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Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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hier mit so vielen Kunden in Kontakt. Da erkennt man die unterschiedlichen Typen.«
    »Jenny Weston war also um Viertel vor eins bei Ihnen?«
    »Ja, genau. So steht es im Register.«
    »Sie haben gesehen, wie sie angekommen ist?«
    »Ja. Ich stand zufällig in der Tür. Es war nicht viel los, so ähnlich wie heute. Ein bisschen mehr vielleicht, aber nicht viel. Ich habe ihren Wagen kommen sehen. Sie fuhr einen Fiat, richtig? Da bin ich wieder reingegangen und habe ihr ein Rad rausgestellt. Ich wusste ja, was für eins sie nehmen würde.«
    »Wo hat sie geparkt?«, fragte Weenink, obwohl er genau wusste, wo der Fiat gefunden worden war.
    »Gleich da drüben, in der ersten Parkbucht links.«
    »Standen da noch andere Autos?«
    »Eins oder zwei. Vielleicht auch drei oder vier. Ich habe nicht so genau darauf geachtet.«
    »War sonst noch jemand dabei, den Sie kannten? Irgendwelche Stammkunden?«
    »Nein. Aber alle, die ein Rad ausgeliehen haben, stehen im Register. Die anderen Polizisten haben die Namen und Adressen aufgeschrieben. Natürlich bringen manche Leute ihre eigenen Räder mit. Die kommen überhaupt nicht zu mir rein, es sei denn, sie brauchen eine Landkarte oder wollen nach dem Weg fragen. Manche gehen auch nur spazieren oder joggen. Von denen kriege ich so gut wie gar nichts mit.«
    Cooper drehte das Register zu sich herum. Der nächste Eintrag nach Jenny Westons war erst eine halbe Stunde später erfolgt. Ein Ehepaar aus Matlock hatte ein Tandem ausgeliehen. Aber die anderen Kunden brauchten ihn vorläufig nicht zu interessieren. Für deren Überprüfung war ein Kollege zuständig.
    »Hat Ihnen Jenny Weston mal erzählt, wohin sie geradelt ist?«, fragte er.
    »Nein«, antwortete Don. »Aber normalerweise ist sie nach Osten gefahren, in Richtung Ashbourne.«
    »Gestern auch?«
    »Ja, gestern auch. Es wäre schon vernünftig gewesen, mir zu sagen, wo sie hinwollte. Es kann ja mal vorkommen, dass man einen Unfall hat oder so. Und wenn man dann allein unterwegs ist … Manchmal verfahren sich die Leute auch und bringen die Räder erst so spät zurück, dass man schon Angst hat, ihnen wäre was passiert. Aber wenn man nicht weiß, wo sie hinwollten, kann man nicht viel machen.«
    »Jennys Rad war auch überfällig, nicht wahr?«
    »Ja. Sie hatte es für drei Stunden ausgeliehen. Eigentlich hätte sie es um Viertel vor vier zurückbringen müssen. Für jede zusätzliche angebrochene Stunde wird eine Extragebühr fällig – zwei Pfund. Und wenn man Pech hat, ist man sogar seine zwanzig Pfund Kaution los. Wir schließen nämlich nach Einbruch der Dämmerung.«
    »Haben Sie sich Sorgen gemacht, als sie nicht pünktlich wieder da war?«
    »Ich fand es bloß ungewöhnlich. Viele Leute bringen die Räder zu spät zurück. Aber bei ihr war das noch nie vorgekommen. Sie war sonst immer pünktlich. Deshalb habe ich mir schon ein paar Gedanken gemacht. Aber nach Ladenschluss hätte ich es gemeldet. Die Zentrale hätte dann entschieden, ob man die Polizei verständigt. Aber da hatte Mark Roper sie ja schon längst gefunden, nicht wahr?«
    Cooper runzelte die Stirn. »Woher wissen Sie das?«
    »Von Owen Fox. Er kam aus der Rangerstation rüber, als er es erfahren hat. Wir sind ja praktisch Nachbarn.«
    »Arbeiten Sie eng mit den Rangern zusammen?«
    »Wir helfen uns schon mal aus, wenn Not am Mann ist. Owen Fox kenne ich schon ewig. Ein guter Kerl.«
    Weenink war um die Holztheke herumgegangen und sah sich die Fahrräder an, die im hinteren Teil des Gebäudes untergebracht waren.
    »He, guck doch mal hier.« Das Gefährt, das es ihm angetan hatte, sah aus wie ein Rollstuhl mit einem zusätzlich vorne angeschweißten Einrad. Pedale hatte es keine, aber dafür zwei Handkurbeln, die mit dem Getriebe verbunden waren. Weenink quetschte sich auf den Sitz und wackelte mit dem Lenker.
    »Die werden per Hand angetrieben«, sagte Don, der ihn misstrauisch beäugte. »Für Behinderte.«
    »Einfach Spitze.«
    Cooper empfand Weeninks Benehmen zunehmend als peinlich. Immer wenn es ihm langweilig wurde, leistete er sich irgendwelche albernen Mätzchen.
    »Danke, dass Sie sich so viel Zeit für uns genommen haben, Don.«
    »Keine Ursache. Sie sehen ja selbst, es sind sonst keine Kunden da.«
    »Warten Sie’s nur ab. Später wird es schon noch lebhafter.«
    »Glaube ich kaum. Nicht zu dieser Jahreszeit, und schon gar nicht an einem Montag. Und die Herbstferien fangen erst nächste Woche an.«
    »Nein, Sie haben mich missverstanden. Sobald

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