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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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die Tür hinter sich.
    Der Raum war geformt wie ein auf dem Kopf stehendes L. An der langen Seite befand sich eine formlose Sitzecke mit Tischen, Sesseln, Bücherregalen und einem Ledersofa, das so groß war, dass ein ausgewachsener Mann darauf schlafen konnte. An der kurzen Seite des Raums füllten deckenhohe Bücherregale die hintere Wand und roter Samt bedeckte die Seitenwände. Davor stand ein großer Schwarzholzschreibtisch mit zwei Stühlen für Besucher.
    Hinter dem Schreibtisch erhob sich der schönste Mann, den Theran jemals gesehen hatte. Die Farbe eines Haylliers – dichtes schwarzes Haar, goldene Augen, leicht gebräunte Haut. Der Mann bewegte sich so elegant, dass es fast unmenschlich wirkte, und als er um den Tisch herumging, traf Theran seine erotische Ausstrahlung wie ein Schlag.
    »Prinz Grayhaven.«
    Die Stimme umschmeichelte ihn, warmer Sirup auf seiner Haut, und weckte eine unwillkommene Erregung in ihm.

    »Ich bin Daemon Sadi.«
    Natürlich war das Sadi. Wer sollte es sonst sein?
    Er hatte Geschichten gehört. Wer hatte die Geschichten nicht gehört? Aber jetzt bekam er einen leisen Eindruck davon, warum man Sadi den Sadisten genannt hatte. Bis zu einem gewissen Grad verfügten alle Kriegerprinzen über diese erotische Ausstrahlung. Einem Kriegerprinzen, der einen normalerweise völlig desinteressierten Mann allein durch ein paar Worte und ein paar Schritte in seine Richtung verführen konnte, war er allerdings noch nie begegnet.
    Dann öffnete sich die Tür, Sadi drehte sich um, und Theran spürte, wie ihm der Boden unter den Füßen wegbrach.
    Er hatte gedacht, diese knisternde Erotik sei ein geplantes Manöver gewesen, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Aber das war es nicht. Der Schlag, den er beim Eintreten verspürt hatte, war Sadi gewesen, während er seine Erotik gezügelt hatte. Ein Blick auf die Frau, die gerade hereinkam, und Sadi …
    Theran erstarrte. Kriegerprinzen legten selbst in den besten Zeiten ein ausgeprägtes Revierverhalten an den Tag, doch wenn es um eine Geliebte ging, wurde es tödlich. Eine Frau konnte völlig angstfrei eine Beziehung zu einem Kriegerprinzen beenden, aber der einzige Mann, der den Versuch der Wilderei überleben konnte, war ein noch stärkerer Kriegerprinz.
    Nach dem, was er Sadis mentaler Signatur entnehmen konnte, war diese Frau eindeutig seine Geliebte. Und da er ein Fremder war, konnte allein die Tatsache, dass er sich in einem Raum mit ihr befand, schon ausreichen, um Sadi zu einem Mord zu bewegen.
    Nicht hübsch, entschied Theran. Auf eine ungewöhnliche Art attraktiv, aber ganz bestimmt nicht das, was er hübsch nennen würde. Das blonde Haar wirkte struppig und war viel zu kurz, als dass er persönlich es anziehend gefunden hätte. Und sie schien zu dünn zu sein, um die Art Kurven zu haben, die einen Mann interessieren würden.

    Und all diese Faktoren, aufgrund derer Theran sie als mögliche Partnerin ausgeschlossen hätte, schienen für Sadi überhaupt keine Rolle zu spielen. Dieser Hunger in seinen goldenen Augen, als er sie ansah, dieser Hunger, der seine mentale Signatur verschärft hatte …
    Sie blieb stehen, kniff die blauen Augen zusammen und wippte auf den Fußballen vor und zurück.
    »Nachteule und ich gehen ausreiten«, erklärte sie. »Beale meinte, du wolltest mich sehen, bevor ich gehe.«
    »Setz einen Hut auf«, sagte Daemon.
    Sie verzog abfällig den Mund. »Ich mag keine Hüte.«
    Daemon bewegte sich auf sie zu.
    Theran richtete seinen Mantel, um die Reaktion zu verbergen, welche die Hitze ausgelöst hatte, die von dem anderen Mann ausging.
    Die Frau kniff lediglich die Augen ein wenig fester zusammen und schien völlig immun gegen die erotischen Schwingungen, die den Raum erfüllten.
    Daemon umschloss ihr Gesicht mit den Händen. »Du musst einen Hut aufsetzen, wenn du in die Sonne gehst«, schnurrte er.
    »Du trägst ja auch keinen Hut.«
    »Meine Nase wird ja auch nicht rot und schält sich.«
    Sie starrte Daemon böse an.
    »Und da ich diese Nase vergöttere«, fuhr Daemon fort und küsste die Spitze der vergötterten Nase, »ebenso wie den Rest deines Gesichts, den ganzen Rest von dir …«
    Daemon streichelte sie sanft, aber bestimmt, als er die Hände über ihre Schultern und ihren Rücken gleiten ließ, bevor er sie an sich zog und ihr einen Kuss gab, der …
    Theran fühlte, wie ihm die Knie weich wurden. Er sollte den Blick abwenden und Sadi und der Frau zumindest ein bisschen Privatsphäre lassen. Aber

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