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Die Seelenfischer (Seelenfischer-Trilogie) (German Edition)

Die Seelenfischer (Seelenfischer-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Seelenfischer (Seelenfischer-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanni Münzer
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wir heute nach der Entführung von Lucie
vereinbart“, log sie ungeniert. Sie hatte nichts mehr zu verlieren. Das
implizierte die ihr bereitwillig mitgeteilte Information über den geplanten
Überfall - die Holländerin wusste, dass sie keine Gelegenheit mehr haben würde,
mit jemandem darüber zu sprechen.
    "Langsam
werden Sie langweilig. Von einer Journalistin hätte ich wesentlich mehr
Einfallsreichtum erwartet. Unser Herr Priester wird sich heute Nacht sehr
kooperativ verhalten. Wir schnappen uns nämlich sein geliebtes Schwesterchen.
Sie glauben nicht, wie schnell man ein entzückendes Gesicht mit einem Messer
verunstalten kann. Eine von Gabriels Spezialitäten“, erwiderte sie gelassen.
    Rabea
ließ alle Zurückhaltung fahren: "Sie gemeines Miststück. Haben Sie denn
keinen Funken Anstand im Leib? Lucie ist Ihre Freundin", schrie sie völlig
außer sich. Aber die Holländerin schenkte ihrem Ausbruch keine Beachtung,
sondern stand auf und ging zu der Schalttafel vor den Monitoren. Ein sorgfältig
manikürter Finger aktivierte mit einem Knopfdruck einen Bildschirm. Danach
drehte sie sich zufrieden lächelnd zu ihr um, jede ihrer kleinen Fältchen um
Mund und Augen mit Boshaftigkeit gefüllt.
    Entsetzt
starrte Rabea auf den Bildschirm, auf dem der nackte Simone an Händen und Füßen
gefesselt, ausgespreizt auf einer Art Folterbank zu sehen war. Sein bleiches
Gesicht war schmerzverzerrt. Soeben beugte sich der Vollstrecker mit einem
Messer über ihn und nahm Rabea kurz die Sicht. Eine kurze Handbewegung und er
richtete sich wieder auf. Simone blutete nun heftig am Kopf - und zwar an der
Stelle, wo sich einmal sein rechtes Ohr befunden hatte. Der Vollstrecker hielt
das abgeschnittene Stück hoch, grüßte grinsend in die Kamera und warf es dann
achtlos in einen hölzernen Eimer unter dem Tisch.
    "Oh,
mein Gott, so eine verdammte Scheiße. Was tun Sie denn da? Sie Drecksstück.
Stoppen Sie das, hören Sie auf, sofort", rief Rabea, während ihr Tränen
der Verzweiflung und der Hilflosigkeit in die Augen schossen. Der arme Simone.
Außer sich vor Wut zerrte sie an ihren Handschellen. Seit beinahe einer halben
Stunde mühte sie sich vergeblich, diese unbemerkt mit ihrer Haarnadel zu
öffnen, die der Vollstrecker bei der Durchsuchung übersehen hatte.
    "Ach,
hören sie doch mit dem billigen Gezeter auf. Der fette Pater ist für Gabriel
nur das kleine Appetithäppchen vorneweg, viel lieber würde er mit Ihnen
spielen. Wie ich höre, haben Sie ihm heute bereits zweimal übel mitgespielt und
leider ist der Gute da ziemlich nachtragend. Es hängt also ganz von Ihnen ab,
ob ich Sie ihm überlasse. Wenn Sie kooperieren, ersparen sie damit unserem kleinen
Priesterschwesterchen die unnötigen Erfahrungen in Form von Gabriels
Zuwendungen. Außerdem verdient dieser Jesuit ihr Mitleid nicht, Jesuiten sind
Bestien in Kutten. Sie intrigieren und morden sich durch die Jahrhunderte,
zetteln Kriege und Revolutionen an. Wer hat wohl für die Aufhebung des Edikt
von Nantes durch Louis XIV., das den Franzosen Religionsfreiheit zusicherte,
gesorgt? Die Jesuiten! Wer hat Wilhelm von Oranien, einen erbitterten Gegner
der Inquisition ermordet? Bálthasar Gerard, ein Jesuitenzögling! Und hier noch
ein schönes Beispiel aus der jüngeren Geschichte, das beweist, dass sie
Agitatoren sind: Wo wurde die baskische Terrororganisation ETA 1959 gegründet?
An der Jesuiten-Universität Bilbao! Sie sind doch Jüdin, Rabea. Ihr Volk steht
seit drei Jahrtausenden am Ende der Nahrungsmittelkette aller Mächtigen. Sehen
Sie denn nicht, was gerade im Nahen Osten geschieht? Warum wohl hat Ihr Volk
seit drei Jahrtausenden alle Gemetzel und regelrechte Ausrottungsversuche
überlebt? Weil ihr stets alles Leid erduldet habt, und das war Eure Stärke.
Aber jetzt wurde Israel durch Amerika bewaffnet, und Eure Stärke demonstriert
ihr nun mit Waffen. Israel ist umzingelt von Feinden und Amerika macht sich
bereit, die Nummer eins der meistgehassten Nationen zu werden. Hinter alldem
steckt ein raffinierter Plan. Die Jesuiten sind seit jeher die Feinde der Juden
und sie wollen Jerusalem zurück, der Oberteufel Ignazio von Loyola wollte das
von Anfang an. Wie lange wird Israel noch überleben? Also verurteilen Sie mich
nicht, weil ich Gabriel ein kleines bisschen Spaß mit dem Jesuiten gönne. Er
tut nur, was die Kirche uns beinahe zwei Jahrtausende vorexerziert hat. Kommen
Sie, ich habe mich erkundigt, Sie hassen die Kirche genauso wie ich. Und sie
verzehren sich

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