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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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die sich nur wenige Schritte entfernt mit geschlossenen Augen und überkreuzten Beinen niedergelassen hatte. Plötzlich begann sie zu schwanken. Ihr eben noch entspanntes Gesicht war schmerzverzerrt und sie griff sich mit den Händen an den Kopf. Fayola sprang erschrocken auf und legte ihren Arm beruhigend um Sunnivahs Schultern.
    »Was ist los, Sunnivah?«, fragte sie besorgt.
    »Ich… ich kann Naemy nicht erreichen!«
    »Wieso nicht?«
    »Es ist wie in den Gängen unter der Festung – aber viel schlimmer. Ich höre nur Rauschen, Knacken und Pfeifen.« Sunnivah machte eine Pause, um Atem zu schöpfen.
    »Woher kommen die Geräusche?«, wollte Fayola wissen.
    Sunnivah zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung«, gab sie zu. »Es ist erst das zweite Mal, dass ich so etwas erlebe. Naemy war damals davon überzeugt, dass unsere Verbindung absichtlich gestört wurde, als wir uns unter der Festung aus den Augen verloren hatten.«
    »Asco-Bahrran!«, murmelte Vhait grimmig.
    »Glaubst du wirklich, dass der Meistermagier so etwas vollbringen könnte?«, fragte Fayola.
    Vhait nickte. »Er ist der Beste!«
    »Dann kommen die Geräusche vermutlich aus Nimrod!«, folgerte Fayola und wandte sich wieder an Sunnivah. »Du solltest es noch einmal versuchen, wenn wir den Junktun überquert haben«, meinte sie. »Vielleicht sind wir dann ja weit genug von Nimrod entfernt und die Störungen erreichen dich nicht mehr.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht.« Sunnivah blinzelte. Der hämmernde Schmerz hinter ihrer Stirn ließ allmählich nach und sie öffnete die Augen. »Ich werde es später noch einmal versuchen.« Müde streckte sie sich im Gras aus. »Lasst mich noch einen Moment ausruhen«, bat sie. »Dann reiten wir weiter.«
     
     
    Am frühen Nachmittag war selbst die Luft zwischen den Bäumen schwül und stickig. Nichts rührte sich. Der Wald und die Straße wirkten in der Hitze wie ausgestorben. Kein einziger Händler, Bauer oder Krieger begegnete ihnen auf ihrem Weg. Fayola vermutete ein drohendes Unheil, doch Vhait lachte nur und meinte, sie solle sich freuen, dass sie so schnell vorankämen. Tatsächlich legten sie an diesem Nachmittag eine beträchtliche Strecke zurück und am frühen Abend sahen sie endlich das breite, silberne Band des Junktun zwischen den Bäumen im Sonnenlicht glänzen.
    »Der Junktun!« Vhait zügelte sein Pferd und deutete voraus. »Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Furt. Wenn es dunkel wird, haben wir den Fluss schon hinter uns.«
    »Wir sollten uns nicht zu früh freuen«, meinte Fayola. »Wahrscheinlich wird es an der Furt nur so von Kriegern wimmeln – und dann haben wir ein ernstes Problem.«
    »Ich werde vorausreiten und die Lage erkunden«, bot Vhait an.
    Fayola wollte etwas erwidern, doch Sunnivah kam ihr zuvor. »Das ist eine gute Idee, aber gib Acht, dass man dich nicht entdeckt. Wenn die Furt tatsächlich von Kriegern bewacht wird, müssen wir ein Stück flussaufwärts reiten und den Junktun im Schutze der Dunkelheit woanders überqueren.«
    »Schwimmen? Glaubst du, dass die Pferde das schaffen?« Fayola hatte ihre Zweifel. »Auch wenn der Junktun zu dieser Jahreszeit nicht allzu viel Wasser führt, hat er doch noch immer eine starke Strömung. Wenn die Kräfte der Pferde nicht ausreichen, um das andere Ufer zu erreichen, wird der Fluss uns direkt in die Arme der Krieger treiben.«
    »Die Zeit drängt«, erwiderte Sunnivah bestimmt. »Wenn die Furt bewacht wird, müssen wir schwimmen. Wir haben keine andere Wahl.«
    »Und genau das werde ich jetzt herausfinden.« Vhait gab seinem Pferd die Sporen und galoppierte davon, während Sunnivah und Fayola ihm etwas langsamer folgten.
    Bald darauf lichteten sich die Bäume und der riesige Wald lag hinter ihnen. Zu beiden Seiten der Straße befanden sich jetzt undurchdringliches Gestrüpp und große Büsche, die nur vereinzelt von grasbewachsenen Flecken unterbrochen wurden. Über die Büsche hinweg konnten die beiden Frauen zum ersten Mal die majestätische Silhouette des Ylmazur-Gebirges erkennen, hinter dessen schneebedeckten Gipfeln sich der Himmel bereits rot färbte.
    Ungeduldig warteten die beiden Frauen auf Vhaits Rückkehr. Aber von ihrem Begleiter war weit und breit nichts zu sehen. Fayola wurde allmählich unruhig und verfiel wieder in ihre alten Zweifel. »Vielleicht hat er an der Furt ja einen alten Freund getroffen«, sagte sie grimmig und erntete dafür einen scharfen Blick von Sunnivah, die zwar auch beunruhigt war, es

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