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Die Rumplhanni

Die Rumplhanni

Titel: Die Rumplhanni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Christ
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»i brauchet 's Aufwarma!« Der Hauser tappt tastend über ihr Gesicht. »Konn scho sei!« meint er; »a bißl a Bettwarmer kunnt net schadn.« Sie stapfen durchs Holz. »I bin froh, daß d' bei mir bist«, sagt die Hanni; »im Holz fürcht i mi scho recht bei der Nacht!« Sie läßt seine Hand nicht mehr los. »Woaßt, mir hört do oft, daß oana a Madl opackt hat oder umbracht!« Ganz dicht schmiegt sie sich an den Alten. »Ah, bal i dabei bin, nachher brauchst di do net z' fürchtn, Dirndl!« erwidert er. – »Tatst mir du nix toa lassen?« – »Gwiß net!« – »Obst mir aber du selber nix tuast?« Sie drückt seine Hand und zieht seinen Arm um ihre Hüfte. Da lacht der Alte kurz und heiser. Herrgott, das Weibsbild hat eine Art und Weis, den Wildling im bravsten Menschen aufzuwecken ... Er drückt sie einen Augenblick heftig an sich. »Ob dir i nixn tua, moanst?... No ... balst es grad selm gern habn tatst ... kunnts scho sei ... « – »Bist du so gfahrli?« Sie leidet es willig, daß seine Hand der aufsteigenden Hitze gehorcht; eng schmiegt sie sich an ihn an, lacht, scherzt, schwatzt und peitscht seine Begierde auf dem ganzen Weg, bis sie endlich vor dem Häusl der alten Rumplwabn stehen.
    »Is schad, daß der Weg scho gar is«, flüstert die Hanni; »heunt waar i no gern mit dir weiterganga!« – »Brauchst mi ja no net weiterz'jagn!« meint der Hauser. »Aber z' gfahrli is 's da am Weg ...« – »Nachher gehn ma halt hinei!« – »Moanst, daß 's Eahl schlaft?...« – »Die hört mi net! – I ziag d' Schuach ab!« Die Dirn lacht leise. Und sperrt vorsichtig das Haus auf und schleicht hinein. Ihre Kammer ist gleich linker Hand, indes die Alte ober der Stiege schläft. »Schleich di nur eina!« flüstert die ihm zu und schlingt den Arm um ihn; »'s Bett is scho aufbett' und 's Stuberl schee kehrt, – drum leg di nur eina; es wird dir net gwehrt!« Ganz leise summt sie 's ihm ins Ohr. Da packt er sie wild um die Mitte, hebt sie in die Höhe und trägt sie in die Kammer. »Mach d' Haustür staad zua!« flüstert sie. Er riegelt lautlos ab. Sie legt das Schriftstück und einen Tintenstift auf das Tischlein.
    Fiebernd schleicht der Bauer in die Kammer zurück und riegelt ab. »Soll i d' Latern ozünden?« fragt die Hanni, indem sie hemdärmelig vor ihn hinsteht. Er tappt nach ihren entblößten Armen. »Zünd 's halt o, oder aa net,... wiast halt moanst ... Madl ...« Die Hanni macht sich mühsam frei und zündet eine kleine Weglaterne an. »Jetz siech i di guat! Jetz gfallst mir ... Dirndl ...« Er zieht die Dirn auf den Truhensitz nieder. »Konnst mir a weng schee toa?« – »Tua i dir net a so schee? Tua i net a so alles für di?« – »Braucht di aa net z' reun!« flüstert der Tropf; »was i dir Guats toa konn ... dees tua i dir ...« – »No ... ganz glaab i dirs no net! – Woaßt, dees ander Mal hast mirs aa versprocha ...« Der Alt hört kaum, was sie sagt. – »Da hast aa gsagt, daß d' mit mir zum Notar gehst. Und daß d' es schriftli machst zwegn mir und an Buam! Aber, gell, du Schlankl, gangen bist nia!« – »I hab ja nia Derweil ghabt!« entschuldigt sich der Bauer und versucht, immer zärtlicher zu werden. »Dees woaß i scho«, sagt die Dirn. »So viel verlang i aa gar net. – I bin scho zfriedn, balst mirs unterschreibst, daß d' fürs Kloane sorgst, wenn i grad Unglück hätt im Wochabett. Gell, Lenz! Gell, dees unterschreibst mir?« – »Freili! – Glei morgn! – Aber jetz ... geh ... mach ...« Die Hanni zieht ihn zum Bett. »Lenzl ... balst mirs jetz glei unterschreibst ... nachher ghör i dein ... als a ganzer ...« – »Geh, Herrgott ... laß mir do mein Ruah heunt ... morgn schreib i dir ... was d' magst ...« – »Naa, Lenzl, heunt muaßt! Schau ... brauchst ja grad dein Nam hisetzen!« Sie langt ihm den Schrieb her und liest ihm vor: »Also, mirk auf: ›I, der Hauserbauer von Öd verpflichte mich, daß ich für das Kind vom Simmerl und von der Hanni sorgen will, auch für den Fall, daß die Hanni unterm Kindbett stirbt.‹ Also. Du schreibst jetz dein Nam drunter; siechst, – grad da ...« Sie weist ihm mit dem Zeigefinger die Stelle und gibt ihm den Stift in die Hand. Der Hauser flucht, schimpft, ärgert sich über das närrisch Weibsbild, das ihm die schönste Stund verdirbt mit seinem dummen Getue, – und setzt doch an zum Schreiben: Lorenz Hau ... Himmelherrgott ... Da steht ja – ganz was anderes! Das heißt ja: übergeben! Sich verkaufen! Sich verhandeln um

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