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Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Titel: Die Sache mit Jo und Mo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Dass er ihn vermisste, wenn er nicht da war? Er sich einsam ohne ihn fühlte?
    Wie würde dass den klingen? Er? Jo Bergenfeld verknallte sich in einen Zirkusjungen, einen dunkelhäutigen Zigeuner. Die anderen würden ihn auslachen ohne Ende. Er konnte ihre Gesichter förmlich vor sich sehen, wie sie ihn pikiert bis ungläubig anstarrten.
    Andererseits konnte es ihm doch völlig egal sein, was sie davon hielten. Das war schließlich eine Sache zwischen ihm und Monty und ging niemand etwas an.
    Aber was Monty wohl dazu sagen würde? Konnte er ihm einfach sagen, dass er für ihn mehr empfand? Wahrscheinlich würde Monty ihm einfach eine knallen. Vielleicht aber auch nicht ...
    Jo war sich nicht sicher, was davon ihm lieber war.
    „Ich bin einfach gerne mit dir zusammen, Mo“, gab er schließlich neutral zu. „Du bist voller Geheimnisse, die ich einfach gerne lüften möchte.“ Er lachte auf, das half ihm, seine merkwürdigen Gefühle etwas zu verdrängen.
    „Ist ein bisschen wie in deinen Geschichten.“ Er grinste Monty verschmitzt an. „Ich hab nämlich ein paar von den Büchern gelesen.“
    „Was?“, fragte dieser überrascht nach. „Du liest Fantasy?“
    „Eigentlich nicht, aber die lagen bei mir ja noch herum und da du die gerne magst ...“ Abermals unterbrach Jo sich, bevor ihm etwas über die Lippen kam, von dem er nicht wusste, wie Monty darauf reagieren würde. Mist, er konnte ihn da echt nicht einschätzen.
    „Auf jeden Fall kommt da ja auch immer ein Held vor, so ein toller Typ wie ich eben. Gut aussehend, mutig, stark, unbesiegbar ...“
    Sehr wohl registrierte Jo, wie Monty die Augen verdrehte, fuhr allerdings rasch fort, während er das Tor zur Villa passierte: „Der kämpft gegen alles Böse, lüftet alle Geheimnisse, kämpft für die Schwachen, befreit schöne Frauen, rettet die Welt und am Ende ...“
    Vor sich hin schmunzelnd hielt er das Auto vor dem Haus an, machte den Motor aus und beugte sich rasch zu Monty hinüber, der gerade dabei war, den Gurt zu lösen. Sofort stoppte er, als ihm Jo nahe kam und wandte ihm das Gesicht zu. Die großen Augen sahen Jo abwartend, eine Spur ängstlich an.
    „In deinen Büchern bekommt der Held doch auch am Ende immer die Prinzessin und das Königreich“, stellte Jo lächelnd fest, zog Monty am Nacken zu sich und küsste ihn. „Und einen Kuss.“
    Heftig stieß Monty ihn mit beiden Händen zurück, sodass Jo schmerzhaft gegen das Lenkrad stieß.
    Monty schaute ihn ungehalten an. „Ich bin aber keine Prinzessin, verdammt!“ Die dunklen Augen funkelten Jo empört an.
    „Nein, bist du ganz bestimmt nicht“, stellte Jo nüchtern fest, rieb sich den schmerzenden Rücken, mit dem er gegen das Lenkrad geprallt war und stieg seufzend aus. Der Kleine war echt ein Romantikkiller.
    „Die würde mir nicht dauernd eine verpassen, sondern mich liebevoll zurückküssen und anschmiegsam in meinen Armen liegen.“
    Kaum war Monty ausgestiegen, baute er sich vor Jo auf. Verärgert blickte er ihn an. „Ich bin aber kein Mädchen, also behandle mich auch nicht so, du Arsch.“
    „Das ist mir an dem einen oder anderen Detail auch schon durchaus aufgefallen“, bemerkte Jo belustigt. Wenn er so wütend ist, sieht er einfach hinreißend aus, dachte er insgeheim seufzend. Irgendwie traf er nie den richtigen Ton, wenn er ihm Komplimente machen wollte.
    Monty schnaubte empört. Jo zuckte ergeben die Achseln.
    „Gut, dann bist du eben eher der sagenumwobene, geheimnisvolle Schatz“, lenkte Jo ein. Geheimnisvoll genug bist du.  
    „Was?“, hakte dieser verwirrt nach. Seine Gesichtszüge verwandelten sich in Erstaunen und anschließend in Misstrauen. „Was soll das denn nun schon wieder heißen?“ Jo wandte sich rasch ab, verbarg ein weiteres Schmunzeln. Er ging zum Haus hoch, bemerkte zufrieden, dass ihm Monty nach kurzem Zögern folgte.
    „Am Ende kriegt der edle Held doch immer entweder die schöne Prinzessin oder den Schatz“, fuhr Jo in seiner Erklärung fort, beobachtete Monty von der Seite verstohlen. Jo schloss auf und sie gingen durch die Eingangshalle hinüber in seinen Seitenflügel.
    „Wenn du also eindeutig keine Prinzessin bist; worüber ich mich bestimmt nicht beschweren werde“, stellte Jo fest; er wollte sich ja schließlich keine weitere Ohrfeige einfangen. „Dann bist du eben der kostbare Schatz, den der Held gewinnen kann.“
    Monty blieb stehen, sah ihn abwartend an. Noch immer spiegelte sich etwas Misstrauen in seinem Gesicht. Nur langsam

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