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Die Seelenfischer (Seelenfischer-Trilogie) (German Edition)

Die Seelenfischer (Seelenfischer-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Seelenfischer (Seelenfischer-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanni Münzer
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Verärgert
schüttelte Lukas den Kopf.
    "Ich
glaube, es war eher eine Art Kurzschlusshandlung. Ich vermute, er hat sie bei
seiner Rückkehr von der Scanner-Reparatur entdeckt und musste sich innerhalb
von Sekunden entscheiden, uns anzurufen und zu riskieren, sie dabei aus den
Augen zu verlieren oder ihr zu folgen. Ich hätte nicht anders gehandelt. Auf
jeden Fall fahre ich hin und sehe mich dort um."
    "Wo
ist das?", fragte Lukas und Jules nannte ihm eine Adresse im
Diplomatenviertel von Rom. Lucie schrieb mit.
    „Es
ist jetzt kurz vor halb elf. Wenn ich mich bis in einer Stunde nicht bei dir
zurückgemeldet habe, schicke die Polizei zu diesem Haus, dann ist was faul,
o.k.?"
    "Ja,
aber bitte sei vorsichtig, Jules."
    "Darum
bin ich noch am Leben. Arrivederci, auf Wiedersehen, wie der Römer sagt."
    "Das
hoffe ich sehr", antwortete Lukas und hatte ein mulmiges Gefühl dabei.
    Lucie
knabberte einen Moment nachdenklich an ihrem rechten Daumennagel. Dann sagte
sie: "Ich habe eine Idee."
    Eine
Weile verblieben die beiden Geschwister noch in der Küche und steckten die
Köpfe zusammen. Lucie erhob sich kurz darauf, strich ihrem Bruder zärtlich über
die Haare und sagte: "Ich lege mich jetzt hin. Es wird alles gut werden,
Lukas."
    Sie
verließ die Küche, überquerte in dem knappen Nachthemd, das kaum etwas von
ihrer atemberaubenden Figur verbarg, den Flur, das treuherzig hinter ihr her
trippelnde Hundchen immer im Schlepptau. Sie rief dem gutaussehenden Wächter
vor ihrer Schlafzimmertür ein vergähntes "Gute Nacht“ zu, das mit einem
Nicken auch Grassas Mann einschloss, der interessiert aus dem Wohnzimmer
gespickt hatte, und verschwand in ihrem Zimmer. Grassas Mann starrte noch eine
ganze Weile verzückt auf die geschlossene Tür, so dass sich Lucies Bodyguard
bemüßigt fühlte, ein aufforderndes Räuspern in seine Richtung zu senden.
     
    Wenige
Minuten später erschütterte der gellende Entsetzensschrei einer Frau in
höchster Not die Wohnung. Er kam aus Lucies Zimmer. Mit der Waffe im Anschlag,
stürzte der Bodyguard sofort ins Schlafzimmer. Mit schwerem Poltern preschte
der zweite postierte Wächter aus dem Treppenflur heran, gefolgt von Grassas
Mann aus dem Wohnzimmer.
    Lucie
lag in ihrem Bett, die Decke bis unters Kinn gezogen und schrie. Stellina lief
auf dem Bett hektisch auf und ab und bellte. Alle drei Männer stierten mit
wildem Blick und gezogenen Waffen im Zimmer umher, welches durch den Lichtkegel
aus dem Flur nur spärlich erhellt wurde. Der ältere Bodyguard betätigte den
Lichtschalter, gab dem jüngeren ein Zeichen und hechtete dann mit vorgehaltener
Waffe in das Badezimmer, um gleich danach "gesichert" zu rufen.
Grassas Mann riss die Türe zu Lucies begehbarem Kleiderschrank auf, während der
Dritte, jüngere, sich an das Kopfende des Bettes stellte, bereit, jeden zu
erschießen, der es wagen sollte, sich dem ihm anvertrauten Schützling zu
nähern. Nach kürzester Zeit war klar, dass sich niemand außer ihnen im Zimmer
befand. Bodyguard Nummer eins packte die immer noch schreiende Lucie am Arm:
"Bitte, Fräulein von Stetten, beruhigen Sie sich. Alles ist unter
Kontrolle. Es ist niemand hier." Stellina hörte abrupt zu bellen auf und
beobachtete den Mann misstrauisch. Dessen Griff nach Lucies Arm schien ihr ganz
und gar nicht zu schmecken und mutig stürzte sich der kleine Hund auf ihn.
Lucie konnte Stellina gerade noch rechtzeitig an ihrem Halsband packen und
drückte das Tierchen an sich. "Tapferes kleines Mädchen“, flüsterte sie.
    "Was
ist passiert, Fräulein von Stetten?", erkundigte sich nun der Mann neben
ihr.
    "Da
war jemand am Fenster. Ich habe ganz deutlich gehört, wie jemand daran gerüttelt
hat", erklärte Lucie verängstigt. Sofort eilte der andere Bodyguard zum
Fenster, öffnete es und inspizierte die Fassade. Zur Entwarnung schüttelte er den
Kopf.
    "Hören
Sie, da ist nichts. Vielleicht haben Sie es sich nur eingebildet oder schlecht
geträumt. Wenn Sie möchten, bleibe ich im Zimmer, direkt in ihrer Nähe“, schlug
er vor.
    Lucie
wollte etwas erwidern, als der Mann plötzlich den Kopf wandte, wie jemand, dem
jäh etwas bewusst wurde: "Wo ist eigentlich ihr Bruder?" Sie hatten
die ganze Zeit über deutsch gesprochen, so dass Grassas Mann seine Frage nicht
verstehen konnte. Lucie versuchte unbemerkt dem Leibwächter, der von ihrem
Vater bezahlt wurde einen Wink zu geben, damit der den Mund hielt. Aber Grassas
Mann schien sich soeben die gleiche Frage gestellt zu haben. Erschrocken

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