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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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umherschweben. Der Zauber, den ich im Folgenden erläutern möchte, wurde aus Verbotenen Formeln elfischen Ursprungs entwickelt. Der Magier möge vor dieser Tatsache nicht zurückschrecken. Zuweilen ist es gar nötig, die eigene Seele aufs Spiel zu setzen, um das Böse zu besiegen. Allerdings muss man wissen-. Der Zauber ist so kompliziert und verlangt solche Kräfte, dass der Magier durch ihn seine Lebensenergien vollständig verbraucht. Auf diese Weise zahlt er die Zeche für die Anwendung magischer Techniken, die Verbotenen Formeln sehr nahe kommen, wodurch dann die natürliche Ordnung wiederhergestellt wird.
    Aus DER ANLEITUNG ZUM KAMPF GEGEN DIE DUNKLEN MÄCHTE

Die Waffe des Feindes
    Das Erste, was Dubhe wahrnahm, war ein dumpfes, anhaltendes Geräusch. In
    Bruchstücken kehrte ihre Erinnerung zurück, doch verdrängte das Bild, wie Learco von dem Drachen davongetragen wurde, bald alles andere in ihrem Kopf. »Learco!«
    Sie fuhr hoch, und die Decken rutschten zur Seite. Ein heftiger Stich fuhr ihr durch den Unterleib, und sie krümmte sich vor Schmerz.
    Sie lag in einem Zimmer mit gemauerten Wänden, in einem weichen Bett mit blütenweißen Laken. Jenseits des Fensters bot sich der atemberaubende Ausblick auf einen Wasserfall, der auf die Bastionen eines prunkvollen Palastes hinabstürzte und weiter an seinen Mauern entlangschoss. Laodamea. »Keine Angst, die Wunden sind nicht lebensgefährlich.«
    Dubhe drehte sich um und erblickte die klein gewachsene knorrige Gestalt eines Gnomen, der auf einem Stuhl saß und sie ansah.
    Ido.
    »Sie haben Learco in ihrer Gewalt«, sagte sie ohne lange Vorrede mit einem verzweifelten Blick.
    Ido verzog das Gesicht. »Das ist noch gar nichts. San haben sie auch.« »Er soll Thenaar geopfert werden. Wir müssen ihn retten.«
    Sie machte Anstalten aufzustehen. »Nein, lass«, hielt der Gnom sie zurück. »Mit diesen Wunden musst du dich erst einmal erholen. In deinem Zustand würdest du nicht weit kommen.« »Aber ich muss. Theana ist auch bei ihm, und ihr droht das gleiche Schicksal.« Ido seufzte. »Jetzt mal der Reihe nach. Erzähl mir alles, was sich zugetragen hat.« Das war alles andere als leicht. So viele Dinge waren in den zurückliegenden Monaten geschehen, und eine merkwürdige Scham hielt sie davon ab, von den persönlicheren Begebenheiten zu berichten. Wie sollte sie auch einem Außenstehenden diese Nähe erklären, die zwischen ihr und dem Prinzen entstanden war?
    Und doch musste sie es versuchen, andernfalls hätte Ido nicht verstanden, welche Rolle Learco in all den Verwicklungen spielte.
    Schweigend, hin und wieder an seiner Pfeife ziehend, hörte der Gnom zu. Keine Wertung lag in seinem Blick, nur höchste Konzentration und Aufmerksamkeit. »Und dann am Tag der Vergebungszeremonie hatte Dohor wohl all seine Verbündeten in Alarmbereitschaft versetzt, um mit einem Blutbad den Aufstand im Keim zu ersticken«, beendete Dubhe ihre Erzählung. Alles in ihr drängte zum Aufbruch, hin zu Learco, doch in diesem Moment waren ihr die Hände vollständig gebunden.
    Wo war er? Befand er sich bereits im Bau der Gilde? Wie viel Zeit blieb ihr noch, um ihn zu retten? Dass sie ganz ohne Nachricht von ihm war, rein gar nichts von seinem Schicksal wusste, raubte ihr den Verstand.
    »Dohor räumt nicht nur in seinem Stammland mächtig auf. Auch außerhalb des Landes der Sonne hat es viele Verhaftungen und Hinrichtungen gegeben«, ergänzte Ido.
    Dubhe blickte ihn zerstreut an.
    Der Gnom legte die Pfeife zur Seite. »Ich weiß, was du empfindest, denn mir geht es wohl ganz ähnlich. San hat sich aus freien Stücken zur Gilde aufgemacht, nach einem heftigen Streit mit mir. Und das kann ich mir nicht verzeihen«, gestand er ihr mit einem bitteren Lächeln. Dubhe hätte seinen Schmerz gern geteilt, aber es gelang ihr nicht. Unaufhörlich dachte sie daran, dass das Kostbarste, was sie je besessen hatte, schutzlos und in höchster Lebensgefahr war.
    »Auf alle Fälle bleibt uns noch eine Woche.«
    Dubhe sah fragend zu ihm auf.
    »Die große Feier, bei der Aster wiederauferstehen und der Prinz und Theana geopfert werden sollen, ist erst in sieben Tagen geplant.«
    »Woher weißt du das?«
    »Sagen wir, ich habe mich mit jemandem aus der Gilde unterhalten, einem seltsamen Kerl, glitschig wie ein Aal. Vielleicht kennst du ihn ja.«
    Sherva. Niemand sonst konnte das sein.
    »Und er hat dir das erzählt?«
    »Ja.«
    »Dann hat er die Sekte also verraten?«
    Eigentlich war das nicht

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