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Die Runen der Macht - Göttliche Rache (German Edition)

Die Runen der Macht - Göttliche Rache (German Edition)

Titel: Die Runen der Macht - Göttliche Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Ballantine
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einzutreten!«
    »Vielleicht nicht die beste Antwort …« Merricks Warnung wurde abgeschnitten, als Delie Jey aus dem Weg stieß und ihre Handschuhe hob. Das grüne Licht von Shayst flackerte auf den Handschuhen der chiomesischen Diakonin, und Sorchas Zorn loderte zur gleichen Zeit auf. Sie musste ihn herauslassen.
    Wenn diese Diakone dachten, sie könnten ihr mit derselben Rune, die sie gegen Geister einsetzten, Macht entziehen, würde sie sie bald von diesem Irrtum befreien.
    »Macht diese verdammte Sensible fertig!«, knurrte sie Merrick zu und rief dabei Seym auf. Es schwindelte sie kurz, und dann erfüllte die Rune des Fleisches ihre Muskeln mit Kraft und verlieh ihr die Macht einer Besessenen.
    Sie töten?
Ihr dröhnte der Kopf vor Merricks Entsetzen.
    Nur wenn Ihr müsst.
Sie erreichte die ältere Aktive und stürzte sich mit rachsüchtiger Freude auf sie. Delies Augen wurden groß, als sie begriff, dass Shayst Sorchas Macht nicht annähernd schnell genug untergrub. Die Tiefe der dreifachen Verbindung war einzigartig, aber die Diakonin aus Vermillion gab Delie keine Zeit, lange darüber nachzudenken.
    Handschuhe wurden selten als Waffe für körperliche Angriffe eingesetzt, aber das bedeutete nicht, dass man sie dafür nicht benutzen konnte. Sorcha verpasste der anderen Aktiven einen starken linken Haken in den Bauch, der sie zurückstieß und nach Luft ringen ließ.
    Delie konnte Shayst jedoch nicht nur zur – vergeblichen – Abwehr ihrer Gegnerin einsetzen, sondern damit auch Zorn heraufbeschwören. Das tat sie nun und ging mit einer Wut auf Sorcha los, die dem Zorn der Diakonin aus Vermillion nicht nachstand. Sie hatten keine Zeit, sich zu kabbeln oder einander abzuschätzen; die Runen ließen sich nicht unbegrenzt halten, und dies war kein Boxkampf.
    Merrick und Jey rangen in der Nähe miteinander, und ihre schnellen Hiebe waren treffsicherer als die der Aktiven. Doch keiner von ihnen zog ein Schwert. Obwohl sie wie raufende Kinder übereinander herfielen, würden die Diakone einander nicht mit Klingen angreifen.
    Auch wenn sie zornig sein mochte, lauerte in Sorchas Hinterkopf doch der Verdacht, dass Hatipai mit ihren Mitdiakonen etwas angestellt hatte. Im Gegensatz zu den Verrätern in Ulrich hatten diese beiden etwas Betäubtes an sich, als wären sie nicht ganz da.
    Sie konnten aber trotzdem jede Menge Schaden anrichten. Sorcha kassierte einen guten Kinnhaken von Delie und taumelte rückwärts. Die Rune des Fleischs dämpfte Schmerzen und ließ Muskeln schwellen, aber Sorcha würde die Folgen dieses Schlags trotzdem spüren, wenn sie die Rune losließ. Den nächsten Hieb der chiomesischen Diakonin fing Sorcha schnell mit der Linken ab, wirbelte auf einem Fuß herum und verdrehte Delie den Arm auf dem Rücken.
    »Gebt auf«, zischte sie ihr ins Ohr. »Erinnert Euch an Eure Ausbildung und Eure Loyalität.«
    Ihre Gegnerin wehrte sich. »Meine erste Loyalität galt immer der Strahlenden – es gibt keine größere Berufung, als ihrem Willen zu gehorchen.«
    Sorcha riskierte einen Blick auf Merrick. Seine Augen waren vor Schmerz halb geschlossen, noch während er Jey von den Füßen trat. Es war nicht überraschend, dass es ihm kein Vergnügen bereitete, eine Mitdiakonin und Frau anzugreifen. Die Sensible schaute zu Merrick auf, und für eine Sekunde schien ihr Blick klar zu sein.
    »Delie«, keuchte sie, »bitte – lass uns einfach gehen.«
    Ihre Partnerin wehrte sich noch kurz und sackte dann in Sorchas Griff zusammen. Sie war klug genug, um zu wissen, dass sie überwältigt war. Sorcha stieß sie von sich. Als Delie sich umdrehte, waren ihre Augen hart und bitter. Welche Macht auch immer Gewalt über die Chiomesen haben mochte: Sie hatte ihre Klauen tiefer in Delie als in Jey gesenkt.
    Logischerweise hätte Sorcha ihr Schwert ziehen und die beiden töten sollen, denn sie würden zweifellos mit Verstärkung zurückkommen, um ihre Arbeit zu Ende zu bringen, aber sie zögerte.
    Ihre Ausbildung hatte sie Mitgefühl und Sorge um jene gelehrt, die besessen waren – und obwohl Sorcha noch nie etwas Derartiges gesehen hatte, war ihr klar, dass es sich hier um eine Art von Besessenheit handelte. Obwohl ihre Hand über den Knauf ihres Schwerts strich, zog sie es nicht.
    »Komm, Jey«, knurrte Delie und zog ihre Sensible auf die Beine. Die junge Diakonin wirkte den Tränen nah, als sie ihrer Aktiven die Gasse entlang folgte.
    Da zuckte ein Blitz aus dem blauen Himmel. Mit ohrenbetäubendem Donner fuhr er in

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