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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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köstliche Kribbeln im Bauch verspürt. Deshalb gab sie Gray einen sanften Kuss, bevor sie den Schuppen verließ. Dabei fragte sie sich, ob sie es nicht darauf anlegte, mit gebrochenem Herzen zu enden, wenn er erst einmal anfinge, sie so zu sehen, wie andere Männer sie sahen.
    Sie blieb stehen, als sie den toten Honigbirnbaum erreichte. Mehr noch als ein Symbol der Familie Grayhaven war er ein Symbol der Liebe gewesen.
    Sie fragte sich, ob sie wohl jemals diese Art von Liebe erleben würde, und erinnerte sich daran, welche Gefühle Grays Kuss in ihr ausgelöst hatte. Gedankenverloren legte sie eine Hand an den Baum.
    Ein brutales Reißen unter ihren Füßen. Ein scharfes Krachen, als etwas zerbrach.
    Sie hielt sich am Baum fest, um nicht umzufallen.
    Er wackelte.
    »Cassie!«
    »Sei vorsichtig!«, rief Cassie, als Gray auf sie zurannte. »Sieh nur!« Sie legte beide Hände gegen den Stamm und drückte dagegen. Gemeinsam beobachteten sie, wie der Baum wankte.
    »Die Wurzeln müssen gebrochen sein«, vermutete Gray, ging auf die andere Seite des Baumes und drückte seine Hände dagegen.
    Mehr Reißen und Krachen auf seiner Seite des Baumes.
    »Er wird fallen«, prophezeite Gray. »Nach all den Jahren wird er fallen.«
    »Gray«, hauchte Cassidy, die kaum glauben konnte, was sich aus der Erde erhob und durch das tote Holz zog. Eine Botschaft, die all die Jahre versteckt gewesen war. »Gray, da ist etwas unter dem Baum.«
    Er starrte sie aufgeregt an. »Meinst du, es ist der Schatz?«
    »Was?«
    »Angeblich ist irgendwo in Grayhaven ein Schatz vergraben.
Lia hat ihn versteckt, und nicht einmal Jared wusste, wo. Aber er hat seinen Enkelsöhnen erzählt, es gäbe einen Schatz, der Dena Nehele wieder auf die Beine helfen würde, wenn er gefunden wird. Seitdem haben die Leute immer wieder danach gesucht, aber niemand hat ihn gefunden.«
    »Du hast mir erzählt, sie konnten die Überreste des Baums nicht fällen«, sagte Cassidy nachdenklich.
    »Und die Erde war zu hart, um ihn auszugraben.«
    Schatz? Warum sollte sie ihn spüren können?
    Sie musterte Gray und erkannte, dass er sich zu sehr aufregen würde, wenn sie ihn vorher nicht warnte. Sie ließ den Baum los und sagte: »Ich werde jetzt etwas tun, das dir nicht gefallen wird, Gray, aber es ist notwendig.«
    Jetzt musterte er sie.
    Sie trug ihre Nägel kurz, da das bei der Gartenarbeit praktischer war, also rief sie ein Taschenmesser herbei. Schnell zog sie die Klinge heraus und schnitt sich so tief in den Finger, dass Blut floss, bevor Gray protestieren konnte.
    Sie klappte das Messer zu und ließ es verschwinden. Während sie die Hand gegen den Baumstamm drückte, sagte sie: »Und das Blut soll zum Blute singen.«
    Zauber öffneten sich. Formierten sich neu. Lösten andere Zauber aus.
    Die Komplexität dessen, was sich unter ihren Füßen verbarg, ließ sie taumeln.
    Oder vielleicht taumelte sie auch, weil sich der Boden unter ihren Füßen veränderte. Oder weil sie etwas spürte.
    »Cassie?«
    »Es lebt«, sagte sie. »Was auch immer sich unter dem Baum befindet, lebt noch.«
    Sie sahen einander an.
    »Es ist deine Familie, Gray«, sagte sie. »Es sollte deine Entscheidung sein.«

    »Theran.« Ranon signalisierte ihm, zu ihm zu treten, während er weiter aus dem Fenster im ersten Stock starrte. »Das musst du sehen.«
    Theran trat zu dem Kriegerprinzen und beobachtete, wie Gray und Cassidy an dem alten Honigbirnbaum rüttelten. Er fluchte. »Was im Namen der Hölle stellen die beiden jetzt wieder an?«

    Holz, das für Äxte und Kunst undurchdringlich gewesen war, zerbröckelte unter ihren Händen, als sie und Gray Kunst einsetzten, um die Überreste des Baumes aus dem Weg schweben zu lassen. Als sie sie absetzten, zerfielen sie unter ihrem eigenen Gewicht.
    Das wird eine schöne Ladung Holzstückchen für Mulch geben , dachte Cassidy, als sie mit Gray zum Schuppen lief, um Hacken und Schaufeln zu holen.
    »Wasch den Schnitt aus«, befahl Gray. »Du willst doch nicht, dass Schmutz eindringt.«
    Sie widersprach nicht, da er Recht hatte. Es brannte, als sie die Wunde am Brunnen auswusch, aber sie stellte sicher, dass der Schnitt sauber war, bevor sie eine kleine Flasche mit Heiltinktur herbeirief und etwas davon auf ihren Finger schmierte. Dann lief sie zurück zum Geschehen.
    Sie musste zwei Schilde um ihre Hände legen, Handschuhe anziehen und versprechen, Shira ihren Finger zu zeigen, bevor Gray ihr eine der Schaufeln gab.
    »Der Untergrund hat sich verändert«,

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