Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
Vom Netzwerk:
sich wie wild und versuchte seine Reiterin abzuschütteln.
    Sunnivahs Versuche, ihr Pferd mithilfe der Gedankensprache zu beruhigen, scheiterten an den lauten störenden Geräuschen in der Sphäre. Geistesgegenwärtig kam sie einem Sturz zuvor, indem sie in einem günstigen Moment aus dem Sattel sprang. Noch in der gleichen Bewegung griff sie nach dem Stab der Weisheit, der mit einer Schlaufe am Sattel befestigt war, aber gerade als sie zupacken wollte, bäumte sich ihr Pferd auf und raste davon.
    Die zurückgebliebenen Krieger am Ufer versuchten vergeblich das Tier aufzuhalten. In einem unglaublichen, aus purer Angst geborenen Sprung setzte es über sie hinweg und verschwand im schützenden Dickicht hinter dem Uferstreifen. Sunnivah und Fayola blieb nicht die Zeit, den Verlust des Stabes und ihrer Pferde zu bedauern. Seite an Seite standen sie den beiden Angreifern im knietiefen Wasser gegenüber, während die Strömung des Junktun unermüdlich an ihren Beinen zerrte.
    Hinter ihrem Rücken ertönte ein lautes, platschendes Geräusch und dann preschte auch Vhaits braune Stute reiterlos an ihnen vorbei.
     
     
    »Achtung, Sunnivah!« Fayola parierte den ersten Hieb der zweischneidigen Axt so geschickt, dass sie den Harnisch ihres Gegners in Höhe des Oberschenkels aufschlitzte. Der Krieger krümmte sich zusammen und brüllte vor Schmerz, als die messerscharfe Klinge tief in sein Fleisch schnitt. Fayola zögerte nicht. Entschlossen, den günstigen Moment für sich zu nutzen, sprang sie nach vorn und fegte dem verletzten Angreifer mit einer geschickten Drehung die Beine unter dem Leib weg.
    Der Krieger heulte vor Schmerz und Überraschung auf und stürzte ins Wasser. Dunkelrotes Blut schoss aus seinen Beinstümpfen und färbte das Wasser des Junktun rot, während die abgetrennten Gliedmaßen von der Strömung fortgerissen wurden.
    Sunnivah hatte es mit ihrem Gegner weitaus schwieriger. Unermüdlich hieb der schwarze Krieger mit seinem Breitschwert auf sie ein und machte es ihr fast unmöglich, die rasch aufeinander folgenden, gut gezielten Schläge zu parieren. An einen eigenen Angriff war nicht zu denken. Sunnivah konnte sich nur verteidigen und ihre Arme schmerzten schon bald unter den wuchtigen Schwerthieben.
    »Fayola! Hinter dir!« Vhaits heisere Stimme war über dem lauten Klirren der Schwerter kaum zu verstehen, aber Fayola reagierte sofort. Mit einer geschmeidigen Bewegung drehte sie sich um und trat einem weiteren Krieger gegenüber, der sich ihr vom Ufer aus näherte. Aufmerksam maß sie den Angreifer mit den Augen, um den günstigsten Moment für einen Angriff abzupassen.
    Doch der schwarze Riese hatte nicht vor zu warten, bis Fayola bereit war. Mit wütendem Gebrüll stürzte er sich auf die junge Kriegerin und hieb gnadenlos auf sie ein. Verbissen parierte Fayola Hieb um Hieb, aber ihre Kräfte verließen sie nun immer schneller. Die völlig durchnässte Kleidung behinderte sie in ihren Bewegungen und machte es ihr schwer, sich der kraftvollen Schläge des zweiten Angreifers zu erwehren. Immer wieder glitt sie auf dem schlüpfrigen Untergrund aus und oft war es nur reines Glück, dass sie der tödlichen Klinge des Breitschwertes entging.
    Endlich glaubte sie eine Lücke in der Deckung des Angreifers zu erkennen und stieß zu. Aber der Krieger sah ihr Schwert kommen und wich dem Angriff geschickt aus. Fayola wurde von dem Schwung ihrer eigenen Bewegung mitgerissen und stolperte. Sie versuchte noch den Sturz abzufangen, doch der verstümmelte Leichnam des erschlagenen Kriegers trieb vor ihr im seichten Wasser und brachte sie zu Fall. Dann ging alles sehr schnell. Noch bevor sie sich erheben konnte, war der Krieger heran, hob sein Schwert und stieß zu.
    »Fayola!«
    Sunnivahs Warnung kam zu spät.
    Ungläubiges Entsetzen spiegelte sich in Fayolas Blick, als sie auf die Klinge in ihrem Leib hinabblickte, und obwohl sie um ihren nahen Tod wissen musste, hob sie noch die Hände und packte den blutigen Stahl, um die Waffe aus ihrem Körper herausziehen. Der Krieger knurrte, drehte das Schwert mit einem kurzen, kräftigen Ruck herum und Fayola krümmte sich. Ein Schwall dunkelroten Blutes quoll zwischen ihren Lippen hervor. Ihre Hände lösten sich von dem Schwert und sie sackte kraftlos zusammen.
    »Fayola, nein!« Wie eine Furie begann Sunnivah mit ihrem Schwert auf den Krieger einzuschlagen, der sie noch immer bedrängte, während sie gleichzeitig versuchte ihre sterbende Freundin zu erreichen. Zu spät! Aus

Weitere Kostenlose Bücher