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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Assassine schüttelte den Kopf.
    Da knallte ihn Yeshol gegen die Wand und schrie ihm ins Gesicht: »Verlorener!« Selbst am ganzen Leibe zitternd, schleuderte er den Mann zu Boden und stürmte dann wie eine Furie in sein Studierzimmer, griff zu einem Buch auf dem Schreibtisch und drückte die Taste, die den Geheimgang öffnete. Die Wand drehte sich, und zum Vorschein kam eine Treppe, die steil nach unten führte. Fast laufend hastete Yeshol hinunter, ohne sich darum zu kümmern, dass der Durchgang geöffnet blieb. Erst als er vor der bläulichen Kugel stand, wurde er etwas ruhiger.
    »Herr, ich bin mir meiner Schuld bewusst«, sprach er, sich auf den Boden setzend, mit dem entrollten Pergament und dem aufgeschlagenen Buch vor sich, in dem er, eine Seite suchend, zu blättern begann. »Aber bald werdet Ihr frei sein, und mir kommt die Ehre zu, Euch dazu als Medium zur Verfügung zu stehen. Es ist nicht tragisch, dass der Junge nicht da ist. Nehmt einfach mich«, fuhr er fort, während er sich mit der flachen Hand auf die Brust schlug und dabei weiter unverwandt auf die Kugel starrte. »Gewiss, Euer Geist kann nicht lange in meinem Körper überdauern, aber es wird Euch reichen, um Thenaar den Weg zu bahnen. Und dann werdet Ihr in diese Welt zurückkehren, auf der kein Platz mehr sein wird für Verlorene, nur noch für Siegreiche. Eure Zeit ist nahe, und mit Euch wird die Welt jene Vollkommenheit erreichen, nach der sie von Anbeginn an strebte, seit Thenaar sie erschuf. «
    Er fand die gesuchte Seite. »Ja, hier ist es«, rief er erregt. Und er deklamierte mit lauter Stimme. Ein letztes Mal blickte er auf die Kugel, breitete die Arme aus und war bereit.

Zwischen beiden Welten
    Lonerin versuchte, sich zu beruhigen, indem er Dubhes Bild von sich fernhielt.
    Es war zu grausam, und am schlimmsten war der Gedanke, dass es ihm nicht gelungen war, etwas zu entwickeln, das diesen Fluch, der sie fesselte, hätte brechen können.
    Du hast es nicht geschafft, sie zu retten. Dennoch braucht dich die Aufgetauchte Welt, hatte er sich Mut zu machen versucht.
    Zunächst waren sie Ido ein Stück hinein in den Bau gefolgt, während Dubhes Brüllen immer lauter geworden war, ein Zeichen, dass die Bestie unaufhaltsam näher kam.
    An einer Ecke hatte der Gnom einen anderen Weg eingeschlagen. »Geht ihr weiter, ich suche die Gefangenen.«
    Lonerin verspürte einen Kloß im Hals. »Rette sie!«
    Ido nickte und verschwand dann in den Gängen.
    »Lass uns weitergehen«, forderte Sennar ihn auf.
    »Ich gehe voraus. Ich kenne den Weg«, antwortete Lonerin, der sich tatsächlich an jedes Wort erinnerte, mit dem Dubhe ihm von dieser Geheimkammer erzählt hatte. Und er selbst kannte sich auch noch ganz gut im Labyrinth des Gildenbaus aus.
    Den Tumult zu beobachten, stimmte ihn euphorisch. Es war so, wie er es sich immer erträumt hatte: Die Gilde wurde zerschmettert, während er zwischen den Trümmern umherwanderte. Die Siegreichen mit ihren furchtverzerrten Gesichtern sahen genauso aus, wie er es sich vorgestellt hatte, er lebten den Albtraum, den er ihnen immer zugedacht hatte. Im Geist ging er noch einmal jedes Wort des Ritus durch, jede Geste, die er vollführen musste. Er erkannte den Flügel wieder, den sie jetzt durchquerten, überlegte kurz und zog Sennar tiefer in das Labyrinth der Gänge hinein.
    Niemand stellte sich ihnen in den Weg. Langsam leerte sich der Bau, da die Siegreichen in den Sälen zusammenströmten, wo die Bestie tobte. Unwillkürlich dachte Lonerin, dass Dubhe doch Recht gehabt hatte: Ohne die Bestie, die alle Aufmerksamkeit auf sich zog, hätten sie es niemals schaffen können. Vor dem gesuchten Raum angekommen, begann sein Herz noch heftiger zu schlagen. Er hielt Sennar am Gewand fest. »Hier ist es.«
    Die Tür stand offen. Im Innern lagen überall Bücher wild verstreut am Boden, und Pergamentseiten stapelten sich in jeder Ecke. Vorsichtig traten die beiden Magier ein. Was hatte dieses Durcheinander zu bedeuten? Sollten sie jubeln oder sich Sorgen machen?
    Es war Sennar, der den Geheimgang entdeckte. »Dort lang!«
    Ohne zu zögern, stürmte Lonerin die Treppe hinunter, während Sennar hinter ihm her humpelte. Kaum hatte er jedoch den Raum betreten, erstarrte er. Sie befanden sich in einem zylindrisch geschnittenen Zimmerchen mit abgestandener Luft, in dem der Schimmel grüne Arabesken auf die Wände gezeichnet hatte. In der Mitte ein kleiner Altar und darauf eine bläuliche Kugel, deren milchiges Licht schaurig die

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