Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Shopping-Prinzessinnen

Die Shopping-Prinzessinnen

Titel: Die Shopping-Prinzessinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
Vom Netzwerk:
Sie eine Reflexzonenmassage, Shiatsu, unsere Hautpflege und -«
    »Klingt wunderbar, Caprice«, entgegnete ich. »Aber vor allem müssen wir Georges finden.«
    Gerade als ich das sagte, fiel mein Blick in den hinteren Teil des Speisewagens. Und wen entdeckte ich da? Keinen anderen als Leslie! Er saß mit dem Rücken zu mir, aber diese Windkanaltolle würde ich überall wiedererkennen. Außerdem saß Jimmy ihm gegenüber. Der Mann aus der Lagerhalle. Der Fahrer des schwarzen Citroën! Jimmy, der sich die größte Mühe gab, nicht in meine Richtung zu schauen. Ich rutschte in die Polsterung meines Sessels und fing in aller Ruhe an durchzudrehen.
    »Oh mein Gott!«, flüsterte ich. »Die Kolumne von O.D.D. hat Leslie auf unsere Spur gebracht. Schau mal!«
    »Euer Butler? Der mit den komischen Haaren? Wo?«, fragte sie.

    »Nein, nein! Schau lieber nicht hin! Lass uns so tun, als würden wir uns ganz normal unterhalten. Vergiss nicht zu lächeln!« Ich holte dreimal tief Luft.
    »Vielleicht fährt er ja in die Ferien oder so. Manche Leute tun das doch, oder?«, meinte Caprice.
    »Ja, schön und gut. Wenn da nicht dieser andere Kerl wäre, der mit dem Gesicht zu uns.«
    »Was ist denn mit dem?«
    »Das ist sein Komplize.«
    »Vielleicht fahren sie ja zusammen in Urlaub. Eine Art ménage à deux, du verstehst schon.«
    »Tun sie nicht. Leslie ist total hetero.«
    »Ach, das weiß man doch nie heutzutage.«
    »Also, ich weiß es. Außerdem ist Jimmy derjenige, der Leslie das Pacojet-Paket gegeben hat.«
    »Und was war da drin?«
    »Damenhandtaschen.«
    »Was zu beweisen war«, sagte Caprice grinsend. »Und?«, fragte sie. »Habt ihr die Taschen wieder zurück in die Kiste getan?«
    Ich sah Caprice an und hatte plötzlich das Gefühl, in Treibsand zu stecken und mich nicht mehr bewegen zu können. Ihr wisst schon! Mein Magen überschlug sich, und ich glaubte, ersticken zu müssen.
    »Nein, nicht direkt«, gab ich zu. »Ich meine, wir brauchen sie ja noch für die Modenschau. Evie hat ein paar von ihren Stofftieren hineingetan, bis wir die Taschen zurückgeben können.«

    Caprice zuckte die Achseln. »Na, dann besteht ja kein Grund zu vermuten, dass er etwas weiß. Solange die Kiste noch da ist.«
    »Na ja …«
    Caprice verdrehte die Augen. »Sag bloß nicht …«
    »Als ich gestern Abend meine Reisetasche rausgesucht habe, ist mir aufgefallen, dass die Kiste weg war.«
    Ihre Augenbrauen schossen nach oben. »Machst du Witze? War Leslie dabei?«
    »Nein! Und das ist das Merkwürdige. Ich meine, er hat gesagt, dass er ein paar Tage nicht da wäre und erst nächste Woche zurückkommen würde. Aber das war schon gestern Morgen .«
    »Oh mein Gott! Dann ist er hinter uns her!« Caprice rutschte in sich zusammen und spähte um die Ecke in Richtung der beiden Männer. »Was sollen wir jetzt machen?«
    Ich bemerkte einen Kellner, der einen Servierwagen durch den Gang schob.
    »Los, duck dich!«, flüsterte ich.
    Als der Kellner vorbei und in Richtung Leslie & Co. unterwegs war, zog ich sie rasch durch die Tür in den nächsten Waggon. Ich hoffte, wir könnten unbeobachtet in unseren Schlafwagen flüchten und dort hinter uns die Abteiltür verriegeln. Aber als wir durch den Salonwagen kamen, wurden wir von ein paar Damen der besseren Gesellschaft gestoppt, die den Gang versperrten wie das Footballteam der New York Giants – bloß viel brutaler.

    Die Anführerin brüllte: » Mademoiselle, Mademoiselle! Ist das nicht ein fantastischer Zufall?«
    Ich glaubte, ihr Gesicht schon einmal gesehen zu haben, wusste aber nicht, wer sie sein könnte.
    »Erinnern Sie sich?«, fragte sie.
    » Non, ähm, nein, Madame .«
    »Wir haben uns vor Ihrer Tür unterhalten. Ich bin sicher, Sie erinnern sich noch an meinen Chauffeur, der Ihnen mein kleines Geschenk gebracht hat.«
    »Oh, ja! Vielen Dank. So liebevoll ausgesucht.« Nicht, dass ich gewusst hätte, welches der vielen Päckchen von ihr kam.
    »War mir ein Vergnügen.« Sie lächelte voller Erleichterung. »Möchten Sie vielleicht mit uns in den Speisewagen gehen? Wir interessieren uns sehr für Sie, Mademoiselle.« Sie lächelte Caprice leutselig an. »Und für Ihre Freundin natürlich auch.«
    »Ach, tut mir leid, wir haben gerade sehr wenig Zeit -«
    »Moment mal«, knurrte Caprice. »Woher haben Sie gewusst, dass wir in diesem Zug sind?«
    Die Fashion-Schwestern kicherten unisono – wahrscheinlich hatten sie ihre Chauffeure hinter uns hergeschickt. Ich warf einen Blick zurück und sah

Weitere Kostenlose Bücher