Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin
angetan hast.«
Ein Tritt in den Magen. Ihre Unterlippe zitterte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Der verdammte Eyrier wusste ganz genau, wo er sie treffen musste, um ihr jeden Kampfgeist zu nehmen.
Bastard.
»Habt ihr eine Heilerin?«, fragte der Eyrier.
»Ja«, erwiderte Cassidy.
»Dann ruf sie und lass deine Hände behandeln. Ich werde später noch einmal nach dir sehen. Wir haben einiges zu besprechen.«
Sie taumelte ein wenig, als sie zur Tür ging, und sie wich Theran aus, als er die Hände ausstreckte, um sie auf dem Weg nach drinnen zu stützen.
Er wartete, bis sie außer Hörweite war, bevor er den Eyrier ansah. »Was glaubst du eigentlich -«
Sein Rücken prallte gegen die Hauswand. Der Unterarm des Eyriers war gegen seine Brust gedrückt und hielt ihn an Ort und Stelle.
Beim Feuer der Hölle. Er hatte nicht einmal gesehen, dass der Mann sich bewegt hatte.
»Eine Frau tut so etwas nur, wenn sie vor etwas wegläuft, das noch wesentlich schmerzhafter ist«, knurrte der Eyrier. »Und meiner Erfahrung nach hängt der Ursprung solcher Schmerzen meistens an einem Schwanz. Ich schätze mal, du warst der Grund, warum sie heute Morgen da draußen war. Was auch immer das Problem ist, du solltest es besser aus der Welt schaffen. Denn wenn ich sie noch einmal in so einem Zustand vorfinde, werde ich dich bei lebendigem Leibe häuten, Jungchen.«
Der Eyrier trat zurück. Theran sackte gegen die Wand.
Der Eyrier musterte Ranon, der sich versteifte, aber keine Herausforderung signalisierte. »Lebt der Hauptmann der Wache hier im Haus?«
»Ja«, erwiderte Ranon. »Aber er ist vor Sonnenuntergang nicht verfügbar.«
»Das ist mir klar. Ich habe eine Lieferung für ihn. Und ein paar Dinge, die ich mit ihm besprechen muss.«
Der Eyrier ging ins Haus. Niemand fragte, wohin er wollte.
»Mutter der Nacht«, sagte Ranon. Dann sah er zu Theran. »Bist du in Ordnung?«
»Blaue Flecken, mehr nicht.« Außer dass er den Tod gesehen hatte.
Der Eyrier bluffte nicht, wenn er sagte, er würde ihn bei lebendigem Leibe häuten.
Cassidy betrat das Heilungszimmer, das Shira in dem Flügel eingerichtet hatte, in dem sich die Arbeitsräume des Hofes befanden.
»Was ist los?«, fragte Shira. »Ranon ruft mich die ganze Zeit über einen Speerfaden, sagt mir, ich müsse so schnell wie möglich in den Heilungsraum kommen, und er hat noch nie so nervös geklungen. Was ist …?«
Cassidy streckte die Hände aus.
» Mutter der Nacht !«
Shira lief um den Tisch herum, auf dem sie ihre Tonika
und Heiltränke anrührte. Ihre Hände schwebten über Cassidys, berührten sie aber nicht.
Cassidy starrte auf einen Punkt hinter Shiras linker Schulter. »Kannst du sie heilen?«
Shira stieß einen zittrigen Seufzer aus. »Ich glaube schon. Ich werde eine Weile brauchen, um sie zu reinigen und zu sehen, wie schlimm es ist, aber ich glaube schon.« Sie führte Cassidy zu einem Stuhl am Ende des Tisches.
Cassidy setzte sich still hin, eingeschlossen in einem Kokon aus Schmerzen. Sie achtete nicht darauf, wie Shira durch den Heilungsraum ging, Zutaten zusammensammelte und eine Reihe von reinigenden und heilenden Tränken aufsetzte. Doch sie sah auf, als Shira eine Schüssel auf den Tisch stellte.
»Wofür ist die?«, fragte sie.
Shira sah sie lange an. »Das wird nicht einfach werden und ich schätze, eine von uns oder wir beide werden in diese Schüssel kotzen, bevor es vorbei ist.«
Gray folgte dem Eyrier, der es gewagt hatte, Cassie mit kaltem Wasser zu übergießen. Der Cassie angeschrien hatte.
Bastard.
Warum hatten Theran oder Ranon nichts gesagt? Warum hatten sie zugelassen, dass er das tat?
Der Bastard hatte kein Recht dazu. Er – »hatte kein Recht dazu!«
Der Eyrier blieb stehen und wandte den Kopf gerade weit genug, um zu signalisieren, dass er wusste, dass ihm jemand folgte. Er hatte es wahrscheinlich schon die ganze Zeit gewusst.
Dieser Mann verfügte über eine Macht und ein Temperament, wie er es noch nie zuvor gespürt hatte, aber er würde das jetzt loswerden.
»Sie ist unsere Königin!«, rief Gray. »Unsere! Du hattest kein Recht, sie herunterzuputzen oder sie nass zu machen.«
Der Eyrier drehte sich um und sah ihn an. »Deine Königin«, sagte er ruhig. »Warum hast du sie nicht aufgehalten?«
Grays Augen füllten sich mit Tränen der Frustration. »Sie hat mich nicht gelassen. Sie hat mir befohlen , wegzubleiben, sie in Ruhe zu lassen. Und sie wurde verletzt.« Seine Schultern sanken herab. »Sie
Weitere Kostenlose Bücher