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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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war er jetzt wie ein ganz normaler junger Mann gekleidet mit einer Stoffhose und einem leinenen Wams, das um die Taille mit einem breiten Gürtel gerafft war, an dem sein kunstvoll geschmiedetes Schwert hing. Dubhe war erstaunt, wie schlank er war. Er musste wohl ein paar Jahre älter sein als sie selbst, doch seine Figur war die eines gerade erblühten Jünglings. Seine straffen Muskeln, durch den militärischen Drill trainiert, zeichneten sich nur leicht unter dem Stoff ab.
    Schweigend machten sie sich auf den Weg. Nach dem vertraulichen Gespräch im Gasthaus gingen die beiden Mädchen nun wieder so distanziert wie zuvor miteinander um. Sie sprachen kaum miteinander, und Theana machte eigentlich nur den Mund auf, um ihre Gebete an Thenaar zu richten. Dubhe beachtete es nicht mehr und empfand auch keinerlei Groll, wenn sie die Litaneien hörte, sondern sogar eher Trost.
    Der Umgang mit Learco fiel ihr schwerer. Angefangen hatte es mit ihrer zufälligen Begegnung am Flussufer. Ohne dass sie es wollte, empfand sie so etwas wie eine unwillkürliche Sympathie für diesen jungen Mann, und gleichzeitig eine merkwürdige Dankbarkeit, die sie fast ärgerte. Es kam so ungelegen. Learco war doch nichts weiter als der Sohn des Mannes, den sie töten musste, also nur ein Werkzeug, um ein Ziel zu erreichen. Was sie nun empfand, war hinderlich für ihre Mission. Sie durfte sich nicht ablenken lassen, musste sich darauf besinnen, klug und skrupellos zu handeln.
    >Die Person, die du töten willst, ist nicht mehr als ein Stück Holz für dich.< Diese Worte von Sarnek, ihrem Meister, gingen ihr nicht aus dem Kopf. Es war ihr nie gelungen, diesen Grundsatz zu beherzigen, aber jetzt war es überlebenswichtig. 
    Learco war der Sohn ihres Todfeindes. Denn Dohor war der erste Mensch, den sie wirklich umbringen wollte. Zu töten hatten ihr nie Spaß gemacht, und wenn jemand durch ihre Hand den Tod fand, hatte sie selbst immer unendlich darunter gelitten. Bei Dohor war das anders. Diesem Mann hatte sie den Fluch zu verdanken, die Bestie, die in ihrer Brust wütete, eine unverzeihliche Schandtat, für die keine Strafe grausam genug sein konnte. Deshalb wünschte sie sich, dass er leiden möge. Gab es da einen besseren Weg, als ihm den Sohn zu nehmen? Dubhe war sich darüber im Klaren, dass es jetzt sehr unklug gewesen wäre, Learco aus dem Weg zu räumen. Denn schließlich war er ihr Passierschein für den Hof. Ihn jedoch zu töten, früher oder später, würde bedeuten, ihren Feind mitten ins Herz zu treffen. Aber das war nicht mehr als eine finstere Fantasie, etwas, das ihr half, mehr Abstand zu gewinnen zu diesem Jüngling und ihn nur als das zu betrachten, was er wirklich war.
    Eines Nachts jedoch stand sie plötzlich auf. Learco schlief nur wenige Schritte von ihr entfernt mit dem Schwert in der Hand. Dubhe erkannte den leichten Schlaf eines Menschen, der zum Krieger erzogen worden war. So stand sie da und beobachtete ihn, blickte auf seinen weichen Hals. Ihn töten. Den unheimlichen Faden durchtrennen, der sie verband. Den einzigen Menschen töten, der sie schwach gesehen hatte. Dieser Gedanke wühlte sie auf, erfüllte sie mit einer Mischung aus Schuldbewusstsein und Verlangen.
    Es war die lange Erfahrung in den Heerlagern an der Front, die dafür sorgte, dass Learco erwachte, mit dem diffusen Gefühl einer drohenden Gefahr, der Anwesenheit einer Person in nächster Nähe. Er schlug die Augen auf und fuhr herum. Die jüngere der beiden Frauen, die er gerettet hatte, saß nur wenige Schritt von ihm entfernt auf ihrem Lager und umfasste die angezogenen Knie mit den Armen. Er entspannte sich. »Kannst du nicht schlafen?«
    Fast erschrocken drehte sich das Mädchen zu ihm um. Dabei offenbarte es einen Blick, den Learco nur zu gut kannte, einen ihm vertrauten Blick, den er häufig gesehen hatte, wenn er sich einfach nur im Spiegel betrachtete. Es versetzte ihm einen Stich.
    »Nein, Herr.«
    Sie hatte diese Worte in einem bemüht einfachen Ton gesprochen, doch darunter lag etwas, das ihm nicht entging: ein Hilferuf, fast ein Schrei. Ganz plötzlich fühlte sich Learco diesem erschrockenen Geschöpf seltsam nahe.
    Es geht ihr wie mir in den langen Nächten, als ich vor der verschlossenen Tür meiner Mutter auf ein Zeichen von ihr gewartet habe. Es geht ihr wie mir nach einer Schlacht, wenn ich in der Dämmerung allein bleibe in meinem Zelt, nur umgeben von den Geistern all der Männer, die ich habe sterben sehen.
    Eine feine Falte des

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