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Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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seine Schrift erinnern. Du, Susan?«
    »Nein«, antwortete Mrs Weston. »Eigentlich nicht. Aber es wäre schon möglich, dass er es geschrieben hat. Schwer zu sagen.«
    »Hätten Sie vielleicht etwas Handschriftliches von ihm da? Für einen Vergleich?«
    Die Eheleute sahen einander an. »Haben wir diese Ansichtskarte noch?«, fragte Mr Weston.
    »Ich weiß nicht«, sagte seine Frau. »Kommen Sie doch bitte kurz mit ins Haus.«
    In der Schublade einer Mahagonikommode im Wohnzimmer fand sie nach kurzem Suchen unter anderem ausrangierten Krimskrams ein kleines Einsteckalbum für Ferienfotos.
    »Ich weiß selbst nicht, warum wir sie aufbewahrt haben«, sagte sie. »Aber jetzt können Sie sich selbst überzeugen, was für ein Mensch er ist.«
    Fry sah sich die Karte an. Ein Strand, gesäumt von Touristenhotels.
    »Hawaii«, sagte sie. »Nicht übel.« Sie drehte die Karte um. Sie war an die Westons adressiert und unterschrieben mit »Martin (Euer Exschwiegersohn)«. Der Rest erschien ihr relativ belanglos – nur ein paar Zeilen über die Hitze, das Luxushotel, das anregende Nachtleben. »Habe schon fast 2000 Pfund auf den Kopf gehauen!«, stand da, als ob er auf diese Leistung besonders stolz gewesen wäre.
    »Ich weiß nicht so recht, worauf Sie hinauswollen«, sagte Fry. »Diese Urlaubsreise hat doch vermutlich nach der Scheidung stattgefunden.«
    »Nicht nur nach der Scheidung – sie wurde sogar durch die Scheidung finanziert«, antwortete Mrs Weston. »Nachdem das gemeinsame Haus verkauft war, hat er seinen Anteil vom Erlös verprasst. An Geld hat es ihm anscheinend nie gemangelt. Warum, weiß ich auch nicht. Und unsere Jenny? Bei ihr hat es mit Ach und Krach für das Häuschen in Totley gereicht, aber nur, weil sie auch noch einen Kredit aufgenommen hat. Und Stafford machte Urlaub auf Hawaii. Das wollte er uns mit der Karte unter die Nase reiben. Das war der einzige Sinn und Zweck der Übung.«
    »Wir sind nicht nur an Martin Stafford interessiert, sondern auch an den anderen Männern, mit denen Jenny in der letzten Zeit eine engere Beziehung hatte«, sagte Hitchens.
    »Diese Frage haben wir auch schon beantwortet«, antwortete Mr Weston. »Wir haben Ihnen alle Namen genannt, die wir kennen. Wir können Ihnen leider nicht weiterhelfen.«
    »Über so etwas hat sie nicht mit uns gesprochen, sagte Mrs Weston. »Nicht seit der Geschichte mit Stafford.«
    »Aber vorher doch auch schon nicht«, widersprach ihr Mann. »Wir mussten uns alles selbst zusammenreimen, was da zwischen ihnen vorging. Von ihr haben wir nie ein böses Wort über ihn gehört. Nicht zu fassen.«
    »Sie hat zu ihm gehalten«, sagte Mrs Weston. »Das hat sie von mir gelernt, dass man seinem Mann die Treue hält. Und zwar durch dick und dünn.«
    Mr Weston senkte den Blick. Seine Frau starrte verbissen ins Leere.
    »Durch dick und dünn«, wiederholte sie spitz. Es klang wie ein unausgesprochener Vorwurf.
    Diane Fry beobachtete die beiden fasziniert. Sie staunte immer wieder, wie reibungslos die wortlose Verständigung zwischen Ehepartnern funktionierte. Wie nah musste man sich sein, um ohne ein Wort der Erklärung genau zu wissen, was der andere gerade dachte?
    »Aber irgendwann hat sie dann doch die Scheidung eingereicht«, sagte Hitchens.
    Mrs Weston nickte. »Die jungen Frauen heutzutage sind nicht mehr so duldsam. Sie stellen höhere Ansprüche an die Ehe. Früher oder später kommen sie an einen Punkt, wo sie es nicht mehr aushalten. Man kann es ihnen wohl nicht verdenken. Aber für mich käme so etwas nie in Frage. Meine Generation wurde noch anders erzogen. Wir haben immer nach dem Motto gelebt, dass man sich mit Würde und Anstand in sein Schicksal zu fügen hat.«
    Mr Weston blickte immer betretener drein und räusperte sich verlegen.
    »Können wir die Ansichtskarte mitnehmen?«, fragte Fry.
    »Die Schriften sehen sich überhaupt nicht ähnlich«, sagte Mrs Weston.
    »Das stimmt«, gab Fry zu.
    »Tja, das war’s dann wohl.«
     
    Wieder im Wagen, fragte Diane Fry als Erstes über Funk auf dem Revier nach, ob die anderen Spuren etwas Neues ergeben hätten. Die Teams, die in Totley die Nachbarschaft befragten, waren auf eine Zeugin gestoßen, die sich an einen Mann erinnerte, der sich vor zwei Wochen nach Jenny erkundigt hatte. Sie beschrieb ihn als mittelgroßen Durchschnittstypen, anständig gekleidet und die heimische Mundart sprechend. Ausgesprochen hilfreich.
    Ein anderer Nachbar, der gegenüber von Jennys Haus wohnte, hatte eines Abends

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