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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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    Zu ihrer Rechten stieg ein einzelnes Heulen zwischen den Bäumen auf. Dann wurde auf der linken Seite ein weiteres Heulen laut. Das dritte erklang hinter ihm.
    Theran drehte sich einmal im Kreis, sein Herz schlug wild gegen seine Rippen. Er sah nichts, aber da draußen war etwas. Er spürte mentale Signaturen, ein Gefühl von Macht, das sich aus verschiedenen Richtungen auf ihn zubewegte. Aber diese Signaturen waren irgendwie aus dem Gleichgewicht geraten, sodass er nicht bestimmen konnte, was dort draußen war.
    »Tja«, meinte der Kutscher und kratzte sich am Kopf. »Jetzt, da du ihre Aufmerksamkeit erregt hast, wissen ohnehin alle Bescheid. Du kannst also genauso gut hochgehen.«
    »Was sind sie?«, fragte Theran. »Wachhunde?«
    »Wölfe. Das Rudel lebt in den nördlichen Wäldern des Anwesens. Sie stehen unter dem Schutz der Burg – und sie beschützen die Burg.«
    Beim Feuer der Hölle. »Es könnte schlimmer sein«, meinte Theran.
    »Stimmt«, nickte der Kutscher. Er zögerte und warf Theran einen abschätzenden Blick zu. »Ich weiß nicht, ob gerade welche hier sind, aber die Katzen solltest du besser nicht verärgern. Die sind groß. Und gemein.«
    Theran zwang sich zu einem Lächeln. »Sie werden mich schon nicht fressen.«
    Der Kutscher starrte ihn nur an.
    »Mutter der Nacht.« Konnte es noch schlimmer kommen? Er stellte die Frage nicht, da er nicht hören wollte, wie der Kutscher ihm von etwas berichtete, das noch schlimmer war als menschenfressende Katzen, die jemand als Haustier hielt.
    Der Kutscher tippte sich grüßend an die Schläfe und stieg wieder in die Kutsche.
    Schnell verließ Theran das Landenetz und eilte zur Vordertür, die sich öffnete, bevor er klopfen konnte. Und ihm
enthüllte, was noch schlimmer sein konnte als menschenfressende Katzen – ein großer, streng dreinblickender Mann in einer Butleruniform. Und zudem ein Krieger mit roten Juwelen.
    Von niedrigerem Rang als ein Diener , dachte Theran, als er der schweigenden Einladung Folge leistete und eintrat.
    »Guten Tag«, sagte der Butler. »Wie kann ich dir behilflich sein?«
    »Ich bin auf der Suche nach Daemon Sadi. Man hat mir gesagt, ich würde ihn hier finden.« Natürlich hatte der hayllische Bastard im Bergfried nicht erwähnt, dass er Sadi in einer Festung der SaDiablos suchen müsste.
    Der Butler bewegte eine Hand und hielt plötzlich ein kleines Silbertablett. Er setzte die Kunst so mühelos ein, dass Theran einen Moment lang nur auf das Tablett starrte und den Butler um die feinsinnige Ausbildung beneidete, die dieser erfahren haben musste. Oh, Talon hatte ihn so gut ausgebildet, wie es ihm möglich gewesen war, aber ihr hartes, unsicheres Leben hatte nur auf einem Gebiet Feinsinnigkeit verlangt. Und zwar im Kampf.
    »Deine Karte?«, fragte der Butler.
    Beim Feuer der Hölle. Benutzten die Leute etwa immer noch solche umständlichen Dinger? Würde man an dem Hof, den er zu erschaffen hoffte, auch so etwas benutzen müssen?
    »Ich habe keine Karte«, sagte Theran und fühlte sich wie ein tollpatschiges Kind, das dabei erwischt worden war, als Erwachsener durchgehen zu wollen.
    Wieder bewegte der Butler die Hand. Das Tablett verschwand. »Dein Name?«
    Theran zögerte. Seine Familie hatte nur überlebt, weil sie sich versteckt hatte. Aber würde irgendjemand hier in Kaeleer die Bedeutung seines Namens erkennen?
    »Theran Grayhaven«, sagte er widerwillig.
    »Territorium?«, hakte der Butler nach einem Moment des Schweigens nach.
    »Dena Nehele.«

    Der Butler neigte den Kopf, um zu signalisieren, dass er verstanden hatte. »Ich werde nachfragen, ob der Kriegerprinz von Dhemlan abkömmlich ist, um dich zu empfangen.«
    »Ich muss nicht mit dem …« Doch der Butler hatte ihm bereits den Rücken zugewandt und es war sinnlos, weiterzusprechen. Außerdem musste der Mann nicht weit gehen – nur bis zum anderen Ende der großen Halle.
    Nach einem kurzen Klopfen betrat der Butler einen angrenzenden Raum und kam kurz darauf wieder heraus.
    In der Abfuhr würde nichts Feinsinniges liegen, wenn der Butler ihm gleich mitteilte, der Prinz sei nicht abkömmlich.
    »Hier entlang«, sagte der Butler.
    Theran folgte dem Mann zu der angelehnten Tür. Der Butler trat ein und verkündete: »Prinz Theran Grayhaven aus dem Territorium Dena Nehele.«
    »Vielen Dank, Beale«, antwortete eine tiefe, kultivierte Stimme. »Bring ihn herein.«
    Beale trat zur Seite und ermöglichte es Theran, einzutreten, dann zog er sich zurück und schloss

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