Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
Vom Netzwerk:
Gleichgültigkeit zu wahren, obwohl sie sich denken konnte, was in ihm vorging.
    »Sie leuchten wie die einer Katze. Liegt es an dem merkwürdigen Licht, das du in deinen Händen hältst? Bist du doch eine Zauberin? Sag es mir, bitte!«, stöhnte er. »Wahrscheinlich willst du mich töten, weil ich Dinge gesehen habe, die ich nicht hätte sehen dürfen?« Trotz seiner Schmerzen beäugte er misstrauisch die Kapsel, die sie immer noch auffordernd zwischen ihren Fingern hielt.
    Lyn seufzte ergeben. »Bitte nicht jetzt, Khaled. Vertrau mir ein einziges |150| Mal. Ich werde dir später alles erklären. Ich werde dich heilen. Ich schwöre es dir, bei …« Ja, bei was? »Beim Leben meines Anführers!«
    Ihre Worte schienen ihn zu beeindrucken, jedenfalls öffnete er die Lippen und biss auf die Kapsel. »Du bist die schönste Frau, die ich je gesehen habe«, murmelte er. »Oder vielleicht bist du ein Engel?« Seine Lider flatterten. Ein normaler Vorgang, wenn der Heilungsprozess über die Nanokapseln einsetzte.
    »Ach, Khaled«, raunte sie und strich ihm über sein dichtes schwarzes Haar, das von den Flammen verschont geblieben war, »du redest ziemlichen Unsinn. Ich will nur, dass du morgen noch genauso perfekt aussiehst wie heute Mittag, als ich dich zum ersten Mal sah.« Sie versuchte sich an einem Lächeln. Er schlug verwundert seine schönen braunen Augen auf, und sein gehetzter Atem beruhigte sich.
    Lyn kam es vor wie eine Ewigkeit, bis sich all seine Wunden geschlossen hatten. Eine plötzliche, ungekannte Hitze durchflutete ihren Körper, als sein Gesicht in der gewohnten Schönheit erstrahlte und seine Augen grenzenloses Erstaunen widerspiegelten.
    »Es tut nicht mehr weh«, murmelte er mit heiserer Stimme. Fassungslos betrachtete er seine unversehrten Arme und Hände. »Wenn man von meiner verbrannten Kleidung einmal absieht, könnte man denken, dass gar nichts geschehen wäre!«
    Sein strahlendes Lächeln war Lyn Grund genug, dass sie das erste Mal nach langer Zeit so etwas wie Glück spürte.
    »Danke«, krächzte er. Von Rührung ergriffen, zog er Lyn in seine Arme und drückte ihr einen Kuss auf den Mund.
    Plötzlich fühlte sie sich wie gelähmt, während gleichzeitig ihr Herzschlag davongaloppierte. »Khaled …« Ihre Stimme war belegt. Sie hätte ihm so viel sagen wollen, aber ihr fehlten die Worte.
    »Kümmere dich um deine Schwester«, sagte er. Sein Blick wanderte zu Rona, die sich stöhnend neben ihm aufsetzte und verstört um sich schaute. Als sie Khaled bemerkte, der sich neugierig über sie beugte, zuckte sie verärgert zurück.
    »Wenn du es noch einmal wagen solltest, mich zu schlagen, bist du tot!«, herrschte sie ihn an. Dann stieß sie ihn mit merklicher Kraft zur Seite. »Und überhaupt …was ist geschehen?« Ihr Blick wanderte an Lyn vorbei, hinauf zur Zitadelle, wo in schwindelnder Höhe zum vierten |151| Mal die Fanfare ertönte und damit anzeigte an, dass die Bedrohung durch den unbekannten Angreifer noch nicht vorüber war. Im Hintergrund läuteten unzählige Glocken in einem wild durcheinanderlaufenden Rhythmus. Offenbar herrschte überall ein allgemeiner Alarmzustand. Unter dem Balkon hatte sich die Stadt in ein tosendes Wespennest verwandelt. Gleichzeitig zog ein wahrer Feuerregen über die Dächer der Stadt hinweg.
    »Wir sollten uns ins Innere des Palastes zurückziehen«, riet ihnen Khaled, der inzwischen ohne Hilfe auf die Füße gekommen war. »Wenigstens so lange, bis die Gefahr vorüber ist.«
    Rona versuchte unter einem Ächzen, das so gar nicht zu ihr passen wollte, aufzustehen. Khaled wollte ihr helfen, doch sie schlug sein Angebot mit einer missmutigen Geste aus und schaffte es schließlich alleine. Anscheinend dachte sie nicht daran, ihm zu verzeihen, dass er ihr einen Schlag unters Kinn verpasst hatte, um ihre Unvernunft zu bezwingen. Als sie in Manasses’ Zimmer zurückkehrten, bot sich ihnen ein Bild merkwürdiger Leere.
    »Wo sind unsere Sachen?« Rona schnellte herum und sah Khaled anklagend an, als ob er Schuld daran trug, dass sich ihre Ausrüstung im wahrsten Sinne des Wortes in Luft ausgelöst hatte. Das Zimmer war vollkommen leer, dafür lag eine dicke Staubschicht auf dem Boden.
    »Das musst du nicht mich fragen«, schleuderte er verständnislos zurück. »All das hier ist bestimmt nicht allein wegen des Feuers passiert.«
    »Den Server habe ich hier«, beruhigte Lyn sie und deutete auf ihren Mantel, wo sie das kleine Gerät vor Khaleds neugierigen Blicken

Weitere Kostenlose Bücher