Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin
konnte nicht wegsehen.
Er wollte diesen brennenden Hunger. Hoffte, dass er ihn bei der neuen Königin finden würde, die Dena Nehele regieren sollte.
Und er hoffte, dass er sehr, sehr bald aus diesem Raum herauskam.
Wie im Namen der Hölle war irgendjemand dazu in der Lage, hier zu leben?
Schließlich beendete Sadi den Kuss und lockerte seinen Griff. Seine Geliebte stemmte die Hände gegen seine Brust, als wolle sie ihn wegstoßen, bewegte sich aber nicht.
»Mutter der Nacht«, murmelte sie. Beim zweiten Versuch gelang es ihr, sich von Sadi zu lösen und alleine zu stehen. Dann blickte sie in die warmen goldenen Augen, die sie musterten. »Na schön, ich werde den verdammten Hut aufsetzen.«
»Danke«, schnurrte Daemon.
»Jetzt bist du wieder richtig selbstzufrieden, was?«
Als Antwort bekam sie ein strahlendes Lächeln.
Als sie zur Tür ging, fing Daemon sie ab und drehte sie herum.
»Hier ist jemand, den ich dir vorstellen möchte«, sagte er.
Theran spürte, wie die blauen Augen sich auf sein Gesicht richteten, und er hätte schwören können, dass sie einen dunkleren Blauton annahmen. Ein Saphirblau, hinter dem etwas Gefährliches lauerte, etwas Wildes. Etwas, das er nicht benennen konnte, und das er ganz sicher nicht sehen wollte.
»Das ist der Kriegerprinz Theran Grayhaven aus Dena Nehele«, sagte Daemon. »Er hat es nicht erwähnt, aber ich glaube, seine Blutlinie reicht zurück bis zu Jared, einem Krieger, den ich vor ein paar Jahrhunderten gekannt habe.«
»Jared«, sagte sie mit einer Stimme, die Theran erzittern ließ. »Und Lia?«
Theran hatte Angst, zu antworten – und noch mehr, es nicht zu tun. Er nickte.
Er konnte den Blick nicht von diesen Saphiraugen abwenden.
Dann waren ihre Augen wieder einfach nur blau. »Willkommen in der Burg, Prinz Grayhaven.«
Vielleicht lag es daran, dass er sich langsam daran gewöhnte, mit Sadi in einem Raum zu sein, dass er nun endlich ein Gespür für die Frau bekam.
Eine Königin. Er war sich sicher, dass sie eine Königin war. Diese Kaste hatte eine ganz eigene mentale Signatur. Aber er konnte nicht feststellen, ob sie ein helles oder ein dunkles Juwel trug. Sie schien sein eigenes grünes Juwel zu umkreisen, fühlte sich manchmal heller an und dann, im nächsten Moment, dunkler.
Dein Geist muss noch verwirrt sein , dachte er. Angehörige des Blutes verfügten über ein Geburtsjuwel und ein Juwel ihres Ranges, und jedes davon löste ein eigenes, deutliches Gefühl aus. Da manchmal das eigene Überleben davon abhängen konnte, zu wissen, ob das Gegenüber ein dunkleres Juwel trug als man selbst, konnten sich widersprüchliche Informationen wie die, die er von der Frau empfing, als tödlich erweisen.
»Prinz Grayhaven«, sagte Daemon, »das ist meine Frau, Lady Jaenelle Angelline.«
»Es ist mir eine Ehre, Lady.«
Ein entrüstetes Pferdeschnauben, kurz darauf gefolgt von lauten Hufschlägen auf hartem Untergrund.
Jaenelle zeigte mit einem Daumen über die Schulter. »Meine Reitgelegenheit wird ungeduldig.«
Theran fragte sich, warum jemand ein Pferd in die Eingangshalle bringen sollte – und warum die Geräusche des Tieres so laut gewesen waren -, aber er bekam keine Chance, die Frage zu stellen.
»Setz dich«, sagte Daemon stattdessen. »Ich bin gleich zurück.«
Dankbar, endlich allein zu sein, rieb sich Theran das Gesicht. Nach diesen paar Minuten brauchte er einen langen Spaziergang oder eine kalte Dusche – oder beides.
Während Daemon Jaenelle in die Große Halle begleitete, berührte
er sanft das Bewusstsein des Hengstes. *Ich muss noch mit der Lady sprechen, bevor ihr ausreitet.*
Der Hengst, der eine Hackamore und gerade mal genug Leder trug, um es als Sattel bezeichnen zu können, schüttelte den Kopf und gab dabei den Blick auf das Graue Juwel frei, das normalerweise unter seiner Stirnlocke verborgen war.
Nachteule war ein verwandtes Wesen – die Bezeichnung für Angehörige des Blutes, die nicht menschlich waren. Ein anderer Körper und eine andere Spezies, aber ein Kriegerprinz blieb ein Kriegerprinz, und diejenigen unter ihnen, die Jaenelle als ihre Königin gewählt hatten, hatten gelernt, zusammenzuarbeiten und ihre Lady zu teilen. In den meisten Belangen.
*Theran Grayhaven*, sagte Daemon über einen mentalen Faden, der nur auf Jaenelle gerichtet war. *Was hältst du von ihm?*
*Warum ist das wichtig?*
*Er ist gekommen, um einen Gefallen zu erbitten. Ich kann ihn anhören oder ihn vor die Tür setzen.*
Als sie ihn
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