpf, das seine Sprache sprach, und unglaublicher Erleichterung. Da Anghara außer Gefecht war, hatte ihn das Problem, wie er sich in dieser fremden Wüste mit jemandem, den sie trafen, verständigen könnte, schwer belastet.
    »Ich bin al’Tamar ma’Hariff«, fuhr der junge Mann fort. »In diesem Land gehört sie, die dich begleitet, zu meiner Familie und meiner Sippe. Obwohl ... sie gleicht nur wenig der Anghara Kir Hama, die den Namen der Hariff angenommen hat ...« Beim Sprechen hatte er Anghara betrachtet. Sie hüllte sich immer noch in einsames Schweigen. Die goldenen Augen des Mannes wanderten zurück zu Kierans Gesicht. Tiefe Sorge stand darin. »Etwas ist nicht in Ordnung«, sagte er sehr leise. »Etwas ist ganz und gar nicht in Ordnung.«
    Kieran schluckte. »Sie ist ... krank. Ich weiß nicht, was der Grund ist ... ich habe das Zweite Gesicht nicht. Aber sie wurde von Sif Kir Hama, der über Roisinan herrscht, gefangen genommen, und etwas, das man ihr in der Gefangenschaft angetan hat, hat ihren Verstand beeinflusst ... ihr Zweites Gesicht. Sie glaubt, dass jemand in Kheldrin ihr helfen kann.«
    »Was ist geschehen?«, fragte al’Tamar. Er kam einen Schritt näher, schwankte jedoch plötzlich. » Hai! «, flüsterte er und schloss die Augen. »Hat sie al’Khur gerufen, damit er ihr folgt?«
    Kieran stellten sich die Nackenhaare auf. »Ja, das hat sie getan. Aber sie weiß nicht, wie erfolgreich sie damit war. Sie kann die Götter nicht spüren.«
    Wieder dieser durchdringende Blick aus den goldenen Augen. »Aber du konntest

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