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Die Schwester der Braut

Die Schwester der Braut

Titel: Die Schwester der Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Westphal
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Seufzer kehrte Alex zur Couch zurück. Sie schaltete den Fernseher ein, starrte jedoch nur auf den Sportkommentator, der irgendwelche Bilder von irgendeinem Training irgendeiner Mannschaft zeigte. Alex kannte den Reporter, Steve Bryant, er war ein Schnösel. Er hatte sie mal um ein Date gebeten. Sie hatte abgelehnt. Es war erstaunlich, dass er sie an diesem Nachmittag noch weniger interessierte als an dem Tag, an dem er ihr ziemlich unzeremoniell den Hintern getätschelt und sie mit verschmitztem Grinsen um ihre Telefonnummer gebeten hatte.
    Normalerweise hörte Alex Steve Bryants Ausführungen zumindest fünf Minuten lang zu, bevor sie über seine lausige Recherche und seine oberflächliche Berichterstattung den Kopf schüttelte. Heute hatte sie den Fernseher nur eingeschaltet, um ihre Gedanken auszublenden. Was ihr nicht gelang.
    Immer wieder fuhr ihr Blick über das Bild von Danas Hochzeit. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Sie wünschte sich, Dana in das Foto spazieren zu sehen, damit sie einen Blick auf sie als Braut werfen könnte. Zweifellos war Dana atemberaubend schön gewesen. Alex versuchte sich zu erinnern, ob sie je eine Aufnahme von ihr als Braut gesehen hatte, doch da gab es keine Erinnerung.
    Alex seufzte zum wiederholten Male, lenkte ihre Aufmerksamkeit schließlich zurück zum TV-Bildschirm und bekam gerade noch ein paar kurze Worte über das Spiel am nächsten Tag mit.
    Sie schaltete den Fernseher ab. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie keinerlei Interesse, den Berichterstattungen zu folgen, die auch Teil ihres eigenen Berufs waren.
    Sie schnappte sich ihre Tasche von der Tür und lud einen Teil ihrer dreckigen Wäsche in die Waschmaschine. Sie lief durch ihre Wohnung, räumte ein paar Dinge auf, die nicht an ihrem Platz waren, sortierte die Zeitungen auf dem Tisch und fischte ein paar alte Ausgaben heraus, die sie entsorgte. Sie stand in ihrem Wohnzimmer und schaute sich nach etwas um, das sie noch tun konnte und entdeckte nichts.
    Also nahm sie ihr Telefon und rief ihre Mutter an. Sie wechselten ein paar Worte. Alex sagte, sie sei gut zu Hause angekommen, fragte nach, ob bei ihrer Mutter alles in Ordnung sei und ob diese von Ally und Rick gehört habe.
    Lauren war überrascht über den Anruf. Sie hatte erst in ein paar Tagen damit gerechnet. Ally und Rick hatten kurz durchgerufen, nachdem ihr Flug in Hawaii gelandet war. Es ging ihnen prächtig. Sie selbst kümmerte sich um ein paar Kleinigkeiten, die wegen der Hochzeit liegen geblieben waren, nichts Großartiges.
    Es schien, als sei ihre Mutter genauso unbeschäftigt wie Alex selbst. Allerdings schien es ihre Mutter nicht zu stören. Sie hatte wieder Zeit für sich. Alex hingegen fühlte sich das erste Mal, seit sie denken konnte, einsam.
    Dana hörte eine Wagentür zuschlagen und blickte aus dem Fenster. Erneut saß sie vor dem Fernseher und schaltete durch das Programm. Sie hatte den Tag damit verbracht, das Haus aufzuräumen. Inzwischen war es spät genug, dass sie sich auf dem Sofa zurücklehnen und sich berieseln lassen konnte. Doch Dana war unruhig. An keinem Programm blieb sie lang genug hängen, dass sie hätte sagen können, worum es ging. Die Person, die allerdings vor ihrer Tür aus dem Wagen stieg, fesselte ihre Aufmerksamkeit. Dana stand auf und ging zur Tür. Sie öffnete, sobald sie die Schritte vor ihrer Tür enden hörte.
    Vor ihr stand ihr Ehemann, der gerade seinen Schlüssel benutzen wollte, um sich Zugang zum Haus zu verschaffen.
    »Weiß dein Anwalt, dass du hier bist?«, fragte sie Brian. Dana stellte sich so breit sie konnte in die Eingangstür. Sie hatte nicht vor, Brian ins Haus zu lassen.
    »Ich wollte nur ein paar Klamotten holen.« Brian hielt einen offensichtlich leeren Koffer in einer Hand.
    »Du hättest nicht vorher anrufen können? Was, wenn ich nicht allein gewesen wäre?«
    Brian stockte einen Moment.
    War da etwa eine Spur von Eifersucht in seinen braunen Augen?
    Er schüttelte den Kopf und tat Danas Frage als die Provokation ab, die sie gewesen war. »Hör zu, es tut mir leid. Ich habe Montag ein wichtiges Meeting und brauche meine BU-Krawatte. Der Klient ist ein Ehemaliger.« Damit schob Brian den Koffer voran.
    Dana machte ihm Platz. »Und du hättest nicht vorher anrufen können?«, wiederholte sie ihre Frage.
    »Ich wusste, du würdest nein sagen. Also habe ich mir den Anruf geschenkt.« Brian sah sich einen Moment im Wohnzimmer um, sah, dass seine Frau nichts verändert hatte, seit er ausgezogen

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