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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Brandwunde.
    Da griff Dohor wieder an. Im letzten Moment konnte Ido sein Schwert hochreißen, doch sein Gegner klemmte es zwischen seinen Klingen ein und setzte den Hebel an. Ein schrilles, kreischendes Geräusch, und Idos Schwert zerbrach. Nur noch das Heft hielt er in der Hand, auf dem einst sein längst unkenntlich gemachter Treueschwur auf den Tyrannen eingraviert war. Dohor verlor keine Zeit, bedrängte Ido weiter und zerschnitt, krampfhaft sein Fleisch suchend, die Bänder, mit denen die Rüstung des Gnomen befestigt war. Ido ließ Oarf auf Abstand gehen, während das höhnische Gelächter seines Gegners über die Ebene hallte.
    »Eins zu null«, rief der König, wobei er die beiden Schwerter zum Himmel hinaufreckte.
    Ido ließ das abgebrochene Heft fallen. Nach seinem Drachen hatte er nun auch noch sein Schwert verloren. Die Spuren der Vergangenheit erloschen, und alles konzentrierte sich in der Gegenwart. Für anderes war kein Raum. Mittlerweile bestand sein Leben nur noch aus diesem Kampf. Und so gab er sich einen Ruck und umfasste es noch fester: Nihals Schwert. 
    Der Schwarze Kristall funkelte in seinen Händen, und er spürte neue Kraft. »Jetzt kommt dein Ende«, rief er und schoss wieder auf seinen Gegner zu.
    Er verließ sich nicht mehr allein auf das gekonnte Fechten aus dem Handgelenk, sondern probierte es auch mit purer Gewalt. Seine Armmuskeln schmerzten, aber das war egal. Mit immer schnelleren Schlägen versuchte er, Dohor die zweite Klinge aus der Hand zu schlagen. Endlich kam er durch. Es war ein einziger Stoß, doch die Schwertspitze bohrte sich in des Königs linke Achselhöhle. Dohor schrie vor Schmerz und ließ die Waffe fallen. »Ausgleich«, rief der Gnom gelassen.
    Jetzt galt es, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen, denn Erholungspausen gab es nicht mehr, alle Muskeln und Knochen schmerzten, seine Kräfte gingen zur Neige. Aber er würde sie restlos einsetzen.
    Auch Dohors Schlagkraft nahm ab, und Ido nutzte das, indem er mehr dem Drachen des Königs zuzusetzen begann. Dazu entfernte er sich ein wenig und trieb dann Oarf wie ein Geschoss gegen einen Flügel des schwarzen Drachen. Doch der konnte sich wehren, die beiden mächtigen Tiere verbissen sich ineinander und bekämpften sich, von Flammen eingehüllt, hoch in der Luft. Sie schnappten, bissen, wichen zurück, schlugen und traten um sich mit Pranken und Klauen. Da endlich fanden Oarfs Reißzähne ihr Ziel. Der mächtige schwarze Drache brüllte auf, wehrte sich aber, indem er selbst sofort zubiss und den Schwanz seines Feindes erwischte. Ineinander verkeilt stürzten die beiden Drachen zur Erde hinunter, lösten sich dann im letzten Moment und versuchten, so gut es noch ging, den Sturz abzubremsen.
    Wenige Ellen vor dem Aufprall sprang Ido ab, rollte über den Boden und war sofort wieder auf den Beinen. Dohors Drache hingegen landete unsanft, und der König brauchte eine Weile, bis er wieder zum Kampf bereit war. Doch nicht lange, und sie kreuzten wieder die Klingen, während ihre Drachen, einige Schritt von ihnen entfernt, Feuer und Flammen spien.
    »Auf festem Grund, nur wir beide, wie damals vor vielen Jahren in der Akademie«, rief Dohor. »So sei es«, antwortete Ido nur.
    Sie trennten sich und standen eine Weile nur da und blickten einander an. Das Ende nahte. Einer von ihnen würde zu Boden stürzen und nie wieder aufstehen. Ido atmete tief durch. Hinter sich hörte er Oarfs Brüllen und die dumpfen Schläge seiner trampelnden Pranken. Und während ihm die heiße Luft und der Brandgeruch in die Nase stiegen, sagte er sich, dass er sich nichts Besseres hatte erhoffen können, als an einem Ort zu sterben, der seiner Heimat so ähnlich war. Dann stürmte er los zum letzten Angriff. Parade, Attacke, Funken, Schmerzen. Da spürte er, wie ihm auf der rechten Seite die Klinge des Königs Haut und Fleisch durchdrang. Er taumelte zurück und bemühte sich verzweifelt, sich auf sein Schwert stützend, irgendwie auf den Beinen zu bleiben, während das Blut aus der Wunde strömte.
    »Jetzt bist du erledigt«, rief Dohor lächelnd mit seiner typischen Miene, der Miene des verwöhnten Jungen.
    Es war dieser Anblick, der Ido neue Kraft gab. Mit übermenschlicher Anstrengung hob er sein Schwert, biss die Zähne zusammen und stürzte sich, ungeachtet des warmen Blutes, das aus dem Unterleib über seine Beine rann, vor Schmerzen schreiend in den Angriff. Doch die Klinge ging fehl und streifte nur den Boden.
    Aber er gab nicht auf, hob wieder

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